Lena Goeßling: Bitteres Wolfsburg-Aus nach zehn Jahren
Olympiasiegerin und Europameisterin Lena Goeßling muss den Frauenfußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg nach zehn Jahren verlassen. Der Kontrakt der Defensiv-Allrounderin wird nicht verlängert.
Das teilte der Sportliche Leiter des Double-Siegers, Ralf Kellermann, am Montag in einer digitalen Medienrunde mit. "Lena Goeßling hat für den Sommer keinen neuen Vertrag angeboten bekommen", sagte der 52-Jährige. Der Verein sei im Prozess einer Umstrukturierung, so Kellermann: "Es wird einen großen Umbruch geben. Wir werden uns extrem verjüngen."
Goeßling an allen VfL-Titelgewinnen beteiligt
Goeßling wäre laut dem Sportlichen Leiter gerne bei den "Wölfinnen" geblieben. Die gebürtige Bielefelderin war 2011 vom SC Bad Neuenahr in die Autostadt gewechselt und als Leistungsträgerin an allen Titelgewinnen des VfL beteiligt. Die 34-Jährige feierte mit den Niedersächsinnen sechs Meisterschaften, sieben Erfolge im DFB-Pokal und zwei Champions-League-Triumphe. Kellermann betonte, dass der Olympiasiegerin von 2016 "als verdienter Spielerin" bei der letzten Vertragsverlängerung bereits eine berufliche Anschlussperspektive aufgezeigt wurde.
"Lena fühlt sich noch zu jung und fit, daher will sie dieses Angebot aktuell nicht annehmen, sondern noch mindestens zwei Jahre weiterspielen", erklärte der 52-Jährige. Spekuliert wird über ein Interesse von Eintracht Frankfurt an der 104-maligen Nationalspielerin.
Auch Engen, Rolfö und Jakabfi verlassen Wolfsburg
Neben Goeßling werden in Ingrid Engen und Fridolina Rolfö zwei weitere Leistungsträgerinnen den VfL am Saisonende verlassen. Sie lehnten Angebote zur Vertragsverlängerung ab. Hinter dem Verbleib von Keeperin Friederike Abt sowie Mittelfeldspielerin Lara Dickenmann stehen noch Fragezeichen. Torjägerin Zsanett Jakabfi beendet im Sommer ihre Karriere.
Co-Trainerin Hingst sucht neue Herausforderung
Auch im Trainerstab wird es Veränderungen geben. Co-Trainerin Ariane Hingst wird dem Werksclub wie Chefcoach Stephan Lerch den Rücken kehren, wie Kellermann am Montag mitteilte: "Sie will eine andere Herausforderung annehmen", sagte Kellermann über die zweimalige Weltmeisterin: "Also werden zwei neue Assistenztrainer zu uns kommen." Ein Nachfolger für Lerch ist bereits seit geraumer Zeit in Tommy Stroot gefunden. Der gebürtige Nordhorner steht derzeit noch beim niederländischen Erstligisten FC Twente unter Vertrag.