Teamcheck Eintracht Braunschweig: Es wird schwer
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat eine schwere Hinrunde hinter sich. Zahlreiche Verletzungen machen dem Aufsteiger immer noch zu schaffen. Keine guten Voraussetzungen für die Mission Klassenerhalt.
So lief die bisherige Saison
Abgesehen vom wilden Pokal-Erfolg gegen den Bundesligisten Hertha BSC (4:4 nach Verlängerung, 6:5 im Elfmeterschießen) begann die Saison für die Eintracht desaströs. Die ersten vier Partien blieb die Mannschaft von Trainer Michael Schiele ohne Tore und Punkte. Ein Zwischenspurt von acht Spielen ohne Niederlage (vier Siege, vier Remis) hievte die Braunschweiger am 14. Spieltag zwischenzeitlich auf Rang elf - die bisher beste Platzierung.
Nach dem 0:1 gegen Hansa Rostock zum Hinrundenabschluss sind die Blau-Gelben jedoch weiter in höchster Abstiegsgefahr. Der Vorsprung des Tabellen-14. auf Schlusslicht Sandhausen beträgt magere zwei Zähler.
Trainer Schiele mit bescheidenen Wünschen
Der durchwachsene Saisonverlauf ist auch großen personellen Sorgen geschuldet. Kaum ein anderer Zweitligist hatte so viel Verletzungspech wie der Aufsteiger aus Niedersachsen. Vor allem gegen Ende der Hinrunde fielen zahlreiche Leistungsträger aus, noch immer sind nicht alle fit.
Entsprechend zurückhaltend äußerte sich BTSV-Coach Schiele zu den Zielen für die Rückrunde: "Ich wünsche mir, dass wir nicht mehr so viele Verletzte oder angeschlagene Spieler haben, dass wir davon verschont bleiben. Und dass Jungs wie Manuel Pherai oder Luc Ihorst zurückkehren und die Saison ohne Probleme durchziehen können", erklärte der 44-Jährige. Bei Ihorst erfüllte sich der Wunsch nicht: Nach einer Leistenverletzung wird der Angreifer operiert und fällt erneut drei Monate aus.
Gechter soll die Abwehr stabilisieren
Vor allem in der Abwehr drückte der Schuh, weshalb die Braunschweiger nachjustierten und Defensivallrounder Linus Gechter von Hertha BSC ausliehen. Der 18-Jährige lief für die Berliner 13 Mal in der Bundesliga auf und ist im Abstiegskampf erprobt: "Ich habe viel erlebt, was mich abgehärtet hat", sagte der deutsche U19-Nationalspieler, der sich mit der Hertha im Relegationsduell gegen den HSV rettete. Quasi als Neuzugang darf Routinier Saulo Decarli gewertet werden. Der 30-jährige Schweizer verpasste nahezu die komplette Hinrunde, ist jetzt aber wieder fit.
Hoffnung auf Wintzheimer-Tore
Auch im Sturm ist der BTSV, der mit lediglich 18 Treffern die drittschlechteste Offensive der Liga stellt, aktiv geworden. Vom 1. FC Nürnberg wurde der frühere HSV-Angreifer Manuel Wintzheimer ausgeliehen. In den drei Testspielen, in denen er eingesetzt wurde, konnte er seine Qualitäten bereits unter Beweis stellen und erzielte zwei Treffer.
Weitere Verpflichtungen sind aber nicht ausgeschlossen - zumal Angreifer Ihorst immer noch verletzt ist. So ist in Stürmer Tarsis Bonga vom VfL Bochum ein Testspieler mit ins Trainingslager der Braunschweiger gereist. Auch ein Abwehrspieler soll noch geholt werden.
Zum Rückrundenstart gegen die Top drei
Auf die Niedersachsen wartet sportlich ein schwerer Auftakt. Zum Rückrunden-Start gastieren die "Löwen" am 29. Januar (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) beim Tabellenzweiten und Top-Aufstiegsfavoriten Hamburger SV. Dem anschließenden Heimspiel gegen den Dritten 1. FC Heidenheim folgt das Gastspiel beim Spitzenreiter Darmstadt 98. Danach kommt das wiedererstarkte Holstein Kiel (Rang acht) an die Hamburger Straße.
In der Hinrunde hatten die Braunschweiger gegen diese Gegner eine Bilanz von null Punkten und 0:9 Toren. Legt der BTSV wieder so einen Fehlstart hin, könnte er im engen Abstiegskampf schnell ins Hintertreffen geraten.