European League: SG Flensburg-Handewitt in Lissabon gefordert
Nach einem souveränen Ritt durch die Vorrunde mit dem Gruppensieg in der Staffel B haben die Handballer der SG Flensburg-Handewitt in der European League im Achtelfinale einen schweren Brocken vor der Brust. Heute geht's zu Titelverteidiger Benfica Lissabon.
Großen Rückenwind können die Nordlichter für das Hinspiel heute Abend (20.45 Uhr) aus ihrem jüngsten Bundesliga-Auftritt nicht ziehen. Am vergangenen Sonnabend mussten sie sich in Göppingen mit einem 27:27 begnügen und büßten etwas Boden im engen Titelrennen ein. "Wir müssen akzeptieren, dass es nur für einen Punkt gereicht hat und nun nach vorne schauen", meinte der zuletzt treffsichere Rückraumakteur Aaron Mensing.
Personalsorgen in der Abwehr
In Portugal wird den Flensburgern neben Torwart Kevin Möller weiterhin Jim Gottfridsson fehlen. Aber auch ohne den schwedischen Spielmacher hat die SG vier Rechtshänder für den Rückraum zur Verfügung, wobei zuletzt Mads Mensah und Mensing die meisten Spielanteile hatten.
"Die beiden harmonieren sehr gut, das passt", sagte Trainer Maik Machulla. Er dürfte sich mehr um seine Defensive sorgen: Abwehrchef Johannes Golla fehlte am Wochenende, da er und seine Frau in diesen Tage ihr zweites Kind erwarten. Vertreter Anton Lindskog reiste nach, war aber nicht in Vollbesitz seiner Kräfte, da er drei Tage krankheitsbedingt das Bett gehütet hatte. Dennoch musste der Schwede durchspielen.
Wiedersehen mit Djordjic
Und nun geht es ausgerechnet gegen den Titelverteidiger der European League, der allerdings bislang der Form des Vorjahres hinterherhinkt und hinter Montpellier, Göppingen und Schaffhausen nur auf Rang vier der Staffel A landete. Der Kader ist allerdings mit illustren Namen gespickt.
Neben etlichen Nationalspielern aus Portugal, Brasilien oder Kap Verde und der schwedischen Linksaußen-Legende Jonas Källmann fallen zwei Handballer ins Auge, die früher in Norddeutschland spielten: Rechtsaußen Ole Rahmel, der einst für den THW Kiel wirbelte, und vor allem Petar Djordjic, der insgesamt fünf Spielzeiten für Flensburg auflief. Der Serbe ist mit 58 Toren Benficas bester Schütze in der European League.
Großes Ziel ist das Final Four in Flensburg
Davon will sich das aktuelle SG-Team aber nicht einschüchtern lassen. Es will in Lissabon den Grundstein legen für den Viertelfinal-Einzug, der kommende Woche in Flensburg perfekt gemacht werden soll.
Das große Ziel bleibt natürlich das Final Four. Für dieses Event, das am Pfingstwochenende ausgetragen wird, hat sich Flensburg erfolgreich beworben und hofft auf viel Lokalkolorit. "Unser Verein traut es uns zu, das Final Four zu erreichen - und wir wollen dieses Vertrauen zurückgeben", sagte Mensah.