Torhüter Ron-Thorben Hoffmann (M.) von Eintracht Braunschweig ärgert sich über ein Gegentor © IMAGO/regios24 Foto: Darius Simka
Torhüter Ron-Thorben Hoffmann (M.) von Eintracht Braunschweig ärgert sich über ein Gegentor © IMAGO/regios24 Foto: Darius Simka
Torhüter Ron-Thorben Hoffmann (M.) von Eintracht Braunschweig ärgert sich über ein Gegentor © IMAGO/regios24 Foto: Darius Simka
AUDIO: Braunschweig-Trainer Pfitzner: "Das tut schon weh!" (4 Min)

Trotz Hoffnungsträger Pfitzner: Braunschweig verliert gegen Düsseldorf

Stand: 27.10.2023 21:51 Uhr

Eintracht Braunschweig bleibt Tabellenletzter in der 2. Fußball-Bundesliga. Unter Interimstrainer Marc Pfitzner gab es am Freitagabend gegen Fortuna Düsseldorf eine 1:4 (0:2)-Niederlage - und damit das achte sieglose Spiel in Serie.

von Florian Neuhauss

Rückkehrer Ermin Bicakcic hatte sich nur zwei Tage nach seiner Verpflichtung auf die Bank gesetzt - und kam zu einem ersten Kurzeinsatz. Neben Pfitzner waren auch Präsidentin Nicole Kumpis und Sportdirektor Benjamin Kessel ganz dicht an die Mannschaft gerückt. Eintracht bei der Eintracht - in einer ganz schwierigen Phase. Am Montag hatte Trainer Jens Härtel nach nur einem Sieg aus den ersten zehn Saisonspielen seinen Hut nehmen müssen. Aber dass es nicht nur am Trainer lag, war eigentlich schon vorher klar gewesen.

"Ich habe die Jungs gefragt, ob sie genauso enttäuscht sind wie ich. Wir hatten uns mega viel vorgenommen." Braunschweigs Interimstrainer Marc Pfitzner

Pfitzner machte aus seinem Ärger über die am Ende deutliche Niederlage keinen Hehl. "Ich habe die Jungs gefragt, ob sie genauso enttäuscht sind wie ich. Wir hatten uns mega viel vorgenommen", sagte das 39 Jahre alte BTSV-Urgestein. Das Ergebnis tue weh. Kapitän Jannis Nikolaou befand, die Niederlage sei auch in der Höhe verdient. "Hätte, wenn und aber - Düsseldorf war heute die bessere Mannschaft und verdient gewonnen", sagte Pfitzner.

Die Fortuna hatte am Freitagabend im Eintracht-Stadion wirklich gezeigt, dass sie nicht von ungefähr ein Wörtchen im Kampf um die Aufstiegsplätze mitredet. Das Team von Coach Daniel Thioune war die klar bessere Mannschaft. Ihre Überlegenheit verdeutlichen noch drei weitere Tore, die wegen Abseits aberkannt wurden. Die Braunschweiger müssen hoffen, dass Bicakcic, der seit dem Sommer ohne Verein gewesen war, schnell fit wird und der Abwehr Stabilität verleihen kann.

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Denn am Willen lag es gegen Düsseldorf nicht. Der Eintracht war vom Anpfiff weg anzumerken gewesen, dass sie gegen Düsseldorf wirklich wollte. Schon in der ersten Minute gab es die erste Ecke. Und in der zehnten Minute scheiterte Fabio Kaufmann, der einen zu kurzen Rückpass antizipiert hatte, aus spitzem Winkel an Torhüter Florian Kastenmeier. Balsam für die Eintracht-Seelen auf den Rängen, die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag bekam Nahrung.

Auf der anderen Seite war da aber weiter diese Abwehr, die immer wieder einem Hühnerhaufen glich und die schon Härtel seinen Job gekostet hatte. Schon in der sechsten Minute war Vincent Vermeij mutterseelenallein aufs BTSV-Tor zugelaufen, hatte aber noch vorbeigeschossen.

