Flensburg-Handewitt feiert Heimsieg, HSV Hamburg unterliegt klar
Der SG Flensburg-Handewitt ist am Dienstagabend in der Handball-Bundesliga mit einem 34:29 (17:13) gegen den TBV Lemgo Lippe die erhoffte Reaktion auf die Pleite in Göppingen gelungen. Norddeutsche Hilfe im Titelrennen gab es nicht: Der HSV Hamburg verlor mit 28:43 (9:27) gegen den SC Magdeburg.
Durch den Gewinn der beiden Punkte im letzten Heimspiel des Jahres bleibt die Mannschaft von SG-Trainer Nicolej Krickau in der Tabelle an den Füchsen Berlin und Magdeburg (beide 30:4) dran. Flensburg hat nach 17 absolvierten Partien nun 26:8 Zähler auf dem Konto. Die Hamburger setzten in der Bundesliga ihre Negativserie fort und sind nun seit fünf Partien ohne Sieg. in der Tabelle steht das Team von HSVH-Trainer Torsten Jansen nur noch auf Rang 15.
SG-Profi Möller trumpft auf in Hälfte eins
Drei Tage nach der bitteren Last-Second-Niederlage bei Frisch Auf Göppingen lief es für die Flensburger zunächst zwar etwas unrund. Doch die Gäste halfen durch mehrere technische Fehler, welche die SG zu Toren nutzte. So hieß es nach einer Viertelstunde 10:5 für die Schleswig-Holsteiner. Rückraumschütze Lasse Möller sorgte wenig später mit seinem fünften Treffer (bei fünf Würfen) für das 12:6. Größer wurde der Vorsprung in Hälfte eins aber nicht.
Im Gegenteil - er schmolz bedenklich. Wie schon so oft ließen die Flensburger auch diesmal im Gefühl einer scheinbar sicheren Führung in der Konzentration nach. Und so kam der TBV, der zuletzt 1996 in Flensburg gewonnen hatte, kurz vor der Pause bis auf zwei Tore (12:14, 25.) heran. In den restlichen Minuten des ersten Abschnitts war SG-Torhüter Kevin Möller der bestimmende Mann. Der Däne wehrte einige Würfe auf sein Gehäuse ab, und so konnten die Flensburger mit einem 17:13 in die Kabine gehen.
Lemgo Lippe mühte sich nach Wiederbeginn zwar, den Anschluss herzustellen. Doch die Flensburger wirkten nun weitaus konzentrierter. Der Däne Simon Pytlick, der nach auskurierter Fußverletzung zurück im Team war, sorgte zehn Minuten vor der Schlusssirene wieder für einen Sechs-Tore-Vorsprung (31:25). Und da auch der ins SG-Tor gekommene Benjamin Buric danach einige Würfe der Gäste parierte, wurde es dieses Mal für Flensburg in der Schlussphase nicht mehr nervenaufreibend.
Erfolgreichster SG-Profi war Möller mit acht Treffern, der sich über den zehnten Sieg im zehnten Heimspiel freute. "Das macht immer Hammer-Spaß hier zu spielen", sagte der Rückraumspieler im Interview mit dem NDR. "Ich bin einfach zufrieden mit den zwei Punkten und wie das heute aussah."
Hamburg schon zur Pause aussichtslos zurück
In Hamburg erlebten die HSVH-Fans eine insgesamt schlimme erste Hälfte ihres Teams. Und dabei war nach zehn Minuten noch alles im Rahmen gewesen, die Norddeutschen lagen zu dem Zeitpunkt nur mit 6:8 zurück. Doch dann ging nahezu nichts mehr für das Jansen-Team. Hamburg erlaubte sich viel zu viele Fehler, die Magdeburg dann konsequent bestrafte. Und so wuchs der Vorsprung an - in eine für den HSVH deprimierende Größenordnung. Über 7:17 (19.) und 8:22 (25.) bis zu einem 9:27 zur Pause.
Zum Glück für die Norddeutschen ließen es die Sachsen-Anhalter nach dem Wiederbeginn wesentlich ruhiger angehen, andernfalls hätte es leicht eine Niederlage in historischer Dimension geben können. Die Hamburger zeigten Moral und gewannen immerhin die zweite Hälfte mit 19:16. Die Aussicht auf einen Punktgewinn war aber natürlich schon zur Pause dahin gewesen.
"Wir haben in der zweiten Hälfte Herz gezeigt." HSVH-Torwart Johannes Bitter
HSVH-Torhüter Johannes Bitter bat im Interview mit dem NDR um Nachsicht in der Beurteilung der Teamleistung. "Wir haben den SCM einfach machen lassen in der ersten Halbzeit", räumte er ein. "Aber wir gehen gerade wirklich auf dem Zahnfleisch, haben so viele Verletzte. In der zweiten Halbzeit haben wir Herz gezeigt. Wir haben uns geschworen: Wir gewinnen diese zweite Hälfte, und das haben wir gemacht."