Enttäuschender HSV bleibt Zweitligist - Osnabrück siegt und hofft
Aus und vorbei! Der HSV hat zum dritten Mal in Folge die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga verpasst. Die Hamburger kassierten am Sonntag beim VfL Osnabrück eine 2:3 (1:1)-Niederlage. Die Niedersachsen dürfen sogar weiter auf den direkten Klassenerhalt hoffen.
Nach dem starken Auftritt beim Debüt von Trainer Horst Hrubesch gegen Nürnberg zeigten die Hamburger in Osnabrück Nerven und unter dem Strich viel zu wenig. Da Fürth gleichzeitig in Paderborn gewann, haben die Hamburger im letzten Saisonspiel am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) zu Hause gegen Eintracht Braunschweig keine Chance mehr auf Rang drei.
HSV-Trainer Hrubesch schwer enttäuscht
"Ich bin enttäuscht. Ich dachte nach dem Spiel gegen Nürnberg, dass wir über den Berg sind", sagte Hrubesch im NDR Interview. "Die Osnabrücker haben alles in die Waagschale geworfen, warum tun wir es nicht?"
"Das waren nicht die 100 Prozent, die du brauchst, um Spiele zu gewinnen. Und jeder hat gewusst, dass er die geben muss. Da braucht sich jetzt keiner rausreden aus der Nummer."
Jonas Boldt war ebenso konsterniert nach der Niederlage an der Bremer Brücke: "Es war ein offener Schlagabtausch, aber es waren definitiv zu einfache Gegentore. Irgendwie ein Sinnbild für die ganze Saison", sagte der Sportvorstand dem NDR. "So reicht das dann halt eben nicht."
Feldhoff: "Riesenkompliment an die Mannschaft"
Osnabrück, das die "Löwen" (Niederlage gegen Würzburg) vom Relegationsrang 16 verdrängte, kann nun mit einem Sieg bei Erzgebirge Aue sogar noch direkt die Klasse halten, je nachdem wie Sandhausen und Regensburg spielen.
"Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Für mich ist es ein hochverdienter Sieg. Ich freue mich, dass die Jungs, bei dem was sie investiert haben, heute auch gewonnen haben", sagte VfL-Trainer Markus Feldhoff. "Wir tun alles dafür, um in dieser Liga zu bleiben. Der Glaube ist da."
Meißner trifft für den HSV
Bei den abstiegsbedrohten Osnabrückern war keine Spur von Verunsicherung zu spüren. Die Gastgeber hatten in der ersten Hälfte zwar nicht so viel Ballbesitz wie der HSV, präsentierten sich aber auf Augenhöhe. Das 1:0 durch einen Kopfball von Christian Santos (34.) ging in Ordnung. Die Hamburger hatten allerdings schnell eine Antwort parat: Der starke Robin Meißner traf flach aus der Distanz zum Ausgleich (37.).
Wilde zweite Hälfte
Nach der Pause wurden die Hamburger allerdings kalt erwischt. Zunächst musste Amadou Onana verletzt vom Platz (50., für ihn kam Gideon Jung), dann trafen die Osnabrücker per Konter zum 2:1. Maurice Multhaup entwischte nach schöner Vorarbeit von Sebastian Kerk der HSV-Verteidigung und ließ Keeper Sven Ulreich keine Chance (60.).
Die Hrubesch-Elf stemmte sich gegen die Pleite. Eine Doppelchance von Tim Leibold und Meißner (67.) brachte aber ebenso wenig ein, wie der Kopfball von Jung (68.). Kurz vor Schluss machte es Leibold besser: Nach einer Flanke von Manuel Wintzheimer köpfte der HSV-Kapitän das 2:2 (82.) und erweckte so den Aufstiegstraum der Hamburger kurz zum Leben - sehr kurz. Nur zwei Minuten später brachte Marc Heider den VfL erneut in Führung.
Dieses Mal hatte der HSV keine Antwort parat und muss in der kommenden Saison den vierten Anlauf nehmen, um den Weg zurück in die Erste Liga zu finden.