St. Pauli gibt zwei Führungen ab - und unterliegt Bochum
Der FC St. Pauli ist mit einer 2:3 (2:2)-Niederlage gegen den VfL Bochum in die Zweitliga-Rückrunde gestartet. Nach einer starken ersten Hälfte bauten die Kiezkicker ab. Doppelt bitter: Für die Entscheidung sorgte ein Eigentor.
"Wir haben am Ende mehr oder weniger durch Abstimmungsprobleme und einen abgefälschten Schuss drei Eigentore geschossen", ärgerte sich Trainer Timo Schultz. Das Team habe "alles in die Waagschale geworfen, aber die Bochumer sind auch keine Laufkundschaft. So müssen wir leider mit der Niederlage leben."
Nach vier ungeschlagenen Liga-Spielen mit acht Punkten musste der FCSP wieder einen Rückschlag hinnehmen. Nach dem 18. Spieltag rangiert St. Pauli auf dem Relegationsrang, Eintracht Braunschweig ist in der Tabelle vorbeigezogen. Dabei dürften ausnahmsweise auch einige Fans des Lokalrivalen den Braun-Weißen am Donnerstagabend die Daumen gedrückt haben. So aber rücken die Bochumer bis auf einen Punkt an Tabellenführer HSV heran.
Burgstaller mit Pingpong-Tor zum 1:0
Die St. Paulianer waren mit ihrer ersten Möglichkeit sofort in Führung gegangen. Dabei scheiterte Guido Burgstaller mit seinem Schuss nach scharfer Hereingabe von Leart Paqarada zunächst aus wenigen Metern an der Latte. Doch von dort prallte dem Österreicher der Ball genau auf den Fuß und dann zum 1:0 ins Tor (4.).
Es war der Auftakt zu einer immer wieder mitreißenden Partie. Nur fünf Minuten später landete der Ball auf der Latte des Tores der Hausherren. Philipp Ziereis fälschte einen Pass von Gerrit Holtmann unglücklich ab, Torhüter Dejan Stojanovic wäre chancenlos gewesen.
Beide Teams geben in Hälfte eins Vollgas
Der österreichische Keeper blieb im Zentrum des Geschehens. Nachdem Simon Zoller mit einem wuchtigen Schuss noch das Tor verfehlt hatte (19.), schlug Bochums Torjäger zu. VfL-Schlussmann Manuel Riemann machte das Spiel schnell - und St. Pauli kam nicht mehr hinterher. Am Ende der Ballstafette ließ Zoller noch Stojanovic ins Leere laufen und schob zum 1:1 ein (28.). Drei Minuten später bewahrte Offensivmann Finn Ole Becker auf der eigenen Torlinie die Hamburger vor dem Rückstand - und im Gegenzug gingen die Kiezkicker 2:1 in Führung. Daniel-Kofi Kyereh ließ Riemann mit einem Flatterball keine Chance (32.).
"Wir haben am Ende mehr oder weniger drei Eigentore geschossen." Trainer Timo Schultz vom FC St. Pauli
Doch es passte zum Hin und Her auf dem Platz, dass Bochum vor der Pause noch eine Antwort fand. Allerdings halfen die St. Paulianer tatkräftig mit. Ziereis zog bei einer Hereingabe den Kopf weg, womit der dahinter stehende Stojanovic offenbar genauso wenig gerechnet hatte wie Jubilar Daniel Buballa in seinem 250. Zweitliga-Spiel. Zoller war wieder zur Stelle und traf mit seinem zehnten Saisontor zum Pausenstand (43.).
Kein guter Tag für Jubilar Buballa
Die Spieler verlängerten die Pause allerdings um eine weitere Viertelstunde auf dem Platz. Offenbar mussten sie ihrem eigenen Tempo Tribut zollen. Die Gäste meldeten sich dann zuerst zurück - und nutzten diesmal ihre erste Möglichkeit des Spielabschnitts. Den Schuss von Robert Zulj fälschte Buballa unglücklich ab und ließ damit Stojanovic keine Möglichkeit zu reagieren - 2:3 (63.).
Ein Schock für die Kiezkicker, die um eine Antwort rangen. Bochum war dichter dran am nächsten Treffer - Zollers Kopfball ging knapp vorbei (75.), Zuljs Schuss ebenso (79.). Mehr als einen Kopfball von Kyereh genau in die Handschuhe von Riemann brachte St. Pauli nicht mehr zustande (80.).