Collage zu Trainer Marco Grote vom VfL Osnabrück © imago images/osnapix

VfL Osnabrück im Höhenflug: "Alles im lila-weißen Bereich"

Stand: 08.11.2020 09:25 Uhr

Trotz schwerwiegender Abgänge im Sommer mischt der VfL Osnabrück in der Zweiten Liga oben mit. Außer Spitzenreiter HSV sind nur die Niedersachsen noch ungeschlagen. Großen Anteil daran hat Trainer Marco Grote.

Terminstress mit zuletzt drei Spielen binnen sieben Tagen, dazu eine angespannte Personaldecke - doch dem VfL kann das offenbar nichts anhaben. Der Vorjahres-Aufsteiger hat nach den ersten sechs Spieltagen zehn Punkte auf dem Konto, ist nach wie vor ungeschlagen und belegt Rang vier. "Bei uns ist alles im lila-weißen Bereich", sagte Trainer Marco Grote am Freitag.

Vor dem "sehr intensiven" Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg heute (13.30 Uhr/im NDR Livecenter) warnte der 48 Jahre alte gebürtige Bremer allerdings: "Dass wir eine gute Grundstimmung haben, sollte nicht dazu führen, dass irgendwas zu leicht dahergeht", betonte er, um sofort anzufügen: "Das Gefühl habe ich aber auch nicht."

Großer Aderlass schockt neuen Trainer nicht

Die Osnabrücker im Höhenflug. Dabei dürften sich viele Fans vor der Saison eher Sorgen um ihren Club gemacht haben. Erfolgstrainer Daniel Thioune, der den Club 2019 zurück in die Zweite Liga geführte hatte, wechselte zum HSV - und lockte wenig später auch noch Abwehrchef Moritz Heyer an die Elbe. Top-Torjäger Marcos Alvarez zog es in die erste polnische Liga, Top-Talent Felix Agu zu Bundesligist Werder Bremen und Mittelfeldantreiber Anas Ouahim zu Zweitliga-Konkurrent SV Sandhausen. Und auch die vier höherklassigen Leihgaben verließen die Bremer Brücke.

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Den schlimmen Vorahnungen wirkte Thiounes Nachfolger Grote vom ersten Tag entgegen: "Ich will meine eigenen Fußstapfen hinterlassen." Mit seiner Verpflichtung hatte VfL-Manager Benjamin Schmedes für eine Überraschung gesorgt. Der ehemalige Spieler, der es in seiner aktiven Zeit "nur" in die Regionalliga geschafft hatte, war zuvor "nur" im Unterbau von Werder (U16 - U19) aktiv gewesen.

Mit seinen 48 Jahren gehört er nicht mehr zur "jungen Generation". Das Angebot aus Osnabrück kam einem Sechser im Lotto gleich - und entwickelt sich mehr und mehr zur Win-win-Situation.

Granatowski "könnte wieder ein Thema sein"

Dem Vorjahres-13. hat Grote eine offensive Ausrichtung verordnet und damit auch so manchen Gegner überrascht. Gleichzeitig klammert sich der Profi-Trainernovize nicht an ein festes Korsett, sondern findet auch immer wieder Antworten, wenn ihm ein Teil des Personalpuzzles wegbricht. Trotz des Ausfalls von Torjäger Christian Santos besiegten die Lila-Weißen zuletzt den SV Sandhausen (2:1). Schon fünf verschiedene Torschützen nach gerade einmal sechs Partien zeigen die Ausgeglichenheit im Kader. Nun kehrt der zuletzt verletzte Nico Granatowski zurück. Der 29-Jährige Offensivspieler "könnte wieder ein Thema sein", sagte Grote.

"Sie sind sehr, sehr mutig und strotzen vor Selbstbewusstsein. Aber sie werden auch irgendwann ein Spiel verlieren. Ich hoffe, am Sonntag." Jahn-Coach Mersad Selimbegovic

Osnabrück: "Sehr unangenehm und schwer ausrechenbar"

Grote ist davon überzeugt, dass seine Mannen auch in Regensburg "sehr unangenehm, schwer ausrechenbar und ein starker Gegner sein werden". Dafür müsste bei aller guten Laune "ein Spannungsbogen aufgebaut werden. Dann haben wir wieder die Möglichkeit, etwas mitzunehmen" - und den Höhenflug fortzusetzen.

Mögliche Aufstellungen:

Regensburg: Meyer - Hein, Nachreiner, Elvedi, Heister - Besuschkow, Gimber - Vrenezi, Albers, Stolze - Caliskaner
Osnabrück: Kühn - Ajdini, Beermann, Trapp, Reichel - Taffertshofer, Blacha - Henning, Kerk - Ihorst, Amenyido

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 08.11.2020 | 22:50 Uhr

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