Matchwinner Glatzel setzt mit dem HSV ein Ausrufezeichen
Der spektakuläre Saisonauftakt gegen Schalke 04 hat die Fans im Hamburger Volkspark begeistert. Wesentlichen Anteil an dem fußballerischen Feuerwerk hatte HSV-Toptorjäger Robert Glatzel, der seine Mannschaft unermüdlich antrieb. Er unterstrich, wie wertvoll er für den Aufstiegsaspiranten ist.
Robert Glatzel stand auf dem Rasen und sog die Atmosphäre auf wie ein Schwamm. "Fußball pur, Emotion pur, für sowas spielt man Fußball", schwärmte der Matchwinner nach dem 5:3-Spektakel im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volkspark gegen einen der wohl härtesten Konkurrenten im Kampf um die ersehnte Rückkehr in die Erste Liga.
Mit zwei Treffern, der brillanten Vorarbeit zum 3:2 und einem herausgeholten Strafstoß war Glatzel der Garant des HSV-Erfolgs. Im erwarteten Duell um die Torjägerkanone mit Schalkes Kapitän Simon Terodde, der das zwischenzeitliche 3:3 besorgte, legte der 29-Jährige eindrucksvoll vor.
Unbändiger Offensivdrang
Wie auch sein Team. "Am ersten Spieltag ist noch keiner aufgestiegen", hatte HSV-Coach Tim Walter vor der Partie betont. Doch seine Mannschaft bot den hoch gehandelten Schalkern mit Leidenschaft und variablem Spiel die Stirn und setzte ein starkes Zeichen. Dabei hatten die Hanseaten zahlreiche Ausfälle in der Defensive kompensieren müssen und boten eine nicht eingespielte Viererkette mit zwei Neuzugängen auf.
Auch wenn am Ende drei Gegentore zu Buche schlugen - Walters Team machte mit unbändigem Offensivdrang die Schwächen in der Rückwärtsbewegung wett. Allen voran Glatzel, der mit Neuzugang Immanuel Pherai ein kongeniales Offensiv-Duo bildete. Als Glatzel zu Beginn der Nachspielzeit zum 4:3 traf, explodierte die Stimmung unter den HSV-Fans förmlich.
"Wer so viele Chancen herausspielt, hat es am Ende auch verdient zu gewinnen." Tim Walter
Walter lobt seinen Goalgetter Glatzel
Walter hatte dann auch ein Extralob für seinen Goalgetter parat: Glatzel habe "ein bisschen Ladehemmung in den Vorbereitungsspielen gehabt", aber sehr hart im Training gearbeitet. "Von daher hat er es sich sehr verdient." Der 29-Jährige demonstrierte eindrucksvoll, wie wichtig er für den früheren Bundesliga-Dino ist. Schon in der vergangenen Saison hatte er sich mit seinen 19 Saisontreffern zur "Lebensversicherung" des Hamburger SV entwickelt.
Vertragsverlängerung als Signal
Nach dem Tiefschlag der verlorenen Relegation hatten viele damit gerechnet, dass der gebürtige Münchener den HSV verlässt, zumal er für eine festgeschriebene Ablöse von 1,5 Millionen Euro hätte gehen können. Doch der Top-Stürmer entschied sich für eine Vertragsverlängerung bis 2027 und sagte: "Ich habe mich bei einem Verein noch nie so wohl gefühlt."
Der rauschhafte Freitagabend dürfte ihn in seiner Entscheidung bestärkt haben. Nicht zuletzt für Momente wie diesen ist Glatzel beim HSV geblieben. Und dann ist da natürlich noch das ganz große Ziel: der Aufstieg. Zumindest ein Anfang ist gemacht.