VfB-Stürmer Guirassy mit Hattrick: VfL Wolfsburg verliert in Stuttgart
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg ist am Sonnabend am VfB Stuttgart und vor allem an dessen Topstürmer Serhou Guirassy gescheitert. Die "Wölfe" unterlagen nach 1:0-Pausenführung mit 1:3. Der Nationalspieler Guineas schoss die Schwaben mit einem Hattrick zum Sieg.
Lange Zeit war der derzeit beste Stürmer dieser Bundesliga-Saison nicht in Erscheinung getreten, am Ende war Guirassy dann aber doch der Matchwinner. Mit drei Treffern in der Schlussphase entnervte der VfB-Angreifer das Team von VfL-Trainer Niko Kovac. Die Niedersachsen bleiben somit auch nach dem siebten Spieltag bei ihren zwölf Punkten stehen.
"Wir haben heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen", sagte Kovac im Interview mit der ARD. "In der ersten Halbzeit waren wir die dominante Mannschaft, in der zweiten Halbzeit haben wir die Aggressivität vermissen lassen. Wir haben es nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen, und dann kommt eine Welle nach der anderen."
Gerhardt trifft präzise zur Wolfsburger Führung
Es hatte ziemlich lange gedauert, bis die Partie auf Touren kam. Da sich die beiden Teams neutralisierten, ereignete sich vor den beiden Toren - bis auf eine Gelegenheit für den Wolfsburger Joakim Maehle (19.) - nichts. Unvermittelt wurde es auf dem Rasen, über den vor dem Anpfiff noch ein verirrter Fuchs hinweggelaufen war, aber interessanter.
Die "Wölfe" sorgten durch Tiago Tomas dafür. Der portugiesische Offensivspieler drang von der linken Außenbahn in den Strafraum ein, zog zügig ab und stellte mit seinem Schuss VfB-Torhüter Alexander Nübel vor Probleme (31.).
Plötzlich gab es an Strafraumszenen keinen Mangel mehr. VfL-Innenverteidiger Cedric Zesiger blockte in höchster Not einen Schuss von Neu-Nationalspieler Chris Führich ab (33.). Und wiederum nur wenige Sekunden später folgte auf der anderen Seite die nächste Chance, die von den Niedersachsen dann auch genutzt wurde. Ein von Waldemar Anton geblockter Schuss von Maehle landete schließlich bei Yannick Gerhardt, der dann ganz genau zielte. Er traf per Innenpfostenkontakt zum 1:0 (34.) für die Gäste. Damit ging es dann auch in die Pause.
Guirassy lässt Casteels per Elfmeter keine Chance...
Acht Minuten nach Wiederbeginn war sie dann da, die erste Topchance für Stuttgarts Topstürmer Guirassy. Der 27-Jährige schoss hier aber dem VfL-Keeper Koen Casteels den Ball noch in die Arme. In der 67. Minute gab es im Duell der beiden Profis einen anderen Sieger. Nachdem per Videobeweis zu Recht auf Foulspiel von Zesiger an Guirassy entschieden worden war, trat der Gefoulte selbst an - und verwandelte sicher zum 1:1.
...und legt zwei Tore zum Hattrick nach
Stuttgart wollte jetzt mehr, drängte mit Macht auf das Wolfsburger Gehäuse - und kam zum angestrebten Erfolg. Nachdem Führich dem Wolfsburger Ridle Baku die Kugel abgeluchst hatte, bediente er auch flugs per Steckpass Guirassy, und der machte es dann ganz stark. Der Angreifer umkurvte Casteels und schob zum 2:1 ein (78.).
Bundesliga-Rekord durch Guirassy
Vier Minuten später war der 1,87-Meter-Mann erneut zur Stelle. Nachdem der Ball im VfL-Strafraum hin- und hergesprungen war, schoss schließlich Guirassy überlegt zum 3:1 ein (82.). Er hatte somit am siebten Spieltag mal eben seine Saisontore elf, zwölf und 13 erzielt!
So gut ist noch kein Spieler vor ihm gestartet. Der bisherige Rekordhalter Robert Lewandowski hatte in der Spielzeit 2020/2021, in der er am Ende mit 41 Treffern den die Bestmarke von Gerd Müller (40) übertraf, in den ersten sieben Spielen elf Treffer erzielt.
Zudem gelang ihm gegen die "Wölfe" innerhalb von 15 Minuten ein Hattrick. Von diesen Rückschlägen erholten sich die Wolfsburger nicht mehr. So ging es mit leeren Händen auf den Heimweg.