St. Pauli: Spielabbruch nach Becherwurf
Der FC St. Pauli liegt am 1. April 2011 in der Bundesliga-Partie gegen Schalke 04 hoffnungslos mit 0:2 zurück und spielt zudem nach zwei Platzverweisen nur noch mit neun Profis. Der Zorn der Zuschauer richtet sich auch gegen Schiedsrichter Deniz Aytekin und seine Assistenten. In der 87. Minute trifft ein von der Haupttribüne geworfener voller Bierbecher Thorsten Schiffner. Der Assistent geht zu Boden, Aytekin bricht die Begegnung ab. Schalke wird vom DFB-Sportgericht anschließend zum 2:0-Sieger erklärt.
"Heimspiel" an der Lübecker Lohmühle
Für St. Pauli bedeutet der Vorfall nicht nur einen gewaltigen Image-, sondern auch finanziellen Schaden. Zunächst verurteilt der DFB den Club zu einem "Geisterspiel", später wird die Strafe gemildert. Absteiger St. Pauli muss sein erstes Heimspiel der folgenden Zweitliga-Saison mindestens 50 Kilometer von Hamburg entfernt austragen und darf maximal 13.750 Karten verkaufen. Die Hamburger ziehen an die Lübecker Lohmühle und gewinnen dort am 16. Juli 2011 mit 2:0 gegen den FC Ingolstadt. Nur rund 10.000 Fans wollen die Begegnung sehen. St. Pauli erleidet einen Einnahmeverlust von mehr als 400.000 Euro.