VfL Osnabrück verliert das Derby bei Arminia Bielefeld
Der VfL Osnabrück hat am Sonntag in der 3. Liga die nächste Niederlage kassiert. Im Derby bei Arminia Bielefeld verlor die Mannschaft von Neu-Trainer Pit Reimers mit 1:3 (0:0) und steht weiter am Tabellenende.
Ba Muaka Simakala hatte die Gäste mit seinem Treffer in der 78. Minute auf einen Punktgewinn auf der Bielefelder "Alm" hoffen lassen. Dann aber sorgten Louis Oppie mit einem Traum-Freistoß (81.) und Mika Schroers nach einem tollen Solo-Lauf (85.) für den insgesamt hochverdienten Erfolg der Gastgeber. Noah Joel Sarenren Bazee hatte die Bielefelder Führung erzielt (52.).
Der VfL mühte sich nach Kräften, tat sich aber auch im dritten Spiel unter Reimers schwer. Vieles blieb beim Zweitliga-Absteiger Stückwerk, ein wirklicher Aufschwung war auch trotz des Sieges gegen VfB Stuttgart II vor der Länderspielpause nicht zu erkennen. In der Tabelle stehen die Niedersachsen nach der sechsten Saisonniederlage weiter auf dem letzten Tabellenplatz. Bereits am Mittwoch geht es weiter, dann müssen die Lila-Weißen nach München zu 1860 (19 Uhr).
Richter und Gyamfi retten in höchster Not
Vier Jahre lang hatten Fans und Vereine auf das nächste Derby warten müssen - und das merkte man. Auf den Rängen, aber auch auf dem Platz. Von Beginn an entwickelte sich eine intensive und auch temporeiche, in den ersten knapp 20 Minuten allerdings komplett chancenarme Begegnung. Dann musste VfL-Keeper David Richter jedoch alles riskieren, um den Rückstand zu verhindern. Isaiah Young bediente Sarenren Bazee im Sechzehner. Richter warf sich dem Stürmer entgegen und parierte dessen Schuss - eine Glanzparade (18.).
Nicht nur in dieser Szene zeigte sich, dass die Arminia die reifere Spielanlage hatte. Bei der Mannschaft von Neu-Trainer Reimers lief in der Offensive nicht viel zusammen. Nach Balleroberungen ging der Ball zu schnell verloren, an ein Umschaltspiel - geschweige denn ein gefährliches - war so nicht zu denken. Simakala hatte vom linken Strafraumeck immerhin mal eine Art Abschluss (28.).
Torlos ging es in die Kabinen - weil Osnabrücks Innenverteidiger Maxwell Gyamfi am eigenen Fünfmeterraum einen Schuss von Mael Corboz mit einer Grätsche klärte (43.) und weil Bielefelds Angreifer André Becker eine abgefälschte Sarenren-Bazee-Flanke knapp verfehlte (45.).
Saranren Bazee erzielt die verdiente Bielefelder Führung
Was die Arminen vor der Pause noch verpasst hatten, holten sie kurz nach Wiederbeginn nach: die Führung. Und die resultierte aus einer starken Leistung von Sarenren Bazee. Gekonnt nahm er den scharfen Ball von Young von der rechten Seite an, drehte sich und traf in einer flüssigen Bewegung zum verdienten 1:0. So gut die Aktion des Deutsch-Nigerianers war, so unglücklich war es aus Osnabrücker Sicht, dass Gyamfi den Ball unhaltbar für Keper Richter abfälschte (52.).
Wie sah die Reaktion der Gäste aus? Zunächst mau, zumal der VfL Glück hatte, dass Gyamfi fünf Minuten nach dem Rückstand den Doppelpack von Sarenren Bazee mit einem Block gerade noch verhinderte.
Oppie und Schroers kontern Simakala
Nach dieser schwierigen Phase rappelte sich das Reimers-Team aber auf, verlagerte die Partie zunehmend in die Bielefelder Hälfte - und kam durch Simakala zum Ausgleich. Der Deutsch-Kongolese wurde von Joel Zwarts mit einem schönen Pass geschickt, der Stürmer setzte sich robust durch und traf flach ins lange Eck (78.). Das etwas glückliche Happy End nach einer schwierigen Begegnung für die Niedersachsen?
Nein, weil Oppie einen Freistoß vom rechten Strafraumeck mit brachialer Gewalt in den Winkel des Osnabrücker Tors jagte (81.) und weil Schroers sich durch die allerdings auch erstaunlich passive VfL-Abwehr dribbelte und an Richter vorbei zur Entscheidung einschob. Ekstase auf der "Alm", Frust bei allen, die es mit den Lila-Weißen halten.