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Aber schon in der zwölften Minute war erneut die komplette BTSV-Defensive indisponiert. Nach einer Ecke konnte Jordy de Wijs mühelos per Kopf verlängern, vor dem Tor musste Christos Tzolis nur noch den Fuß hinhalten - 1:0 für die Gäste. Nur zwei Zeigerumdrehungen später steckte Tzolis auf Vermeij durch, und diesmal zeigte Fortunas Mittelstürmer keine Nerven - 2:0.

Zwei Fortuna-Tore zählen nicht, dann trifft Krüger

Schütteln und weiter - die "Löwen" wehrten sich. Luc Ihorst kam einen Schritt zu spät (22.). Anton Donkors Schuss wurde noch abgefälscht und damit entschärft (28.). Die Niedersachsen mussten mehr Risiko gehen, der allgemeinen Defensivleistung war das aber nicht förderlich. Düsseldorfs Felix Klaus war ein paar Zentimeter zu klein für den dritten Treffer (35.), Vermeijs zweiter Treffer zählte wegen Abseits nicht (36.).

Pfitzner wechselte zur Pause zweimal - und tatsächlich ging ein Ruck durchs Team. Florian Krüger und Joker Johan Gomez hätten bei einer Doppelchance verkürzen können (55.). Danach wurde noch ein weiteres Tzolis-Tor wegen Abseits aberkannt (57.). Und dann war es soweit: Jan-Hendrik Marx und Maurice Multhaup spielten Krüger frei, der nur noch einzuschieben brauchte - 1:2 (59.).

Düsseldorf nimmt Braunschweig schnell die Hoffnung

Hoffnung für Braunschweig? Nur für fünf Minuten. Viel zu einfach machte es die Eintracht-Defensive dem Gegner wieder. Bei einem Freistoß ließ ausgerechnet Kapitän Nikolaou Fortunas Jamil Siebert gewähren, sodass der Verteidiger aus wenigen Metern per Kopf den alten Abstand wieder herstellte (3:1/64.). Drei Minuten später schoss auch noch Ao Tanaka ins Braunschweiger Tor - aber wieder war es Abseits. Trotzdem war danach bei der Eintracht ein wenig die Luft raus. Die Enttäuschung war greifbar - auf den Tribünen und dem Feld.

Tief in der neunminütigen Nachspielzeit traf Tanaka dann noch zum 4:1-Endstand. Während Düsseldorf zumindest bis zu den weiteren Spielen die Tabellenführung übernommen hat, hockt Braunschweig weiter im Tabellenkeller. Und nach dem achten sieglosen Spiel hintereinander könnte der Abstand ans rettende Ufer weiter wachsen. Sieben Zähler sind es aktuell auf Rang 15 - bei gerade einmal fünf bisher geholten Punkten. Und am Sonntag der nächsten Woche (5. November) wartet das Derby in Hannover.

11.Spieltag, 27.10.2023 18:30 Uhr

Braunschweig

1

F. Düsseldorf

4

Tore:

  • 0:1 Tzolis (12.)
  • 0:2 Vermeij (15.)
  • 1:2 F. Krüger (58.)
  • 1:3 Siebert (63.)
  • 1:4 Tanaka (90. +8)

Braunschweig: R.-T. Hoffmann - Marx, Behrendt, Kurucay (83. Decarli), Donkor - Krauße (75. Bicakcic), Nikolaou - Multhaup (75. Amyn), F. Krüger - F. Kaufmann (46. S. Sané), Ihorst (46. Gómez)
F. Düsseldorf: Kastenmeier - M. Zimmermann (90. Uchino), Siebert, de Wijs (59. Oberdorf), Iyoha - Y. Engelhardt - F. Klaus (76. Niemiec), Tanaka, Appelkamp (76. Gavory), Tzolis (90. Jastrzembski) - Vermeij
Zuschauer: 19333

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportschau | 27.10.2023 | 22:30 Uhr

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