Njinmah trifft nach Schwäbe-Patzer: Werder Bremen siegt in Köln
Werder Bremen hat am Freitagabend eine schwache Bundesliga-Partie beim 1. FC Köln mit 1:0 (0:0) gewonnen. Joker Justin Njinmah war der Torschütze des Tages und der gefeierte Held auf Seiten der Grün-Weißen, die sich zumindest bis Sonnabend auf Rang sieben der Tabelle verbesserten.
Die Partie in Müngersdorf war wahrlich kein Leckerbissen, einem rasanten Start mit zwei Chancen in der ersten Minute folgte über weite Strecken der Partie viel Leerlauf. Beim Tor des Tages profitierte der vier Minuten zuvor eingewechselte Werder-Stürmer Njinmah von einem kapitalen Bock von FC-Torhüter Marvin Schwäbe (70.).
Werder hat jetzt 13 Zähler Vorsprung auf Köln
Mit dem achten Saisonsieg und nun 29 Zählern rückte die Mannschaft von Trainer Ole Werner vorübergehend in der Tabelle auf Rang sieben vor, der Abstand auf die Rheinländer auf Relegationsrang 16 beträgt mittlerweile satte 13 Punkte.
Torschütze Njinmah, der in der Schlussphase gefoult worden war und dessen Fuß nach der Begegnung bandagiert werden musste, freute sich über den hart erkämpften Erfolg: "Die Trainer haben mir gesagt, wenn ich reinkomme, soll ich das Spiel entscheiden. Dass das so gut geklappt hat, ist geil."
Der weiter angewachsene Vorsprung auf den FC auf dem Relegationsplatz und die Abstiegsränge "fühlt sich super an", sagte der 23-Jährige. "Es macht einfach Spaß zu trainieren und zu spielen und so kann man sich in einen Flow spielen", betonte er nach dem vierten Sieg aus den jüngsten fünf Partien.
Viel Leerlauf nach doppeltem Ducksch zum Start
Die Norddeutschen begannen stark: Binnen weniger Sekunden kam Nationalstürmer Marvin Ducksch zweimal zum Abschluss. Den ersten Schuss aber setzte er neben das Tor, der zweite landete zu zentral in den Armen von Schwäbe (1.).
Die restlichen 44 Minuten des ersten Durchgangs hingegen waren weitgehend ereignislos: Kölns Angreifer Jan Thielmann jagte noch einen Ball knapp am Winkel vorbei (33.), das war es aber auch schon. Zu ungenau agierten beide Teams - torlos ging es in die Kabinen.
Ferngesteuerte Autos unterbrechen die Partie
Hälfte zwei startete schwungvoller, die Partie aber musste in der 55. Minute unterbrochen werden: Kölner Fans warfen aus Protest gegen den von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geplanten Investoren-Einstieg kleine ferngesteuerte Autos auf den Rasen und ließen diese - begleitet von Tennisball-Würfen - im Sechzehner von Werder-Keeper Michael Zetterer umherflitzen.
Nach wenigen Minuten ging es weiter - und Werder trat offensiv mal wieder in Erscheinung. Erst traf FC-Verteidiger Timo Hübers nach einer Ducksch-Ecke fast ins eigene Tor, beim folgenden Eckball setzte Jens Stage einen Volley-Aufsetzer über das Gehäuse der Gastgeber (61.).
Schwäbe patzt, Njinmah trifft, Friedl rettet
Und so brauchte Bremen den Schwäbe-Aussetzer zur Führung: Der Kölner Schlussmann segelte an einer Flanke von Mitchell Weiser von der rechten Seite vorbei, Njinmah brauchte nur noch einschieben.
Der Treffer reichte auch deshalb zum dritten Auswärtssieg der Saison, weil Werder noch dreimal Glück hatte: Zunächst kratzte Kapitän Marco Friedl einen verirrten Kopfball von Weiser aufs eigene Tor von der Linie (75.), dann landete der abgefälschte Schuss von Justin Diehl nur auf, statt im Kasten der Norddeutschen (76.).
Und als dann auch noch Zetterer ungestraft davon kam, als er Luca Kilian bei einer missglückten Faustabwehr im Strafraum abräumte, standen der achte Saisonsieg und der vorübergehende Sprung auf Platz sieben fest.