2012: "Störche" als Viertligist im Pokal-Viertelfinale
Holstein Kiel gelingt in der Saison 2011/2012 eine erstaunliche Serie im DFB-Pokal. Der Viertligist erreicht das Viertelfinale. Dort ist gegen den späteren Cup-Sieger Borussia Dortmund Endstation. Die "Störche" unterlagen dem BVB mit 0:4 (0:2). Robert Lewandowski (11.) und Shinji Kagawa (18.) sorgten schnell für Ernüchterung bei den Fans der "Störche", Lucas Barrios (80.) und Ivan Perisic (87.) legten in Hälfte zwei nach. "Wir haben uns anständig verkauft. Aber Dortmund hat unsere Fehler bestraft und verdient gewonnen", bilanzierte Kiels Trainer Thorsten Gutzeit.
BVB unterschätzt die "Störche" nicht
Der deutsche Meister zeigte sofort, dass er den Regionalligisten nicht unterschätzen würde, war laufstark und spielfreudig. Moritz Leitner (2.) und Mats Hummels (3.) hatten erste gute Offensivaktionen. Obwohl sich die Kieler weit zurückzogen, agierten sie keinesfalls ängstlich. Marc Heider hatte nach schöner Vorarbeit von Fiete Sykora sogar die Chance zur Führung. BVB-Keeper Mitchell Langerak, der Roman Weidenfeller ersetzte, parierte mit dem Fuß (8.).
Kagawa der überragende Spieler
Trotz der gelungenen Aktion: Dortmund war mit seinem Hochgeschwindigkeitsfußball für die "Störche" eine Nummer zu groß. Lewandowski nutzte eine Unachtsamkeit der Kieler Defensive in der elften Minute zur BVB-Führung. Perisic hatte mit einem Seitfallzieher vorbereitet. Das 2:0 demonstrierte die ganze Klasse der Elf von Coach Jürgen Klopp: Nach schnellem Seitenwechsel übersprintete Rechtverteidiger Lukas Piszczek seinen Gegenspieler Jaroslaw Lindner und legte durchdacht für Kagawa auf. Trocken verwandelte der Japaner (18.). Kagawa stand drei Minuten später wieder frei vor dem Tor, dieses Mal hob er den Ball jedoch über die Latte. Dortmund kontrollierte souverän das Geschehen. Kiel kam vor der Pause nur noch bei einem abgefälschten Schuss von Heider (28.) sowie durch einen Freistoß von Rafael Kazior (39.) halbwegs gefährlich vor das BVB-Tor.
Barrios setzt den Schlusspunkt
Die Borussia dominierte auch nach dem Seitenwechsel. Vor allem der technisch brillante und wendige Kagawa bereitete der Holstein-Defensive Probleme. Immerhin verhinderten die "Störche" zunächst weitere Gegentreffer. Christian Jürgensen klärte einen Schuss von Perisic mit dem Kopf (54.). Wenig später setzte Sebastian Kehl einen Kopfball knapp neben den Pfosten (56.). Mit der Defensivarbeit konnten die Gastgeber zufrieden sein, allerdings gab es kaum noch gute Szenen nach vorne, BVB-Keeper Langerak blieb fast ohne Beschäftigung. Dortmund erhöhte in der Schlussphase noch einmal das Tempo. Kagawa brachte nach einem wilden Gestocher den Ball nicht im Netz unter (74.). Besser machte es Barrios. Der eingewechselte Mittelstürmer schob die Kugel in der 80. Minute nach einer Perisic-Flanke über die Linie. Perisic setzte mit einem verwandelten indirekten Freistoß aus sieben Metern den Schlusspunkt. Trotz des klaren Sieges war Klopp alles andere als restlos zufrieden: "Der Platz war unter diesen Bedingungen nicht bespielbar. Da muss man im Februar woanders spielen, wo es eine Rasenheizung gibt. Man spielt auch nicht Eishockey auf Rasen."