VfL Wolfsburg verliert in Freiburg - zu wenig für Europa?
Der VfL Wolfsburg muss im Kampf um eine Europapokal-Teilnahme auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Die Niedersachsen kassierten am Freitag in der Fußball-Bundesliga beim SC Freiburg eine 0:2 (0:0)-Pleite nach zwei Jokertoren.
VfL-Kapitän Maximilian Arnold sprach im NDR von einer "verdienten Niederlage", da es der Mannschaft nicht gelungen sei, "im letzten Drittel den nötigen Punch zu entwickeln". Sein Coach Niko Kovac resümierte: "Wir haben es nicht geschafft, uns aufzubäumen. Das haben wir in der ganzen Saison selten geschafft, uns gegen die Niederlage zu stemmen. Wir haben verdient verloren."
Die "Wölfe" rutschten durch einen Freiburger Doppelschlag zwischen der 71. und 75. Minute in der Tabelle auf den siebten Platz, ab. Für die Europa-Conference-League-Play-offs benötigen sie aber Stand heute Rang Sechs. Leverkusen zog wegen der besseren Tordifferenz vorbei und hat noch ein Spiel am Sonntag. Der sechste Rang ist auch deshalb wichtig, weil er den "Wölfen" bei einem Pokalsieg von RB Leipzig statt der Conference League sogar die Europa-League einbringen würde. Sollte Frankfurt den Pokal gewinnen, müssen die Niedersachsen aber Sechste werden, um überhaupt im Europapokal zu spielen.
Am letzten Spieltag am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, NDR Livecenter) gastiert die dann möglicherweise schon abgestiegene Hertha aus Berlin am Mittellandkanal. Ein Sieg in dieser Partie wäre also immens wichtig.
Magerkost vor der Pause
Kovac hatte wenig Grund, sein Team nach dem 2:1-Erfolg gegen Hoffenheim umzustellen. So kam lediglich Yannick Gerhardt für den Schweden Mattias Svanberg in die Startelf. Die erste Hälfte bot wenig Offensivspektakel. Beide Defensivreihen rückten in den Fokus, Torgelegenheiten gab es nach Torwartschnitzern von SC-Keeper Mark Flekken (4.) und Koen Casteels (6.)., aber beide Seiten konnten kein Kapital daraus schlagen. Der SC hatte insgesamt ein Übergewicht, doch außer zwei Torschüssen von Vincenzo Grifo (14., 24.) gab es keine nennenswerten Szenen.
Besseres Spiel nach dem Wechsel
Nach der Pause gingen beide Seiten deutlich engagierter zu Werke, denn auch die Freiburger brauchten einen Sieg, um ihren Traum von der Champions-League am Leben zu halten. Felix Nmecha zog wuchtig ab, aber der Schuss wurde abgefälscht und fiel auf das Freiburger Tor (49.). Auf der Gegenseite parierte Casteels eine Direktabnahme von Roland Sallai (57.). Zwölf Minuten später rettete er bei einem Kopfball von Philipp Lienhart glänzend.
Joker-Doppelschlag stellt die Weichen auf Freiburger Sieg
Dann aber war der Belgier im VfL-Tor machtlos, als der eingewechselte Christian Günter aus 18 Metern abzog und Sebastiaan Bornauw den Ball unhaltbar abfälschte (71.). Als Joker Nils Petersen in seinem letzten SC-Heimspiel vier Minuten später auf 2:0 erhöhte, war die Partie praktisch entschieden. Der VfL bäumte sich noch einmal auf, kam aber nicht mehr zwingend vor Flekkens Tor. Es fehlte ihnen die Durchschlagskraft. Die Niedersachsen hatten Glück, dass das vermeintliche 3:0 von Petersen wegen eines vorhergehenden Fouls nicht anerkannt wurde (80.).
In der Nachspielzeit kassierte der Freiburger Nicolas Höfler nach einem Foul an Ex-Freiburger Luca Waldschmidt noch glatt Rot (90.+3). Das änderte aber nichts an dem am Ende leistungsgerechten Resultat, das den "Wölfen" auf dem Weg nach Europa nicht weiterhilft.