WM-Kader: Arnold, Füllkrug und Co. - Greift Flick im Norden zu?
Bundestrainer Hansi Flick gibt heute (12 Uhr) seinen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar bekannt. Wolfsburgs Maximilian Arnold und Werder-Stürmer Niclas Füllkrug machen sich große Hoffnungen, Lukas Nmecha fällt verletzt aus.
Arnold ist seit Wochen in bestechender Form und ein Grund, warum der VfL Wolfsburg mittlerweile auf acht Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage zurückblicken kann. Auch beim 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund am Dienstagabend war der Kapitän der "Wölfe" einer der Besten, zog im Mittelfeld die Fäden und war einmal mehr Hansdampf in allen Gassen.
"Ich habe sehr große Lust, nach Katar zu fahren und würde mich über einen Anruf sehr freuen." VfL-Kapitän Maximilian Arnold
"Es gibt schlechtere Momente", sagte der 28-Jährige angesichts seiner Form über den Zeitpunkt der WM-Nominierung. "Ich bin gut dabei." Arnold hat "sehr große Lust", nach Katar zu fahren. "Wenn der Anruf kommt, würde ich mehr sehr freuen." Flick wird es da vermutlich wie seien Vorgänger halten, und die Auserwählten für das Turnier im Wüstenemirat (20. November bis 18. Dezember) vor der offiziellen Verkündung telefonisch informieren.
Im defensiven Mittelfeld ist die Konkurrenz im DFB-Team allerdings groß. Die Bayern-Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka sowie Ilkay Gündogan von Manchester City sind in diesem Mannschaftsteil gesetzt. Arnold wäre hier "nur" Backup, der vermutlich wenig Spielzeit bekommen würde. Aber gerade das könnte für den erfahrenen VfL-Kapitän sprechen, der auch in Wolfsburg nicht müde wird, den Erfolg der Mannschaft vor seine eigenen Ambitionen zu stellen.
26er-Kader gibt Flick Spielraum
Generell hat Flick für die Winter-WM mehr Spielraum, da die Teams das Turnier mit einem 26er-Kader bestreiten dürfen. Arnold hat bislang drei Länderspiele bestritten, stand zuletzt im November 2021 gegen Armenien in der WM-Qualifikation für Deutschland auf dem Platz. Im vergangenen September nominierte ihn Flick für die Nations-League-Spiele gegen Ungarn und England nach.
VfL-Stürmer Nmecha fällt verletzt aus
Nicht ausgeschlossen, dass mit Außenverteidiger Ridle Baku ein weiterer Wolfsburger von Flick niominiert wird. Für VfL-Stürmer Lukas Nmecha ist der WM-Traum hingegen geplatzt. Der 23-Jährige musste am Mittwoch wegen einer im Dortmund-Spiel erlittenen Knieverletzung absagen.
Gerade im Angriff wird Flicks Wahl mit Spannung verfolgt, nachdem zuvor auch der gesetzte Timo Werner (RB Leipzig) verletzt passen musste. Die Chancen von Werder Bremens Niclas Füllkrug und BVB-Talent Youssoufa Moukoko dürften nun noch besser stehen. Füllkrug laboriert zwar aktuell an Rückenproblemen, ist mit zehn Toren aktuell aber der gefährlichste deutsche Bundesligastürmer. Er wäre der Typ Brechstange, für Moukoko (sechs Ligatreffer) spricht die jugendliche Unbekümmertheit.
Oder vielleicht beide? Das Duo könne der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim Turnier in Katar "mit Sicherheit" helfen, sagte Nationalspieler Leon Goretzka, "es kann nie schaden, torgefährliche Spieler im Kader zu haben." Allerdings könne auch sein Bayern-Kollege Serge Gnabry im Sturmzentrum spielen, der gerade mit einem Dreierpack gegen Füllkrugs Bremer glänzte. "Serge ist - egal wo er auf dem Platz steht - auf jeden Fall ein torgefährlicher Spieler. Auch Kai Havertz ist einer, der da spielen kann", sagte Goretzka: "Aber das ist Aufgabe des Bundestrainers, eine gute Lösung zu finden."
Kovac: "Will da keinen Druck aufsetzen"
So sieht es auch VfL-Trainer Kovac. "Der Hansi hat mit seinem Staff den vollen Überblick. Ich möchte ihm da nicht vorgreifen, denn ich war auch Nationaltrainer und ich weiß, wie schwierig das ist, wenn sich Vereinstrainer immer artikulieren", sagte der ehemalige Coach der kroatischen Nationalmannschaft. "Ich will da gar keinen Druck aufsetzen, denn das habe ich auch nicht gemocht." Über Anrufe bei Arnold und Co. würde sich Kovac aber sicherlich trotzdem freuen.