HSV-Handballer trotzen Vizemeister Füchse Berlin Remis ab
Der Handball Sport Verein Hamburg hat zum Abschluss des zehnten Bundesliga-Spieltags für eine kleine Überraschung gesorgt. Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen trotzte Vizemeister Füchse Berlin in einer hochdramatischen Partie ein 29:29 (13:18)-Remis ab.
Die Zuschauer in der Mehrzweckhalle im Volkspark wurden am Montagabend Zeugen einer verrückten Begegnung, in der der HSVH in der ersten Hälfte bereits mit sieben Treffern in Rückstand lag (11:18), nach dem Seitenwechsel dann ein ganz anderes Gesicht zeigte und kurz vor Schluss sogar mit zwei Toren führte. In den letzten Minuten verließ die nun seit sechs Spielen sieglosen Hanseaten dann aber etwas der Mut, sodass die Gäste noch egalisieren konnten.
HSVH mit Leistungseinbruch nach starkem Beginn
Das Jansen-Team begann konzentriert und wusste in den ersten Minuten durch zügige Angriffe und präzise Abschlüsse zu gefallen. Zoran Ilic sorgte mit dem 6:4 früh für eine Zwei-Tore-Führung der Hanseaten (4.). Das bis dahin gezeigte Niveau konnten die Gastgeber jedoch nicht ganz konservieren.
In der Folge agierten sie zwar noch auf Augenhöhe mit den kontinuierlich stärker werdenden Berlinern. Ab Mitte des ersten Abschnitts verlor der HSVH dann aber in der Deckung den Zugriff und konnte aus dem Positionsangriff heraus kaum noch Druck erzeugen.
Berlin war das körperlich präsentere Team mit der besseren Spielidee und einem starken Keeper Dejan Milosavljev zwischen den Pfosten. Auf der Gegenseite war Torhüter Mohamed Essam Moustafa El-Tayar im ersten Abschnitt nahezu kein Faktor. Die Füchse zogen kurz vor der Pause auf 18:11 davon und gingen schließlich mit einer beruhigenden Fünf-Tore-Führung in die Kabine.
Andersen krönt Hamburger Aufholjagd
Im Handball ist so ein Rückstand jedoch schnell aufgeholt - wie auch die SG Flensburg-Handewitt am Vortag im Landesderby beim THW Kiel unter Beweis gestellt hatte. Und auch dem HSVH gelang es nach dem Seitenwechsel, nach und nach zu verkürzen.
Dabei profitierte die Jansen-Equipe von diversen technischen Fehlern der Berliner, denen die Halbzeit nicht gutgetan hatte. Sie waren aus dem Rhythmus gekommen. Als Frederik Bo Andersen der 24:24-Ausgleich gelang (42.), begann das Spiel praktisch wieder bei null. Und beinahe wären die Hausherren anschließend sogar wieder in Führung gegangen. Stattdessen aber zogen die Füchse mit einem 3:0-Lauf wieder auf 27:24 davon (46.).
Jansen-Team verspielt in Schlussphase den Sieg
Aber die Hamburger, bei denen in Durchgang zwei Robin Paulsen Haug das Gehäuse hütete, zeigten abermals Moral. Azat Valiullin gelang zunächst der Ausgleich (27:27/54.), kurz darauf brachte Casper Mortensen den HSVH erstmals wieder in Führung, bevor Jacob Arenth Lassen sogar auf 29:27 erhöhte.
Nun begann aber das große Zittern bei den Hausherren. Im Angriff mangelte es ihnen plötzlich an der Entschlossenheit, mit der sie zuvor zu Werke gegangen waren. Berlin konnte egalisieren. Der letzte Angriff gehörte jedoch den Gastgebern. Drei Sekunden vor Ultimo bot sich ihnen mit einem Freiwurf die Chance, das Spiel noch zu gewinnen. Lassens Wurf verfing sich aber in der Füchse-Mauer, sodass es beim leistungsgerechten Remis blieb.