Flensburgs Siegesserie reißt in Göppingen - HSV Hamburg nur remis
Die Siegesserie der SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga ist gerissen. Nach zuvor acht Siegen in Serie setzte es bei Frisch Auf Göppingen in letzter Sekunde ein 31:32 (17:15). Im Parallelspiel kam der HSV Hamburg gegen den Tabellenletzten Balingen-Weilstetten nicht über ein 28:28 (14:12) hinaus.
In Göppingen hämmerte Erik Persson mit der Schlusssirene einen letzten Freiwurf um die Mauer herum an den Pfosten, von wo aus der Ball SG-Torhüter Kevin Möller ans Bein und von dort ins Tor prallte. Der späte K.o. in der "Hölle Süd" - und trotz einer weitgehend dominanten ersten Hälfte das Ende der Flensburger Siegesserie.
Die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau hat es mit der dritten Saisonniederlage verpasst, ihre Ambitionen auf die Meisterschaft weiter zu untermauern und den Druck auf den SC Magdeburg und die Füchse Berlin an der Tabellenspitze weiter hochzuhalten.
In Hamburg hat die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen die Chance ausgelassen, sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Oddur Gretarsson sicherte dem Schlusslicht in letzter Sekunde ein 28:28. Kurz zuvor hatte Jacob Arenth Lassen die Hamburger nach einer Aufholjagd mit seinem späten 28:27 sogar noch von einem doppelten Punktgewinn träumen lassen.
Flensburg nach fahrigem Start stark
Die ersten fünf Minuten waren sowohl von den Göppingern als auch den Flensburgern extrem fahrig. Fehlwürfe und technische Fehler wechselten sich in unschöner Regelmäßigkeit bei beiden Teams ab. Die Gäste fingen sich aber zuerst: Jim Gottfridsson knallte einen Schlagwurf mit 112 Stundenkilometern zum 3:2 in die Maschen (6.).
Es war der Auftakt eines starken Laufs der SG: Keeper Möller entschärfte den Wurf von Tim Kneule, und Johannes Golla erzielte im Gegenzug das 6:3 (10.). Mit dem Selbstvertrauen der Siegesserie lief die Angriffsmaschine der SG jetzt auf Hochtouren, Mads Mensah Larsen erzielte in der 20. Minute das 13:7. Alles sah zu diesem Zeitpunkt nach dem neunten Ligasieg der Flensburger hintereinander aus.
Göppingen wird stärker, SG lässt stark nach
In der Defensive hielt die schnelle und eng verschiebende Deckung der SG die Angriffsbemühungen der Gastgeber ein ums andere Mal weit vom Tor und ermöglichte Möller leichte Paraden. Doch die Göppinger blieben dran und schüttelten - auch bedingt durch zum Ende des ersten Durchgangs fahriger agierende Flensburger - ihren Respekt ab und erhöhte die Intensität. Persson jagte aus dem Rückraum den Ball in den Winkel (29.), Marcel Schiller verkürzte mit der Halbzeit-Sirene zum 15:17 aus Sicht der Gastgeber.
Nach der Pause war das Spiel der SG zunächst wieder zielstrebiger: Emil Jakobsen erzielte das 21:16 (35.). Doch wie schon zum Ende des ersten Durchgangs schlichen sich wieder viele kleine Fehler ein und der eingewechselte Marin Sego im Frisch-Auf-Tor war langsam so richtig heiß. Sechs Paraden schlugen für ihn nach 25 Minuten Einsatzzeit zu Buche.
Herzschlagfinale in der Hölle Süd
Die Konsequenz: In der 44. Minute erzielte David Schmidt den Ausgleich. Die SG ihrerseits hatte in neun Minuten nur einen Treffer erzielt. Und als kurz darauf Josip Sarac zur ersten Göppinger Führung traf (23:22, 47.), drohte die Partie endgültig zu kippen. Sie tat es zunächst nicht, weil die Gäste sich zurück in die Partie kämpften.
Das Spiel wogte hin und her, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Und als alles nach dem vierten Remis der beiden Teams im sechsten Duell aussah, kam noch einmal Persson ...
HSV Hamburg mit Remis gegen Balingen-Weilstetten
Der HSV Hamburg verspielte im Kellerduell einen zunächst souveränen Start aufgrund einer neunminütigen Phase ohne eigenen Treffer. Dennoch gingen die Jansen-Schützlinge mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause (14:12).
Dieser Vorsprung hatte auch bis in die 40. Minute Bestand (20:18). Wieder folgte aber eine Phase, in der bei den Hanseaten wenig zusammenlief. Sechs Minuten vor dem Ende führte der Tabellenletzte mit vier Toren (27:23). Mit einem Fünf-Tore-Lauf und Lassens Treffer zum 28:27 schien das Spiel aus Hamburger Sicht doch noch ein glückliches Ende zu nehmen, aber Gretarsson machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.