St. Pauli nach Sieg gegen Schalke 04 im Pokal-Achtelfinale
Der FC St. Pauli hat das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Die Hamburger setzten sich am Dienstagabend am Millerntor gegen den Zweitligakonkurrenten Schalke 04 mit 2:1 (0:1, 1:1) nach Verlängerung durch.
Johannes Eggestein war mit seinem Kopfballtreffer in der 102. Minute der umjubelte Torschütze der Hamburger, die die klar spielbestimmenden Mannschaft waren. Wie aber schon im Ligaspiel gegen den KSC vor drei Tagen (2:1) benötigte das Team von Trainer Fabian Hürzeler viel Geduld, ehe es diese Dominanz auch in Zählbares ummünzte.
Wieder gerieten die Kiezkicker in Rückstand - erneut gelang es aber, die Partie zu drehen - auch dank der personellen Wechsel, die Hürzeler vornahm. "Wir waren in der ersten Hälfte zu behäbig", haderte der St.-Pauli-Coach, war dann aber mit der Leistungssteigerung "hochzufrieden", wie er hinzufügte: "Eigentlich hätten wir die Partie schon nach 90 Minuten entscheiden müssen."
Die Achtelfinalspiele, die am 5./6. Dezember stattfinden, werden am kommenden Sonntag in der Halbzeitpause der Frauen-Bundesligapartie zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg (ab 15.50 Uhr) ausgelost.
Bereits am Freitag (18.30 Uhr) geht es für St. Pauli in der Liga weiter: Dann gastieren die Kiezkicker beim stark gestarteten Aufsteiger SV Elversberg.
St. Pauli kontrolliert, Schalke trifft
Hürzeler änderte sein Team gegenüber dem KSC-Spiel auf fünf Positionen. Unter anderem stand wie in der ersten Pokalrunde (5:0 in Delmenhorst) Sascha Burchert im Tor der Hamburger.
Dass der Ersatzkeeper ein guter Fußballer ist, bewies er, als er einen riskanten Querpass im Strafraum in aller Ruhe gegen Simon Terodde klärte und Schalkes Torjäger ins Leere grätschen ließ (13.).
Doch kurz darauf war es mit der Lässigkeit und der Spielkontrolle St. Paulis vorbei: Einen gefühlvollen Freistoß von Tobias Mohr beförderte Marcin Kaminski per Kopf zur Gästeführung ins Tor (16.) - ein Treffer, der sich in keinster Weise angedeutet hatte, weil bis dahin die Kiezkicker rund 80 Prozent Ballbesitz hatten.
Zoller scheitert an Fährmann
St. Pauli tat sich wie schon gegen den KSC schwer damit, Torchancen zu kreieren, einzig Elias Saad setzte hin und wieder ein paar Offensivakzente, wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht (27., 37.).
Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe Schalkes Torwart Ralf Fährmann das erste Mal gefordert war - mit einem sensationellen Reflex parierte er aus kurzer Distanz einen Kopfball von Simon Zoller, der sein Startelf-Debüt feierte.
Hartel per Handelfmeter zum Ausgleich
Hürzeler reagierte auf die dürftige Vorstellung seines Teams und brachte nach dem Seitenwechsel in Eggestein und Connor Metcalfe zwei frische Offensivkräfte. Metcalfe sorgte denn auch gleich für den ersten vielversprechenden Abschluss: Seinen wuchtigen Distanzschuss wehrte Fährmann aber zur Ecke ab (47.).
Nun war ein ganz anderes Tempo, eine ganz andere Energie im Angriffsspiel der Gastgeber. Der Ausgleich fiel folgerichtig, allerdings durch einen Handelfmeter: Schalkes Abwehrmann Derry John Murkin bekam im Strafraum den Ball an den Arm - Marcel Hartel verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1 (57.).
St. Pauli mit zahlreichen Chancen
St. Pauli dominierte nun die Partie klar, Schalke kam überhaupt nicht mehr über die Mittellinie. Wahl scheiterte an Fährmann (63.), ebenso Eggestein (72.) und Hartel (86.). Etienne Amenyido köpfte knapp vorbei (89.).
So fiel der ersehnte Treffer erst in der Verlängerung: Eggestein verlängerte einen gefühlvollen Freistoß von Hartel per Kopf ins lange Eck (102.). St. Pauli hatte durch Amenyido (105.) und Hartel (109.) Möglichkeiten, die Partie vorzeitig zu entscheiden - es reichte aber auch so zum völlig verdienten Sieg.