Zehnter DFB-Pokal-Titel in Serie: Wolfsburgs Frauen bezwingen FCB
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben ihre Vormachtstellung im DFB Pokal der Frauen eindrucksvoll untermauert: Am Donnerstag gewann das Team von Trainer Tommy Stroot das Finale in Köln mit 2:0 (2:0) gegen den Deutschen Meister FC Bayern München. Es war der zehnte Pokal-Sieg der Niedersächsinnen in Folge.
Der Erfolg der "Wölfinnen" in ihrem Lieblingswettbewerb war hochverdient - und nahm im mit 44.400 Zuschauern ausverkauften Müngersdorfer Stadion bereits früh Form an. Stürmerin Jule Brand (14.) und Innenverteidigerin Dominique Janssen (40.) erzielten die Tore zum 50. Sieg in einem Pokalspiel in Serie.
Fast über die gesamte Spieldauer hinweg eroberte das Stroot-Team mit hoher Zweikampfintensität und taktisch klugem, situativ eingesetzten Pressing viele Bälle und unterband das sonst so dominante Aufbauspiel des FCB.
"Wir haben keine gute Saison gespielt, aber das ist unser Titel." VfL-Kapitänin Alexandra Popp
Mit dem zehnten Sieg im DFB Pokal in Folge hält auch die Titel-Serie des VfL: Seit 2013 - dem Jahr des Triple-Gewinns - haben die Niedersächsinnen in jeder Spielzeit mindestens eine Trophäe geholt. "Der Pokal hat stets seine eigenen Gesetze. 50 Siege in Folge sind ein Rekord für die Ewigkeit", jubelte Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann, der das Team ins Rathaus einlud.
VfL-Trainer Stroot sprach im NDR Interview von einem "spektakulären Titel" am Ende einer "schwierigen Saison". Für ihn sei es "der Titel, der sich am besten anfühlt", sagte der 35-Jährige.
Auch seine Kapitänin Alexandra Popp war nach der dominanten Vorstellung gelöst: "Es war uns extrem wichtig, dieses Ausrufezeichen zu setzen", sagte sie mit Blick auf die Diskussion rund um eine mögliche "Wachablösung" des langjährigen Aushängeschilds des deutschen Frauen-Fußballs. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und sehr erleichtert. Wir haben keine gute Saison gespielt, aber das ist unser Titel." Jetzt werde "Köln auseinandergenommen".
Brand bringt Wolfsburg in Führung
Die Wolfsburgerinnen erwischten einen guten Start in das Endspiel. Nachdem sie in den Anfangsminuten die Angriffsbemühungen des FCB erfolgreich abgewehrt hatten, gingen sie durch Brand in Führung. Die Nationalspielerin zog aus 18 Metern halblinker Position einfach mal ab und profitierte davon, dass Bayern-Torhüterin Maria Louisa Grohs patzte und ihren Aufsetzer nicht zu fassen bekam (14.).
So glücklich der Treffer war, er war der Lohn für eine gute Anfangsphase des VfL, der aus einer kompakten Defensive heraus immer wieder zügig nach vorne spielte. Schon vorher hatten Brand und Ewa Pajor binnen weniger Sekunden erste Chancen zur Führung gehabt (11.).
Janssen erhöht für den VfL
Auch nach dem 1:0 dominierten die Niedersächsinnen. Erst entschärfte Grohs einen strammen Schuss von Lena Oberdorf (24.), dann rettete sie in höchster Not nach einer Ecke mit einem Blitzreflex gegen einen Kopfball der Bald-Münchnerin (33.).
Sieben Minuten später aber war die 22-Jährige ein zweites Mal geschlagen: Janssen köpfte eine Ecke von Svenja Huth von der linken Seite zum 2:0 für die "Wölfinnen" ein (40.).
Frohms rettet stark gegen Schüller und Bühl
Die Münchnerinnen, die in der Liga am vergangenen Wochenende die Titelverteidigung perfekt gemacht hatten, kamen mit mehr Schwung aus der Kabine, doch das VfL-Mittelfeld um Oberdorf, Huth und Popp dominierte weiterhin und ließ Bayern-Strategin Georgia Stanway nicht zur Entfaltung kommen.
So benötigte der FC Bayern eine Standardsituation, um erstmals richtig gefährlich zu werden. VfL-Torhüterin Merle Frohms aber entschärfte den Kopfball ihrer Nationalmannschaftskollegin Lea Schüller nach einer Ecke reaktionsschnell (58.). Sechs Minuten später parierte sie einen Distanzschuss von Klara Bühl stark.
Wolfsburg spielt diszipliniert zu Ende
Auch wenn nach vorne aus Wolfsburger Sicht nicht mehr so viel ging wie in Durchgang eins, hatten sie mit ihrem lauf- und zweikampfintensiven Spiel die Partie weiterhin unter Kontrolle. Diszipliniert stellten sie alle Räume zu.
Eine abgerutschte Flanke der eingewechselten Sydney Lohmann brachte noch einen Hauch von Gefahr für das Tor der "Wölfinnen" (80.). Dann aber brandete bei allen, die es mit den VfL-Frauen halten, grenzenloser Jubel auf und die Wolfsburgerinnen konnten ihren zehnten DFB-Pokal-Titel in Serie feiern.