Osnabrücks Trainer Marco Grote © imago images / Jan Huebner

VfL Osnabrück: Mit Ruhe und Gelassenheit zum Erfolg

Stand: 28.10.2020 07:51 Uhr

Marco Grote kann mit dem Saisonstart des Fußball-Zweitligisten VfL Osnabrück zufrieden sein. Nach fünf Pflichtspielen sind die Niedersachsen unter ihrem neuen Coach immer noch ungeschlagen.

Dimitrios Grammozis, Dino Toppmöller, ja sogar Andreas Herzog wurden an der Bremer Brücke als Nachfolger für Trainer Daniel Thioune gehandelt, der im Sommer zum HSV gewechselt war. Die Wahl von VfL-Sportdirektor Benjamin Schmedes fiel schließlich auf Marco Grote - und bisher gibt ihm der Erfolg Recht. Vor dem Nachholspiel heute (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) gegen Darmstadt 98 schlagen ein Sieg und drei Remis zu Buche, mit einem Dreier gegen die Hessen könnte der VfL Osnabrück mindestens auf Platz fünf springen.

Abgänge gut kompensiert

Der gute Saisonstart war nicht unbedingt zu erwarten, verloren die Osnabrücker neben ihrem Erfolgs-Coach in Top-Torjäger Marcos Alvares (Krakau), Youngster Felix Agu (Bremen) und Abwehrchef Moritz Heyer (Hamburg) doch gleich drei Leistungsträger der vergangenen Spielzeit. Zudem gingen die Niedersachsen in die jüngste Partie in Heidenheim (1:1) wegen einer 14-tägigen Corona-Quarantäne praktisch ohne Vorbereitung.

Grote ("Ich habe kein Interesse daran, jetzt andauernd Taschentücher rauszuholen und uns zu bedauern") trotzte allen Widrigkeiten. Ihm ist es bislang gelungen, die Abgänge zu kompensieren: Neuzugang Christian Santos traf in vier Spielen bereits dreimal, Timo Beermann und Ken Reichel sorgen mit ihrer Routine für eine stabile Defensive (erst drei Gegentore).

Kader ausgeglichen besetzt

Aber es sind nicht nur die Stammspieler, die zum aktuellen VfL-Erfolg beigetragen haben. Es mag nach einer Floskel klingen, wenn Grote im "kicker"-Interview von "teaminterner Geschlossenheit" spricht, zu der "wirklich jeder Spieler seinen Teil beitragen" müsse. Doch der 48-Jährige, der erstmals als Cheftrainer im Profibereich arbeitet, hat tatsächlich einen sehr ausgeglichen besetzten Kader zur Verfügung.

"Es ist die Stärke unserer Gruppe, dass die Spieler, die reinkommen, das Herz in die Hand nehmen, hohen Betrieb machen und der Mannschaft noch einmal einen Schub geben", sagte er nach dem Heidenheim-Spiel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Und da macht es keinen Unterschied, ob einer wie Luc Ihorst zuvor bei Werder Bremen II gespielt hat oder wie Ludowit Reis beim FC Barcelona.

Große taktische Variabilität

Grote ließ seine Mannschaft taktisch bislang sehr variabel agieren. Im Pokal gegen Todesfelde war es ein einfaches 4-4-2 , zum Ligastart gegen Fürth (1:1) lief der VfL in einem 5-2-1-2 auf. Beim 2:1-Erfolg gegen Hannover 96 war es ein 4-2-3-1, beim 0:0 in Bochum ein 4-1-2-1-2 und jüngst in Heidenheim ein 4-1-4-1. "Wir wollen den Spielern Optionen bieten, sich optimal auf den Gegner einzustellen und das Maximale aus ihren Möglichkeiten zu machen", erklärte der gebürtige Bremer, der zuvor 13 Jahre lang im Werder-Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet hatte. Akribische, intensive Arbeit in der Vorbereitung, "eine innere Überzeugung, Ruhe und Gelassenheit vor Anpfiff" - so beschreibt Grote seine Gefühlswelt.

Und so gibt der neue VfL-Coach tatsächlich dem Verein Sicherheit - das Magazin "11 Freunde" lag in seiner Saisonvorschau in der Rubrik "Wenn dieser Verein Song wäre" mit der Zuordnung "Bridge over Troubled Water" von Simon & Garfunkel also gar nicht mal so falsch.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 28.10.2020 | 23:03 Uhr

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