Flensburg-Handewitt bezwingt Leipzig, "Recken" unterliegen Berlin
Die SG Flensburg-Handewitt hat sich im Titelkampf der Handball-Bundesliga keine Blöße gegeben. Gegen Angstgegner SC DHfK Leipzig gewann das Team von Coach Maik Machulla am Donnerstagabend mit 30:27 (15:17).
Nach zuvor zwei Niederlagen gegen die Sachsen - beide allerdings auswärts - leisteten sich die Schleswig-Holsteiner diesmal keinen Ausrutscher gegen den Favoritenschreck, der in dieser Saison neben der SG auch den THW Kiel, die Füchse Berlin und SC Magdeburg bezwungen hat. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit für die Flensburger, bis der Erfolg feststand. Zur Pause hatte es noch nach einer erneuten Pleite gegen Leipzig ausgesehen.
Eine solche musste die TSV Hannover-Burgdorf gegen die Füchse Berlin hinnehmen. Die Niedersachsen unterlagen dem Meisterschaftsanwärter mit 32:33 (15:18).
Flensburg mit schwacher Anfangsphase
Die SG fand fünf Tage nach dem 37:29 (21:15)-Pflichtsieg bei Tabellenschlusslicht ASV Hamm-Westfalen zunächst überhaupt nicht ins Spiel. In der Deckung agierte das Machulla-Team zu passiv und im Positionsangriff mangelte es den Norddeutschen an Ideen und Wucht. Nach zehn Minuten lag Flensburg mit 4:7 in Rückstand. Kurz darauf kam der Rückraumlinke Aaron Mensing nach einem Sprungwurf unglücklich auf dem Boden auf und musste ausgewechselt werden (12.). Als Oskar Sunnefeldt 180 Sekunden später auf 9:5 für die Gäste erhöhte, wurde die Lage für die Hausherren langsam brenzlig.
Erst die Aufholjagd, dann wieder zu viele Patzer
Aber die Schleswig-Holsteiner wussten sich zu steigern und profitierten bei ihrer Aufholjagd auch von Leipziger Zwei-Minuten-Strafen. In der Schlussphase der ersten Hälfte traf Magnus Röd unter dem großen Jubel der SG-Fans in der Campushalle zum 14:14-Ausgleich (25.). Was dann folgte, sorgte bei Machulla und den Flensburger Anhängern aber für großes Kopfschütteln. Denn der Titelaspirant zeigte wieder die Verhaltensmuster der Anfangsphase und lag beinahe folgerichtig erneut mit drei Treffern in Rückstand (14:17/29.).
SG nach der Halbzeit wie ausgewechselt
Es gab also einige Punkte zu besprechen für Machulla in der Kabine. Und der Trainer muss die richtigen Worte gefunden haben. Denn nach dem Seitenwechsel zeigten die Schleswig-Holsteiner ein ganz anderes Gesicht. Nun war viel mehr Tempo in ihrem Spiel, jetzt wurde in der Deckung körperlicher agiert. Johannes Golla brachte die SG in der 35. Minute erstmals in der Partie in Führung (19:18), Goran Sogard konnte bald darauf sogar auf 22:19 für die Gastgeber erhöhen (38.). Leipzig war nun völlig von der Rolle. Auch ein Torwart-Wechsel - Mohamed Essam Moustafa El-Tayar löste Kristian Saeveraas ab - verpuffte nahezu wirkungslos. Und im Angriff waren die Sachsen nach der Halbzeit bei weitem nicht mehr so effizient wie im ersten Durchgang.
Die SG zog auf 25:20 davon (44.) und legte damit den Grundstein für den Erfolg. In der Schlussphase kamen die Gäste zwar noch einmal heran. Am Ende waren der Zwischenspurt und eine überragende Torwart-Leistung von Benjamin Buric aber dafür verantwortlich, dass Flensburg gewann.
Hannover-Burgdorf mit bitterer Pleite gegen die Füchse
Die TSV Hannover-Burgdorf hat den Flensburgern derweil im Titelkampf keine Schützenhilfe leisten können. Die "Recken" leisteten den Füchsen Berlin zwar große Gegenwehr, vermochten es in den entscheidenden Phasen aber nicht, der Partie eine Wende zu geben. Von Beginn an liefen die Niedersachsen einen Rückstand hinterher, der Mitte des zweiten Abschnitts erstmals fünf Tore betrug (22:27/45.). Aber das Team von Coach Christian Prokop kämpfte sich wieder verbissen heran und glich nach einem 4:0-Lauf sogar zum 29:29 (55.) aus.
Berlin wankte, fiel jedoch nicht. Tim Freihöfer und Mathias Gidsel brachten die Füchse wieder mit 32:30 in Führung (58.). Prokop wechselte bei eigenem Ballbesitz nun einen siebten Feldspieler für Keeper Domenico Ebner ein. Maximilian Gerbl verkürzte daraufhin auf 31:32 (59.). Im Gegenzug sorgte Mijajlo Marsenic dann jedoch für die Entscheidung zugunsten der Füchse.