Werder desolat: Bremen verliert 2:4 bei Aufsteiger Darmstadt
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat im dritten Auswärtsspiel der Saison die dritte Niederlage kassiert. Beim 2:4 (0:2) bei Aufsteiger Darmstadt zeigte die Mannschaft von Ole Werner eine ganz schlechte Leistung.
Der Trainer hatte nach dem zweiten Saisonsieg gegen Köln gewarnt: Eine Leistung wie gegen Heidenheim, als die Grün-Weißen im Anschluss an den ersten Saisonsieg über Mainz mit 2:4 verloren hatten, dürfe sich nicht wiederholen. Es hat ihm nach dem 2:1 über den FC vor einer Woche offenbar keiner seiner Spieler zugehört. 25 Minuten waren am Böllenfalltor gespielt, da lag der SVW nach Toren von Matthias Bader (5.) und Tim Skarke (25.) mit 0:2 hinten - zu lasch die Zweikampfführung, zu unkonzentriert die Offensivbemühungen.
"Das ist eine hochverdiente Niederlage; vom Auftreten, vom Ergebnis total enttäuschend." Werder-Coach Ole Werner
Marvin Mehlem (50.) und Tobias Kempe per Handelfmeter (62.) sorgten im zweiten Durchgang für die dritte Partie der Saison, in der die Grün-Weißen vier Gegentreffer kassierten. Werder wachte zwar spät auf, Neuzugang Olivier Deman (70.) und Abwehrspieler Milos Veljkovic (79.) schönten das Ergebnis, kaschieren konnten sie den über weite Strecken desolaten Auftritt aber nicht.
Der Aufsteiger rückte mit dem ersten Dreier der Saison mit jetzt vier Zählern bis auf zwei Punkte an die Norddeutschen heran, die bei sechs Punkten stehen bleiben und den Blick in der Tabelle erstmal wieder nach unten richten müssen. Christian Groß, der Marco Friedl als Kapitän vertrat, war ratlos: "Wir sind nicht im Spiel angekommen, haben es nicht angenommen und viel zu spät versucht, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wir hatten es nicht verdient, zu punkten."
Werder wieder früh in Rückstand
Die Partie hatte kaum begonnen, da lag die Werner-Elf - wie gegen den FCH - bereits in Rückstand. Mehlem schlug eine Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Bader den Ball direkt aus der Luft nahm und in die rechte Ecke einschob. Werder kam nur schwer in Gang, wenn überhaupt ging etwas über Stürmer Marvin Ducksch. Seinen Schuss in der 17. Minute konnte Lilien-Torhüter Marcel Schuhen ohne Probleme parieren.
Ansonsten aber spielten nur die Hessen, die sich für ihren starken Auftritt mit dem zweiten Treffer belohnten: Fabian Nürnberger schickte auf der linken Seite Skarke auf die Reise, der traumhaft ins lange Eck traf - Jiri Pavlenka im Bremer Tor war wie beim ersten Gegentreffer erneut chancenlos.
Die Grün-Weißen hatten in der Folge zwar optische Vorteile, kamen gegen die aggressive Verteidigung der Darmstädter aber kaum zum Zug, weshalb es mit einem verdienten Rückstand in die Kabinen ging.
Zu spätes Bremer Aufbäumen
Anders als gegen Heidenheim, als Werder mit zwei schnellen Toren einen 0:2-Rückstand kurz nach der Pause zwischenzeitlich egalisiert hatte, setzte die Werner-Elf ihren Pannenauftritt dieses Mal nahtlos fort. Zwar hatten sie in der 48. Minute zunächst Pech, dass eine von Klaus Gjasula abgefälschte Flanke nur an den Pfosten klatschte, danach aber luden sie die Hessen zum dritten Treffer ein: Verteidiger Amos Pieper spielte 20 Meter vor dem eigenen Tor einen hanebüchenen Querpass, Bader bediente Mehlem, der Pavlenka mit einem Chip überwand.
Doch die Norddeutschen hatten noch ein weiteres Geschenk mitgebracht: Groß riss bei einem Schuss des eingewechselten Mathias Honsak den Arm hoch und bekam den Ball an die Hand. Den Strafstoß nach VAR-Entscheid verwandelte Kempe. Dass Neuzugang Deman per Kopf nach einer Flanke von Mitchell Weiser und Veljkovic nach Ducksch-Vorlage aus kurzer Distanz noch trafen, fiel danach nicht mehr ins Gewicht.