Werder Bremen enttäuscht gegen Darmstadt 98
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat es verpasst, in der Tabelle zu den vorderen sechs Plätzen aufzuschließen. Die Hanseaten kamen am Sonnabend gegen Aufsteiger Darmstadt 98 nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Zweimal half ihnen zudem der Videobeweis.
Die Norddeutschen profitierten von einem Eigentor des Darmstädters Christoph Zimmermann, Julian Justvan glich für die Gäste aus. Das Remis war gerecht: Werder war zwar über weite Strecken der Partie die spielbestimmende Mannschaft, zündete aber auch nicht gerade ein Offensivfeuerwerk - der Aufsteiger aus Hessen hatte wenig Mühe, die Werder-Angriffe wegzuverteidigen und am Ende zweimal Pech, dass Tore nach Videobeweis (regelgerecht) aberkannt wurden.
"Das war hintenraus unfassbar wild!" Werder Bremens Christian Groß
Werders Abwehrspieler Christian Groß haderte mit dem Spielverlauf: "Wir haben es versäumt, nach dem 1:0 das zweite Tor nachzulegen. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir ein, zwei gute Möglichkeiten - und dann wird es hintenraus einfach unfassbar wild." Bei den Träumereien in Richtung Europa ging Groß nur teilweise mit: "Wir sind schon ambitioniert, weil wir viele Spiele nicht verloren haben. Trotzdem bleibe ich ein bisschen bei dem Wort 'Entwicklung', die müssen wir noch ein wenig vorantreiben. Wenn wir das schaffen, werden wir auch noch einige Punkte holen."
Werder geht früh in Führung, ...
Werder-Coach Ole Werner hatte sein Team gegenüber dem 1:0-Erfolg in Köln auf zwei Positionen geändert: Christian Groß ersetzte den verletzten Kapitän Marco Friedl (Syndesmose-Riss), zudem stürmte Justin Njinmah von Beginn an. Der Siegtorschütze aus dem Köln-Spiel sorgte sogleich für die erste torgefährliche Situation, als er auf der linken Seite Zimmermann austanzte und nach innen flankte. Dort bekam Romano Schmid den Ball allerdings nicht kontrolliert und spitzelte ihn am Tor vorbei (2.).
Wenig später lag der Ball aber doch im Darmstädter Netz: Schmid passte von der rechten Seite in die Strafraummitte, wo Zimmermann beim Klärungsversuch vor dem einschussbereiten Njinmah den Ball ins eigene Tor grätschte (8.). Werder blieb in der Folge spielbestimmend und forderte in der 18. Minute Foulelfmeter: Doch die Videobilder zeigten eindeutig, dass Marvin Ducksch bei seinem Strafraum-Sturz von Darmstadts Torhüter Marcel Schuhen nicht berührt worden war - zu Recht kassierte Bremens Angreifer für seine Schwalbe eine Gelbe Karte.
... , kassiert aber den verdienten Ausgleich
Nach etwa einer halben Stunde Spielzeit fand jedoch auch der Aufsteiger besser in die Partie und kam nach der ersten Halbchance durch Sebastian Polter, der in die Arme von Werder-Keeper Michael Zetterer schoss (32.), prompt zum Ausgleich: Matthias Bader sprintete in einen Pass von Anthony Jung zu Felix Agu, legte den Ball weit und quer auf Justvan, der schoss aus gut 20 Metern ab und traf in die rechte untere Torecke (33.).
Skarkes Tore vom VAR aberkannt
Nach Wiederbeginn waren es die Gäste, die die erste Torgelegenheit hatten. Marvin Mehlem vergab jedoch fast kläglich, als er freistehend aus gut 15 Metern weit über das Gehäuse schoss (47.). Auf der Gegenseite scheiterte Ducksch ebenfalls aus der Distanz an Schuhen (49.). Werder hatte nun aber wieder das Spiel im Griff und Njinmah das 2:1 auf dem Fuß, Schuhen parierte den Schuss jedoch stark (60.).
Die Darmstädter Defensive hielt dem Bremer Angriffsdruck zwar stand, Kontergelegeheiten boten sich den Hessen jedoch kaum. Und dennoch traf Tim Skarke ins Werder-Tor, das vermeintliche 1:2 aus Werder-Sicht zählt aber nicht: Laut VAR stand der Schütze um eine Fußlänge im Abseits (78.). In der Schlusssekunde war Skarke erneut der Pechvogel. Nach einem Rückpass und einem kapitalen Bock von Zetterer umspielte er den Werder-Keeper und schob ein - wieder zählte der Treffer nicht - Skarke hatte den Ball von Zetterer an die an seinem Bauch angelegte Hand geschossen bekommen (90.+5). So konnten die Hanseaten sogar von Glück reden, dass es beim Remis blieb. Für einen eigenen Sieg erspielten sie sich gegen die gut verteidigenden Gäste schlichtweg zu wenige zwingende Torchancen.