Wind lässt Wolfsburg im Kellerduell gegen Bochum jubeln
Dem VfL Wolfsburg ist im Duell gegen einen direkten Konkurrenten im Bundesliga-Abstiegskampf ein wichtiger Sieg gelungen: Die Niedersachsen bezwangen am Sonnabend den VfL Bochum 1:0 (1:0). Durch den Erfolg verschaffte sich die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl ein wenig Luft im Tabellenkeller.
Gefeierter Held auf Seiten der "Wölfe" war Jonas Wind, der mit seinem zehnten Saisontor den Treffer des Tages erzielte (43.). Es war der erste des Dänen nach zuvor 1.335 torlosen Minuten. Zuletzt hatte er am zwölften Spieltag beim 2:1-Heimsieg über Leipzig Ende November getroffen.
Hasenhüttl: "Drei Punkte hart erarbeitet"
Die Wolfsburger verdienten sich den Erfolg - der erste zu Hause seit eben jenem Sieg über RB - im Duell der beiden Vereine für Leibesübungen (VfL) in einer verkrampften, zweikampfbetonten und spielerisch schwachen Partie mit einer insgesamt soliden Defensiv-Vorstellung. "Es ging heute um andere Tugenden", erklärte Wolfsburgs Trainer Hasenhüttl. Vor der Partie sei ja die Frage gewesen, ob sein Team das auch könne - die Antwort sei ganz klar: "Die Mannschaft hat das bewiesen und sich diese drei Punkte hart erarbeitet. Alles andere kann man aus der Diskussion rauslassen."
Für den neuen Coach Hasenhüttl und seine Mannschaft war der zweite Sieg im vierten Spiel unter seiner Regie ein enorm wichtiger. Im engen Abstiegsrennen konnten die Niedersachsen das Team von Interimstrainer Heiko Butscher so auf vier Punkte distanzieren.
Bochum lässt die Führung liegen ...
In einer von beiden Teams sehr vorsichtig geführten Anfangsphase waren die Wolfsburger zunächst die etwas mutigere Mannschaft. Die Hasenhüttl-Schützlinge näherten sich dem Bochumer Tor, es fehlte aber die letzte Entschlossenheit. Nach einer Ecke von Ridle Baku segelte Sebastiaan Bornauw knapp am Ball vorbei (10.), wenig später konnte Baku eine Flanke von Yannick Gerhardt nicht kontrollieren (11.). In beiden Situationen war mehr für die Niedersachsen drin, die sich ansonsten schwertaten, die massive Deckung der Bochumer auseinanderzuziehen.
Und die Gäste? Kamen nach einer knappen halben Stunde durch Patrick Osterhage zur bis dato besten Halbchance der Partie: Über Philipp Hofmann und Felix Passlack landete der Ball beim Mittelfeldabräumer, der seinen Schuss aus 13 Metern aber verzog (28.).
... und Wind trifft kurz vor der Pause
Die Bochumer waren jetzt der eindeutig bessere VfL - und der Führung zweimal ganz nah: Doch erst scheiterte Takuma Asano mit einem Lupfer an Wolfsburgs Keeper Pavao Pervan (32.), dann nahm Schiedsrichter Tobias Reichel das vermeintliche 1:0 der Gäste wegen einer Abseitsstellung von Osterhage in Folge einer Ecke zurück (39.).
Als die Niedersachsen nach rund 30-minütiger offensiver Abstinenz mal wieder in der Nähe des Strafraums der Gäste auftauchten, fiel die zu diesem Zeitpunkt gleichermaßen überraschende wie unverdiente Führung. Und das Tor war ein Sinnbild der niveauarmen ersten Hälfte: Gleich mehrmals verpassten es die Bochumer zunächst, den Ball zu klären. Wie eine Flipper-Kugel sprang das Spielgerät zwischen den Akteuren hin und her, ehe Wind ein Einsehen hatte, den Ball per Brust mitnahm und trocken per Flachschuss traf (43.).
Tiago Tomas verpasst das 2:0
Die Wolfsburger kamen gut aus der Pause und hatten direkt die Chance, zu erhöhen. Tiago Tomas aber traf den Ball nicht richtig, sodass sein Schuss für Bochums Schlussmann Manuel Riemann kein Problem war (46.).
In der Folge aber ließen sie diesen Schwung wieder vermissen und wurden von den Gästen zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt - ein Spiel mit dem Feuer angesichts der knappen Führung. Hofmanns Kopfball nach einer Flanke von Kevin Stöger flog haarscharf am rechten Winkel des Wolfsburger Tores vorbei (71.).
Wolfsburg verteidigt solide
Ansonsten verteidigten die "Wölfe" die Bochumer Angriffsbemühungen solide weg, verpassten es auf der anderen Seite aber auch, auf die Entscheidung zu spielen: zu ungenau waren dafür die Pässe, zu unsicher, unruhig und uninspiriert das Aufbauspiel.
In der Schlussphase öffneten die Gäste immer mehr und das Hasenhüttl-Team kam durch die eingewechselten Jakub Kaminski (86.) und Kevin Paredes (88.) zu guten Chancen auf das 2:0, vergab diese aber freistehend. Es fiel nicht mehr ins Gewicht und die Niedersachsen konnten den eminent wichtigen achten Saisonsieg feiern.