Spielszene THW Kiel - Magdeburg © IMAGO/Steinbrenner

Champions League: THW Kiel schlägt SC Magdeburg und wird Dritter

Stand: 09.06.2024 19:43 Uhr

Der THW Kiel hat beim Final Four der Handball-Champions-League in Köln das Spiel um Platz drei mit 32:28 (23:14) gegen den SC Magdeburg gewonnen. Es war ein halbwegs versöhnlicher Saison-Abschluss.

von Sebastian Ragoß

Gegen den deutschen Meister zeigten die Schleswig-Holsteiner eine starke Leistung und siegten etwas überraschend. Kiels Eric Johansson war gemeinsam mit Magdeburgs Lukas Mertens (jeweils sieben Treffer) bester Werfer der Begegnung. "Wir sind zusammengekommen und haben uns gesagt, dass wir nochmal alles raushauen wollen", sagte THW-Profi Niclas Ekberg: "Wir haben eine perfekte erste Halbzeit gespielt. Ich bin wirklich glücklich und stolz."

Den Titel holte sich zum elften Mal der FC Barcelona, der sich mit 31:30 (15:15) gegen Magdeburg-Bezwinger Aalborg durchsetzte. Für den THW Kiel ist Platz drei im Final Four der Königsklasse nur ein (sehr kleines) Trostpflaster auf eine insgesamt enttäuschende Saison. Besonders schmerzhaft: Als Tabellen-Vierter in der Bundesliga verpasste der THW erstmals seit sechs Jahren den Einzug in die Champions League.

Umbruch steht bevor beim THW

Es wird sich etwas in der Mannschaft verändern, die langjährigen Leistungsträger Steffen Weinhold und Rekordtorschütze Ekberg wurden beim letzten Heimspiel der Saison bereits emotional verabschiedet.

Über Trainer Filip Jicha wird nach Aussage von Geschäftsführer Viktor Szilagyi jedoch nicht diskutiert: "Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen. Damit meine ich nicht irgendwelche populistischen Entscheidungen, die man in solch einer Situation vielleicht erwartet", sagte der Österreicher, der gleichzeitig betonte: "Unser Gerüst ist nicht stabil genug. Wir müssen Gas geben und so schnell wie möglich zurückkommen."

"Zebras" dominieren deutlich gegen den SCM

Der THW ließ sich nach der deutlichen Halbfinal-Niederlage gegen den FC Barcelona am Sonnabend nicht hängen, sondern wollte das Prestige-Duell mit dem SCM unbedingt gewinnen.

Angeführt vom treffsicheren Johansson und dem guten Keeper Tomas Mrkva erspielten sich die "Zebras" früh einen Vorsprung, den sie in der temporeichen Partie weiter ausbauten. Nach einer Viertelstunde führte Kiel mit 11:7. Magdeburg fand nicht in seinen Rhythmus und musste erneut das Aus von Kapitän Christian O'Sullivan verkraften.

Der Abwehrspezialist sah nach einem unglücklichen Schlag ins Gesicht von Johansson wie schon im Halbfinale gegen Aalborg die Rote Karte (12.). Der SCM haderte mit der Entscheidung - und auch mit der eigenen Leistung. Die Defensive stoppte kaum einen Angriff, in der Offensive gab es Fehlwürfe und Ballverluste.

Kiel zog immer weiter davon und schien bei einer 23:14-Pausenführung die Partie schon nach 30 Minuten praktisch entschieden zu haben. Neben Johansson zeigte vor allem Ekberg in seinem letzten Spiel für den THW eine überragende Leistung.

Kiel kommt nicht mehr in Bedrängnis

Kampflos wollte sich Magdeburg aber nicht geschlagen geben. Der Meister erhöhte die Intensität und verkürzte den Rückstand auf vier Treffer (23:27/46.). Kiels Offensive schwächelte, ihr gelang zwischenzeitlich mehr als sieben Minuten kein Treffer, doch da Mrkva weiterhin sehr gut hielt (insgesamt 15 Paraden), wurde es nicht noch einmal spannend.

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Magnus Landin (l.) und Patrick Wiencek (r.) vom THW Kiel im Duell mit Dika Mem vom FC Barcelona © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner Pressefoto/Marcel von Fehrn

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 09.06.2024 | 19:30 Uhr

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