VfL Osnabrück verliert weiter - Wackelt Grote?
Der VfL Osnabrück rutscht in der Zweiten Liga immer tiefer in die Krise. Die Niedersachsen verloren am Sonntag beim SV Darmstadt 98 mit 0:1 (0:1) und kassierten damit die siebte Niederlage in Serie.
Auf Trainer Marco Grote dürften damit in der kommenden Woche die nächsten kritischen Fragen zukommen. Unter der Woche hatte sich der 48-Jährige vehement gegen aufflammende Kritik auch an seiner Person gewehrt, einen entscheidenden Schub hatte sein Team dadurch offensichtlich nicht erhalten. Auch nach der Niederlage gegen die zuvor noch punktgleichen Darmstädter ist die jüngste Bilanz ernüchternd: Seit Anfang Januar hat der VfL seinen 22 Punkten keinen Zähler mehr hinzugefügt.
In der Tabelle steht der Aufsteiger weiterhin auf Rang 15. Weil gleichzeitig Eintracht Braunschweig beim VfL Bochum verlor, hat sich der Abstand zu den Abstiegsrängen zumindest nicht verringert.
Schmedes: "Müssen nach Lösungen suchen"
"Das ist eine ärgerliche Niederlage. Dieses Ergebnis 1:0 stinkt mir langsam ganz gewaltig", war Grote angefressen. Sorgt er sich um seine Zukunft beim VfL? "Ich habe einen ziemlich geschlossenen Auftritt gesehen. Ich bin sehr überzeugt davon, dass wir unser Ziel, die Klasse zu halten, gemeinsam für den VfL Osnabrück erreichen werden", sagte der Coach.
Benjamin Schmedes, sein Geschäftsführer Sport, hielt sich allerdings mit Treuebekenntnissen zurück: "Die Serie ist natürlich schon etwas, was uns zu schaffen macht. Wir sollten sie auch nicht bagatellisieren. Der Verein befindet sich in einer großen Herausforderung. Dementsprechend müssen wir nach Lösungen suchen."
Osnabrück lässt sich auskontern
Beide Mannschaften legten ihr Hauptaugenmerk zunächst auf die Defensive und verteidigten konzentriert. Bissige Zweikämpfe prägten das Bild ebenso wie Ungenauigkeiten im Angriffsspiel. Eine halbe Stunde lang blieb vieles Stückwerk - dazu gehörte auch ein misslungener Heber von Osnabrücks bislang erfolgreichstem Torschützen in dieser Saison, Sebastian Kerk. Der Mittelfeldspieler kam in der 16. Minute relativ frei zum Abschluss, verfehlte das Tor aber deutlich.
Bitter für den VfL: Das erste Anzeichen von Mut wurde direkt bestraft. Die Niedersachsen rückten gemeinschaftlich auf, verloren am gegnerischen Sechzehner den Ball und die Darmstädter konterten - mit Erfolg. "Lilien"-Angreifer Serdar Dursun wurde auf der rechten Angriffsseite freigespielt und passte von dort flach nach innen. Der frühere Kieler Mathias Honsak entwischte Bashkim Ajdini und schob zum 1:0 für die Gastgeber ein (32.).
Schmidt und Heider vergeben Ausgleich
Ein wenig mehr hatten die Hessen für die Partie zwar getan, trotzdem hatte die Pausenführung nicht zwingend in der Luft gelegen. Ein Trost war das für den VfL, der auch in der zweiten Halbzeit lange blass blieb, natürlich nicht. Großes Glück hatte das Grote-Team, dass Honsak mit einem Nachschuss nicht für einen höheren Rückstand sorgte (63.). Zuvor war ein klares Darmstädter Abseitstor durch Christian Clemens per Videobeweis zurückgenommen worden (53.).
Zwei sehr gute Gelegenheiten gab es für die Niedersachsen doch noch: Erst hatte der eingewechselte Niklas Schmidt den Ausgleich auf dem Fuß - 98-Keeper Marcel Schuhen verkürzte geschickt den Winkel (76.). Und eine Minute vor Schluss köpfte Marc Heider gefährlich aufs Tor, doch Schuhen parierte noch einmal glänzend und sorgte so für den nächsten Frust beim VfL.