Wieder 0:3 - Holstein Kiel verliert auch gegen Schalke 04
Holstein Kiel steht nach den ersten beiden Zweitligaspielen mit null Punkten da. Am Sonntag setzte es für den Tabellendritten der Vorsaison zu Hause ein 0:3 (0:2) gegen den FC Schalke 04.
Zweites Saisonspiel, zweites 0:3: Den Kieler "Störchen" ist der - zugegebenermaßen schwere - Auftakt in die neue Saison missglückt. Nach dem Spiel beim FC St. Pauli musste sich das Team von KSV-Trainer Ole Werner dem Bundesliga-Absteiger und großen Favoriten auf den Aufstieg, Schalke 04, mit dem ernüchternden Ergebnis geschlagen geben und ist nun Tabellenletzter. Das erste Pflichtspiel überhaupt gegen die "Königsblauen" ging vor 4.100 Zuschauern vor allem deshalb verloren, weil Holstein Kiel den Gästestürmer Simon Terodde nicht in den Griff bekam.
"Wir sind natürlich sehr enttäuscht, weil wir teilweise richtig guten Fußball gezeigt und stellenweise dominant gespielt haben. Aber unter dem Strich müssen wir festhalten, dass in den Strafräumen die Spiele entschieden werden, und da waren wir schlecht", zog Werner eine bittere Bilanz.
Kiel früh geschockt - Terodde trifft nach 61 Sekunden
Der KSV-Coach hatte seine Startformation im Vergleich zum Spiel beim FC St. Pauli gezwungenermaßen auf einer Position verändert: Simon Lorenz ersetzte in der Innenverteidigung Marco Komenda, der in der Partie am Millerntor einen Mittelfußbruch erlitten hatte.
Die Defensivformation der Schleswig-Holsteiner hatte sich noch gar nicht aufeinander abgestimmt, da hieß es auch schon 0:1. Nach einem Freistoß von Thomas Ouwejan aus dem rechten Halbfeld hielten in der Strafraummitte gleich drei Kieler zu viel Abstand zu Terodde, der die große Freiheit zu einem Schuss aus der Drehung nutzte und so nach nur 61 Sekunden für die Führung der "Königsblauen" sorgte. Für den Ex-HSV-Profi war es im zweiten Saisonspiel bereits das zweite Tor, er hatte auch schon im Auftaktspiel gegen seinen früheren Club (1:3) getroffen. Glück hatten die Norddeutschen, dass ein Vollspannschuss von Ouwejan vom linken Strafraum-Eck nur die Latte touchierte (15.).
Holstein-Defensive wieder schläfrig - 0:2
Das 0:2 war aber nur aufgeschoben. Sechs Minuten später war es so weit. Schalke machte es nach dem gleichen Muster wie in der zweiten Minute - nur spiegelverkehrt. Dieses Mal wurde der Ball von Ouwejan vom linken Halbfeld aus in den Strafraum getreten. Danach lief es wie gehabt: Die Kieler ließen Terodde machen, und der machte. Wieder kam der Stürmer an den Ball, und wieder schoss er ein - Saisontor Nummer drei. Holstein offenbarte eklatante Schwächen in der Defensive bei hohen Bällen, die Abstimmung war ein weiteres Mal kläglich.
Kiel mühte sich danach um das 1:2, kam aber bis auf ein Mal nicht durch - und da machte der Abseitspfiff von Schiedsrichter Patrick Itttrich (Hamburg) aus dem Jubel der Holstein-Fans ein lautstarkes Fluchen und Pfeifen. Steven Skrzybskis Anschlusstor (28.) wurde aberkannt, weil etliche Sekunden zuvor Mitspieler Fabian Reese beim öffnenden Pass im Abseits gestanden hatte. Die Entscheidung war richtig, fiel aber angesichts ihrer Klarheit viel zu spät. Mit dem 0:2 ging es in die Pause.
Kiel drängt, Schalke trifft und macht alles klar
Aus der kamen die Gastgeber sehr engagiert zurück. Sie riskierten mehr, beschäftigten die Gelsenkirchener in der Defensive. In der 53. Minute lenkte Schalkes Malick Thiaw einen Schuss von Patrick Erras noch so eben am Pfosten vorbei, und kurz darauf hatten Fin Bartels und Alexander Mühling gute Gelegenheiten. Ein 1:2 wäre jetzt verdient gewesen. Stattdessen hieß es wenig später 0:3. Nach Ballverlust von Holstein-Kapitän Hauke Wahl schoss Marius Bülter humorlos ins kurze Eck ein. Die Partie war damit in der 68. Minute vorzeitig entschieden.
Schalke hatte danach sehr gute Chancen, die Führung auszubauen, vergab diese aber in zum Teil überheblicher Manier. In der 82. Minute schlenzte der eingewechselte Kieler Joshua Mees den Ball noch an den Pfosten. Danach passierte nicht mehr viel.