Osnabrück empfängt Nürnberg - Spiel mit vertauschten Rollen
Der VfL Osnabrück kann heute mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg auf Platz zwei der Zweiten Liga springen. Der Traditionsclub aus Franken kämpft schon wieder gegen den Abstieg.
Flutlicht an der Bremer Brücke und die Lila-Weißen (fast) ganz oben auf der Erfolgswelle: Wenn nicht jetzt wann dann wäre die Zeit reif für einen Sieg gegen den 1. FC Nürnberg? Der letzte von bisher erst zwei Erfolgen gegen den neunmaligen Deutschen Meister liegt 20 Jahre zurück. Doch die Vorzeichen haben sich gedreht. Heute Abend (20.30 Uhr / Livecenter NDR.de) stehen sich die Überraschungsteams der Saison gegenüber - die einen im positiven, die anderen im negativen Sinne. Der noch ungeschlagene VfL könnte mit einem weiteren Heimsieg auf Platz zwei springen. Nürnberg, schon im Vorjahr knapp dem Absturz in die Drittklassigkeit entgangen, krebst schon wieder auf dem Relegationsplatz herum.
Grote muss auf Offensiv-Trio verzichten
"Es wird sicher ein intensives Spiel werden", sagte Osnabrücks Trainer Marco Grote vor dem Spiel. "Nürnberg hat viel individuelle Qualität und Tempo." In der Länderspielpause hat er seinen Spielern einige freie Tage gegönnt, zum Runterfahren, auch geistig: "Der Kopf ist ein wichtiger Aspekt."
Das Offensiv-Trio Ulrich Bapoh, Christian Santos und Marc Heider wird gegen Nürnberg sehr wahrscheinlich noch nicht wieder auflaufen können. Santos und Heider haben überraschend schnell ihre Verletzungen überwunden. "Aber es ist eher weniger davon auszugehen, dass sie mit dabei sind", sagte Grote, der extrem bedauert, dass ausgerechnet bei diesem Spiel keine Fans zugelassen sind.
Nürnberg immer noch eine hohe Motivation?
Auf Nürnberger Seite hofft Trainer Robert Klauß, dass die derzeitige Tabellen-Konstellation dem "Club" in die Karten spielt. "Eventuell tut es uns mal gut, dass wir im Spiel nicht als Favorit gehandelt werden, sondern dass eine Mannschaft, die sieben Spiele ungeschlagen ist, gegen eine Mannschaft spielt, die noch nicht so viele Punkte geholt hat. Das kann uns gut tun", sagte der Coach. Die Franken haben aus sieben Partien nur einen Sieg geholt. "Trotzdem ist für den Gegner immer eine hohe Motivation da, wenn der 1. FC Nürnberg irgendwo hinkommt, weil der Name sehr klangvoll ist."
Osnabrücks letzter Dreier gegen Nürnberg gelang im April 2001, als an der Bremer Brücke ein 2:1 gelang. Trotz der verkorksten vergangenen Saison entschieden die Franken die bis dato letzten beiden Duelle jeweils mit 1:0 für sich.
Mögliche Aufstellungen
Osnabrück: P. Kühn - Ajdini, Beermann, M. Trapp, K. Engel - U. Taffertshofer - Br. Henning, Reis - Ihorst, Amenyido, Kerk
Nürnberg: Mathenia - Valentini, Mühl, Sörensen, Handwerker - Nürnberger, Krauß - Köpke, Dovedan, Lohkemper - Schäffler