Trainer weg, doch kein Effekt: VfB Lübeck verliert bei Rot-Weiss Essen
Trainerwechsel ohne direkten Effekt: Auch unter Interimscoach Bastian Reinhardt hat Fußball-Drittligist VfB Lübeck seinen Negativlauf nicht stoppen können. Am Freitagabend verloren die Schleswig-Holsteiner mit 0:1 (0:1) bei Rot-Weiss Essen.
Isaiah Young erzielte kurz vor der Halbzeit das Tor des Tages für die Gastgeber, die sich damit in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Für die Lübecker hält die Talfahrt hingegen an: Es war die siebte sieglose Partie in Folge. Der Club steht nach 19 Spieltagen auf dem 17. Tabellenplatz. Auf den Tabellen-16. Hallescher FC haben die Hanseaten vier Punkte Rückstand, der HFC hat zudem noch zwei Spieler weniger ausgetragen.
Die Suche nach einem neuen Übungsleiter, der die Probleme des Teams beheben soll, geht in den kommenden Tagen weiter. Und wer auch immer in Zukunft die Lübecker betreuen soll: Er wird einiges zu tun haben.
Schwere Kost an der Hafenstraße
Der erste Durchgang im Stadion an der Hafenstraße war nichts für Fußball-Ästheten oder Freunde des Offensivspiels. Genauer gesagt war es eher eine Partie für Menschen, die sich auf Zahnarztbesuche mit anschließender Wurzelbehandlung freuen. Denn beide Teams boten derart schmale Kost, dass ein torloses Remis zur Halbzeit eigentlich das folgerichtige Resultat gewesen wäre. Der Essener Young hatte allerdings etwas dagegen und traf mit dem Außenrist zur Führung die Hausherren (45.).
Die 44 Minuten davor waren geprägt von Lübecker Defensivfußball und Essener Offensiv-Unzulänglichkeiten. Der VfB kam kaum aus seiner eigenen Hälfte heraus, RWE mühte sich vergeblich am Abwehrriegel der Gäste ab. Die geduldigen Zuschauer sahen zwei Teams, die Probleme im spielerischen Bereich haben, auch wenn die der Schleswig-Holsteiner massiver sind als die der Essener. Der Treffer von Young war auch die einzig nennenswerte Torchance des ersten Durchgangs.
Lübeck harmlos, Essen kontrolliert
Nach dem Seitenwechsel trat die Reinhardt-Elf etwas mutiger auf, Gefahr entstand allerdings selten. Essen war auch in kämpferischer Hinsicht den Lübeckern überlegen, die den Ausgleich zwar wollten, aber harmlos in ihren Aktionen waren. Lange Bälle in die Spitze konnten die Ruhrpottler wegverteidigen, auch die Standards des VfB waren leicht auszurechnen.
In den Schlussminuten warfen die Lübecker noch einmal alles nach vorne. Der eingewechselte Cyrill Akono stocherte nach einem Eckball in der zweiten Minute der Nachspielzeit knapp am Ausgleich vorbei. So wurde es am Ende die dritte Partie in Folge ohne eigenen Treffer und eine insgesamt gesehen verdienten Niederlage für die Norddeutschen.