St. Pauli punktet nach dem Derbysieg auch in Karlsruhe
Die Erfolgsserie des FC St. Pauli hält weiter an. Fünf Tage nach dem Sieg im Hamburger Stadtderby gegen den HSV holten die Kiezkicker im Zweitliga-Duell beim Karlsruher SC ein 0:0.
Damit sind die Braun-Weißen weiterhin das beste Team der Rückrunde und mittlerweile seit sechs Partien ungeschlagen. In der Tabelle springen die St. Paulianer nach dem 24. Spieltag mit 32 Punkten auf Rang zehn. "Es war ein gerechtes Remis. Wir hatten uns mehr vorgenommen, als wir heute gezeigt haben. Aber am Ende gehört da auch immer ein Gegner dazu", sagte Guido Burgstaller nach der Partie. Dabei hätte Daniel-Kofi Kyereh wieder zum Matchwinner werden können.
Kyereh verpasst die frühe Führung
Doch anders als beim Sieg gegen den HSV, bei dem Kyereh mit seinem Treffer zum braun-weißen Derby-Held wurde, fehlte dem 24-Jährigen im Karlsruher Wildpark in der sechsten Minute das Zielwasser. Hämmerte er am Montag noch den Ball mit voller Kraft in die Maschen, scheiterte der Topscorer der Hamburger diesmal mit seinem Flachschuss aus kurzer Distanz an KSC-Keeper Marius Gersbeck. Bei aller Wertschätzung der torhüterischen Fähigkeiten des Karlsruher Schlussmanns war dies eine Chance aus der Kategorie "muss er machen".
VAR schaltet sich ein, Spiel leidet an schlechtem Rasen
Den Gastgebern fehlte im ersten Durchgang eine so klare Möglichkeit, auch wenn sie die aktivere Mannschaft waren. Kurze Aufregung herrschte in der 14. Minute, als der im Derby für Philipp Ziereis in die Mannschaft gerückte und diesmal von Beginn an spielende Thore Reginiussen den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt haben soll. Das reklamierten zumindest die Karlsruher, doch der VAR konnte keinen Regelverstoß feststellen.
Ansonsten beschäftigte der KSC das Mittelfeld und die Außenverteidiger des Hamburger Stadtmeisters mit genauen und variablen Pässen. Was auf dem Untergrund an sich schon eine Leistung war. Denn der Rasen im im Umbau befindlichen Stadion der Badener war in einem sehr schlechten Zustand, das Spiel litt mit fortwährender Dauer sehr darunter und verflachte.
Reklamationen und starke Paraden
Trotzdem blieb es spannend an diesem Samstagnachmittag, an dem klar wurde, dass der, der den ersten Fehler macht, am Ende mit leeren Händen dastehen würde. Doch diese Zuspitzung führte zu einem erhöhten Kommunikationsbedarf des KSC. Kaum ein hoher Ball konnte von einem St. Paulianer im gegnerischen Strafraum angenommen, kaum ein KSC-Schuss auf das Gäste-Tor geblockt werden, ohne dass mindestens ein Badener "Hand" schrie. Schiedsrichter Christian Dingert zeigte sich davon stets unbeeindruckt und beruhigte die Gemüter.
Dass es auch anders geht und genug fußballerisches Potential vorhanden ist, stellten beide Teams trotz schlechten Geläufs noch unter Beweis. In der 57. Minute schloss Rico Benatelli den besten Angriff des Spiels mit seinem Schuss aus 16 Metern ab, scheiterte aber am Knie von Gersbeck, der entgegen seiner Laufrichtung herausragend parierte.
Nicht minder stark war die Parade von seinem Pendant Dejan Stojanovic drei Minuten später. Der Österreicher sah Karlsruhes Benjamin Goller frei auf sich zustürmen und machte sich bei dessen Flachschuss ganz lang, um den Rückstand noch vereiteln zu können. Da dies gelang und sowohl die immer besser werdende Leihgabe des FC Middlesbrough als auch seine Verteidiger alles im Griff hatten, kassierten die Hamburger zum zweiten Mal in Folge in dieser Saison keinen Gegentreffer - und traten mit einem Zähler im Gepäck die Rückreise an.