1:2 beim FC Chelsea - VfL-Frauen im Rückspiel gefordert
Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg haben am Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League unglücklich mit 1:2 (0:0) beim FC Chelsea verloren. Das Spiel fand in Budapest statt.
Wegen der Coronavirus-Pandemie und der damit einhergehenden Reise- und Quarantänebestimmungen wurde die Partie in der ungarischen Hauptstadt ausgetragen. Dank des erzielten Auswärtstores - Chelsea besaß im ersten Spiel "Heimrecht" - reicht dem Team von Trainer Stephan Lerch am kommenden Mittwoch im Rückspiel (erneut in Budapest) ein 1:0 zum Weiterkommen. Wolfsburg und Chelsea trafen bereits drei Mal in der Champions League aufeinander. Bislang konnte sich der VfL immer durchsetzen.
"Natürlich sind wir erst einmal enttäuscht. Vor allem, weil die Mannschaft eine ganz, ganz starke Leistung auf den Platz gebracht hat und es absolut nicht verdient hatte, das Spiel zu verlieren", sagte Lerch. "Es war unsere beste Saisonleistung, und das macht auch Mut für das Rückspiel."
Im bereits ausgelosten Halbfinale könnte es Ende April zum deutschen Duell kommen. Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München, Favorit in seinem Viertelfinale gegen den schwedischen Rekordmeister FC Rosengard, gewann die Hinpartie mit 3:0 (2:0).
Beinahe früher Rückstand durch Ex-Spielerin Harder
"Ich freue mich auf das Spiel und darauf, alle wiederzusehen", hatte Pernille Harder, die im vergangenen Sommer für rund 350.000 Euro Ablöse vom VfL zum FC Chelsea gewechselt war, vor der Partie dem NDR gesagt. Nach zwölf Minuten wäre die Wiedersehensfreude beinahe noch etwas größer geworden. Die Dänin erlief einen zu zaghaften Rückpass von Sara Doorsoun, doch die aus ihrem Tor geeilte Katarzyna Kiedrzynek verhinderte mit großer Entschlossenheit ein frühes Gegentor.
Die "Wölfinnen" zeigten sich davon unbeeindruckt. Im Gegenzug kamen sie zu ihrer ersten Torchance. Nach Flanke von Ewa Pajor von der rechten Außenbahn traf Alexandra Popp aus kurzer Distanz nur den Pfosten (13.).
Popp-Treffer wegen Handspiels aberkannt
Kurz darauf beförderte die deutsche Nationalspielerin den Ball ins Netz, dies aber regelwidrig mit der Hand. Popps Tor wurde daher zu Recht nicht gegeben (15.) Wolfsburg war in dieser Phase klar überlegen. Die Schwedin Fridolina Rolfö hatte gleich zweimal die Führung auf dem Fuß (21.). Sie scheiterte mit ihren Schüssen jedoch an LFC-Torhüterin Ann-Katrin Berger. Und den anschließenden Fallrückzieher von Ewa Pajor klärte Millie Bright per Kopf auf der Torlinie. Auch in der Folgezeit hatten die Niedersächsinnen Vorteile, es ging aber nur mit dem 0:0 in die Pause.
VfL vergibt Chancen und gerät in Rückstand
Das Pech blieb den "Wölfinnen" auch zu Beginn des zweiten Abschnitts treu. Ein Kopfball von Rolfö landete am Pfosten (48.). Der schludrige Umgang mit den Chancen sollte sich rächen. Nach Francesca Kirbys starkem Direktspiel in die Spitze umkurvte Samantha Kerr gekonnt Kiedrzynek und jagte den Ball zum 1:0 unter die Latte (55.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Und es schien für den VfL weiterhin einfach nicht sollen sein. Nach Flanke von Popp zog in der Strafraummitte Rolfö sofort ab, ihren strammen Schuss wehrte Berger aber spektakulär zur Ecke ab (64.).
Janssen verkürzt für Wolfsburg per Strafstoß
Statt 1:1 hieß es wenig später 0:2 (66.). Nach einem Missverständnis von Kiedrzynek und Doorsoun eroberte Kirby den Ball, passte zu Harder, und die ehemalige Wolfsburgerin erhöhte mit einem überlegten Schuss. Die VfL-Frauen mussten reagieren, und das taten sie stark.Svenja Huth holte gegen Magdalena Eriksson einen glasklaren Foulelfmeter heraus - Dominique Janssen verwandelte vom Punkt sicher zum 1:2 (70.). Wolfsburg drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich, die beste Gelegenheit vergab Rebecka Blomqvist (90.+4). Kurz darauf prallten Berger und Popp heftig zusammen, beide konnten die Partie aber beenden.