THW Kiel baut Erfolgsserie beim SC DHfK Leipzig aus
Der THW Kiel hat das Duell in der Handball-Bundesliga beim SC DHfK Leipzig am Samstagabend mit 32:28 (18:15) gewonnen. Für das Team von Trainer Filip Jicha war es wettbewerbsübergreifend der siebte Sieg in Serie.
Wer hätte gedacht, dass der so bittere Moment der Derbyniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt zu irgendetwas gut sein würde? Das 33:37 in der eigenen Halle gegen den großen Rivalen jedenfalls kann mittlerweile als Startpunkt für eine große Aufholjagd gesehen werden.
"Was diese Jungs heute für eine Qualität rausgekramt haben, obwohl sie in der zweiten Halbzeit körperlich am Ende waren, macht mich einfach stolz." THW-Trainer Filip Jicha
Die "Zebras" feierten in Sachsen dank einer starken Schlussphase ihren elften Saisonsieg. Und trotz der großen personellen Sorgen, die den THW seit Monaten beschäftigen, sind die Schleswig-Holsteiner mittlerweile wieder mittendrin im Kampf um die Champions-League-Plätze und womöglich auch um die Meisterschaft.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie der Sieg zustande gekommen ist. Ich habe einen großen Respekt vor meinen Jungs, die uns die ganzen letzten Spiele und auch heute getragen haben", sagte Jicha nach dem dritten Spiel in sechs Tagen.
Kiel mit ganz starker Offensive
Die Kieler hatten einen guten Start erwischt und nach dem 4:3 von Patrick Wiencek (5.) das Heft in die Hand genommen. Mit dem 6:3 machte Bence Imre per Siebenmeter den 4:0-Lauf des THW perfekt. Mit einem Treffer aus dem Rückraum sorgte Eric Johansson wenig später für das 12:7 (14.) und damit für die erste Fünf-Tore-Führung.
Aber die Leipziger fanden schnell wieder in zurück ins Spiel - ebenfalls mit einem 3:0-Lauf (10:12/17.). Und kurz darauf verkürzte William Bogojevic den Rückstand sogar auf einen Treffer (12:13/22.). Der Ausgleich fiel zwar nicht, aber es ging nun hin und her. Und weil Torhüter Kristian Sæverås gegen Imre kurz vor der Pause den möglichen 19. THW-Treffer verhinderte, schien durch das Leipziger 15:18 zur Pause noch alles möglich.
THW nutzt Leipzigs Rote Karte eiskalt aus
Und die Kieler konnten sich zu Beginn der zweiten Hälfte nicht weiter absetzen. Auch weil Johansson und Duvnjak ihre Chancen aus dem Rückraum gegen Leipzigs 5:1-Deckung nicht zu nutzen wussten. So kassierte der deutsche Rekordmeister durch Nils Greilich in der 43. Minute den Ausgleich zum 23:23. Vier Minuten später ging der Tabellenzwölfte zum ersten Mal seit dem 3:2 wieder in Front (25:24).
Das Momentum für Leipzig? Mitnichten! Der übermotivierte Simon Ernst sah nach Videobeweis wegen eines Schlags die Rote Karte (48.) und erwies seinem Team damit einen richtigen Bärendienst. Zehn Minuten blieben die Hausherren in der Folge ohne eigenen Treffer. Mit einem 5:0-Lauf stellten die Schleswig-Holsteiner den alten Abstand wieder her. Neun Minuten nach der Disqualifikation traf Duvnjak mit einer weiteren Energieleistung zum 30:25. Die Vorentscheidung.