Dem Videoassistenten sei Dank: Kiel punktet gegen Fürth
Holstein Kiel ist auch im dritten Zweitliga-Spiel hintereinander ohne Sieg geblieben. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner kam am Sonntag im Holstein-Stadion gegen Tabellennachbar SpVgg Greuther trotz frühem Rückstand aber immerhin zu einem 1:1 (1:1) und somit wieder zu einem Punkt. "Wir haben eine halbe Stunde gebraucht, um im Spiel überhaupt anzukommen und hatten Glück, dass wir nicht schon höher zurückliegen", sagte Werner. "Insofern müssen wir den Punkt so mitnehmen." Nach einer ganz schwachen ersten Hälfte, in der der Videoassistent dem Ausgleich Pate stand, verdienten sich die "Störche" nach der Pause den Zähler. Tabellarisch dürfte die Punkteteilung auf beiden Seiten allerdings das Ende der letzten Aufstiegshoffnungen bedeuten.
Früher Rückstand - 1:1 dank Videobeweis
Was auch immer sich Werner für die Partie zurechtgelegt haben mochte, es war nach nicht einmal einer Minute über den Haufen geworfen. Alexander Mühling leitete einen Fürther Pass unglücklich zum Gegner weiter. Kenny Prince Redondo schaltete schnell und köpfte den Ball zum freistehenden Sebastian Ernst. Der ehemalige Hannoveraner traf wuchtig mit links in die rechte Ecke.
Das Tor zeigte zudem Wirkung. Bei den "Störchen" lief gar nichts zusammen. Und auch KSV-Keeper Ioannis Gelios, den am 0:1 keine Schuld traf, ließ sich von der Verunsicherung seiner Vorderleute anstecken. In der elften Minute bereitete Kiels Alexander Ignjovski mit einem Fehlpass die nächste Fürther Chance vor. Branimir Hrgota schoss vom Sechzehner, Gelios konnte nur abklatschten lassen, hatte aber Glück, dass die Spielvereinigung daraus kein Kapital schlagen konnte. Kurz darauf kam es wieder zum Duell Gelios - Hrgota, und der Torhüter hatte noch mehr Fortune, als seine Rettungsaktion missglückte, der Ball aber Zentimeter am Pfosten vorbeikullerte (18.).
Zum Ausgleich kamen die harmlosen Kieler wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde. Jae-Sung Lee ging im Zweikampf mit Paul Seguin just in dem Moment, als er die Strafraumlinie passiert hatte, wie vom Blitz getroffen zu Boden - und wurde im Fallen noch leicht an der Ferse berührt. Schiedsrichter Frank Willenborg ließ zunächst vollkommen zu Recht weiterspielen, erhielt dann aber einen Hinweis aus Köln. Der Osnabrücker Unparteiische schaute sich die Szene dann selbst noch mal am Bildschirm an und bekam immer wieder den leichten Kontakt vorgeführt. Schließlich gab es doch Elfmeter - und Mühling verwandelte sicher zum 1:1-Pausenstand (35.).
KSV mit voller Offensive, aber kaum Chancen
Das Niveau der Partie blieb auch nach dem Seitenwechsel überschaubar. Mehr als ein paar Schüsschen gab es auf beiden Seiten zunächst nicht zu sehen.
Gefährlich wurde es erst in der 66. Minute wieder, Fürths Schlussmann Sascha Burchert parierte den Schuss von Mühling aber stark. Kiels Coach Werner wechselte danach offensiv und brachte mit Lion Lauberbach für den defensiven Mittelfeldspieler Ignjovski noch einen Stürmer. Trotzdem blieben Höhepunkte sehr rar gesät. Eine Flanke des früh für den verletzten Emmanuel Iyoha eingewechselten David Atanga wurde so abgefälscht, dass der Ball am langen Pfosten bei Makana Baku landete. Der dritte Joker war ob der Flugkurve jedoch dermaßen überrascht und überfordert, dass er aus wenigen Metern in Rücklage über das Tor köpfte (82.).
In der Nachspielzeit jubelten dann plötzlich die Fürther. Wieder ließ Gelios einen Schuss abklatschen, Zweitliga-Debütant Malik McLemore staubte zum vermeintlichen Siegtreffer ab (90.+3). Doch das Gespann entschied auf Abseits. Wieder eine Entscheidung, die in Köln kontrolliert wurde. Nach quälend langen zweieinhalb Minuten war dann klar - der Treffer zählte nicht. Es war der bezeichnende Schlusspunkt hinter eine Zweitliga-Partie, die keinen Sieger verdient hatte.