VfL-Fußballerinnen scheitern in Champions League an Chelsea
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind im Viertelfinale der Champions League am Chelsea LFC gescheitert. Nach dem 1:2 im Hinspiel verlor der Bundesligist am Mittwochnachmittag auch das zweite Duell mit den Londonerinnen mit 0:3 (0:2).
Die "Wölfinnen" hatten dabei im Szusza Ferenc Stadion, wo auch das Rückspiel wegen der europäischen Reisebeschränkungen ausgetragen wurde, ein Déjà-vu-Erlebnis. Wie bereits in der Vorwoche waren sie im ersten Abschnitt das bessere Team, konnten ihre Überlegenheit jedoch nicht in Zählbares ummünzen. Im letzten Drittel des Feldes mangelte es der Elf von Coach Stephan Lerch an Entschlossenheit. Immer wieder wurden bis dahin gut vorgetragene Angriffe mit unpräzisen Flanken aus dem Halbfeld abgeschlossen.
Pajor vergibt beste VfL-Chance
Gegen die zuweilen in der Arbeit gegen den Ball etwas hüftsteif wirkenden Engländerinnen hätte es mehr Mut zu Eins-gegen-eins-Duellen gebraucht. Weil dieser aber fehlte und sich die Wolfsburgerinnen auch scheuten, aus der Distanz abzuziehen, schlug nach 45 Minuten lediglich eine gute Chance für die "Heimmannschaft" im fernen Ungarn zu Buche: Nach feiner Hereingabe von Fridolina Rolfö verfehlte Ewa Pajor am langen Pfosten das Ziel (29.).
Fragwürdiger Elfmeter führt zu Wolfsburgs Rückstand
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Niedersächsinnen durch einen Treffer ihrer vormaligen Angreiferin Pernille Harder bereits mit 0:1 in Rückstand. Die Dänin hatte einen Foulelfmeter sicher verwandelt (27.), der allerdings aus VfL-Sicht sehr umstritten war. Zwar hatte Sara Doorsoun Chelsea-Stürmerin Samantha Kerr im Laufduell berührt und damit aus dem Gleichgewicht gebracht. Es schien allerdings so, als ob dies vor dem Strafraum geschehen sei.
Da die Unparteiische Anastasia Pustowojtowa (Russland) nicht die Möglichkeit besaß, sich die Szene noch einmal am Bildschirm anzuschauen - Video-Schiedsrichterassistenten gab es nicht für diese Partie - blieb sie trotz Wolfsburger Protesten bei ihrer Entscheidung.
Kerr düpiert Doorsoun ein zweites Mal
Keine Diskussionen gab es kurz darauf nach dem 2:0 für den Tabellenführer der Women’s Super League. Diesmal hatte Kerr nach einer Flanke aus dem Halbfeld zunächst geschickt den Ball abgeschirmt und dann aus der Drehung Keeperin Katarzyna Kiedrzynek bezwungen (32.). So fußballerisch anspruchsvoll die Aktion der australischen Top-Stürmerin war, so schwach war das Zweikampfverhalten von Doorsoun auch in dieser Situation. Die deutsche Nationalspielerin war mit der Bewachung von Kerr häufig überfordert.
Lerch-Elf bemüht, aber harmlos
Der VfL benötigte nun vier Tore, um weiterzukommen. Kein unmögliches Unterfangen gegen eine Chelsea-Defensive, die in beiden Partien keinen sonderlich sattelfesten Eindruck hinterließ. Aber den "Wölfinnen" schien irgendwie der Glaube an eine Aufholjagd dieser Dimension zu fehlen. Und auch die fußballerische Qualität. Die Lerch-Elf mühte sich zwar im zweiten Abschnitt nach Kräften, ihre Offensiv-Aktionen blieben jedoch harmlos.
Dass Chelsea-Trainerin Emma Hayes die überragende Kerr bereits in der 63. Minute auswechselte, zeugte von ihrer Siegesgewissheit. Und die 44-Jährige irrte nicht. Ihre Mannschaft konnte durch Francesca Kirby, die Kiedrzynek aus wenigen Metern freistehend überwand, noch zum 3:0 erhöhen (81.).