Das Volksparkstadion des Hamburger SV © Witters Foto: Tim Groothuis

Schachtar Donezk in Hamburg: Schon 10.000 Ticketpakete verkauft

Stand: 19.08.2023 11:07 Uhr

Für die drei Champions-League-Gruppenspiele des ukrainischen Fußball-Meisters Schachtar Donezk im Volksparkstadion sind bereits 10.000 Ticketpakete an HSV-Mitglieder und Dauerkarteninhaber verkauft worden. Der Umzug wurde wegen des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland nötig.

"Der rasante Ticketverkauf unterstreicht einmal mehr die Sportbegeisterung in Hamburg und ist gleichzeitig ein starkes Bekenntnis und eine Fortsetzung der Solidarität mit der Ukraine", hieß es am Sonnabend auf der Homepage des Zweitligisten, der sein Stadion zur Verfügung stellt. Das Stadionerlebnis im Volkspark sei sogar dann etwas Besonderes, "wenn der HSV gar nicht selber spielt".

Donezk im Volkspark: Donnerstag startet freier Verkauf

Besonders die Tickets für die Nordtribüne waren in den ersten zehn Stunden begehrt. Rund 20 Prozent der 51.500 Karten - es gibt ausschließlich Sitzplätze - sind damit bereits vergriffen. Zunächst konnten nur HSV-Mitglieder und Dauerkarteninhaber Pakete für die noch unbekannten Spielpaarungen bestellen, am Donnerstag startet dann der freie Verkauf.

Die Verantwortlichen des ostukrainischen Clubs hatten sich in den vergangenen Wochen intensiv mit möglichen Ausweichstätten für ihre Partien in der "Königsklasse" umgeschaut, in denen sie Heimrecht genießen. In der vergangenen Saison hatte der 14-malige Meister seine Heimspiele in der Champions League und nach dem dortigen Ausscheiden auch in der Europa League im Army Stadion bestritten. Die Arena in Polens Metropole Warschau kam für die neue Serie aufgrund terminlicher Probleme jedoch nicht mehr infrage, sodass die Entscheidung nun auf Hamburg fiel.

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Schachtar winken Duelle mit Manchester, Barcelona und Real Madrid

"Nach dem Abwägen mehrerer Optionen haben wir uns schnell für Hamburg als Austragungsort entschieden. Wir sind überzeugt, dass die Spiele im Volksparkstadion auf höchstem Niveau ausgetragen werden und sowohl lokale Fußballfans als auch Tausende Ukrainer, die derzeit vorübergehend in Deutschland und anderen europäischen Ländern leben, auf den Tribünen zusammenkommen werden“, sagte Dmytro Kyrylenko, kaufmännischer Direktor von Schachtar.

Welche Gegner Donezk an der Elbe empfangen wird, entscheidet sich am 31. August. Dann findet im Schweizerischen Nyon die Auslosung zur Champions-League-Gruppenphase statt. Den Ukrainerin winken dabei Duelle mit europäischen Topclubs wie Manchester City, dem FC Barcelona, Bayern München und Real Madrid.

Die Gruppenspiele sind für den 19./20. September, 3./4. Oktober, 24./25. Oktober, 7./8. November, 28./29. November und 12./13. Dezember terminiert.

HSV erhält Umsatzbeteiligung

Der HSV generiert durch den Umzug Schachtars in seine Arena zusätzliche Einnahmen. Wie der Zweitligist mitteilte, erhält er für die Bereitstellung des Stadions sowie seiner Dienstleistungen eine Umsatzbeteiligung. Über Vertragsdetails machten die Hanseaten keine Angaben. Sie werden für die Ukrainer die komplette organisatorische Umsetzung der Spieltage im Volksparkstadion übernehmen, wie es hieß.

"Infrastrukturell und organisatorisch können wir Schachtar die für die Champions League notwendige Expertise und Erfahrung bieten. Der persönliche Austausch zeigte schnell das gemeinsame Verständnis und stärkte das Vertrauen. Wir haben uns ob der Widrigkeiten, mit denen der ukrainische Meister und das Land per Se zu kämpfen haben, aus unserer gesellschaftlichen Verantwortung in der Stadt Hamburg besonders bemüht, ein adäquater Co-Gastgeber zu sein", erklärte HSV-Vorstand Eric Huwer.

Innensenator Grote freut sich auf "richtig klasse Kulisse"

Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote reagierte erfreut auf die Einigung zwischen dem Zweitligisten und dem ukrainischen Meister. "Das ist ein tolles Beispiel für Hilfe, Partnerschaft und Unterstützung im Sport. Von Verein zu Verein, von Stadt zu Stadt", sagte der SPD-Politiker. Die Hansestadt habe eine große ukrainische "Community", erklärte Grote. "Das wird auch bei der Entscheidung wahrscheinlich eine Rolle gespielt haben. Aus der ganzen Metropolregion, aus Norddeutschland und der Stadt Hamburg selbst werden viele tausende Ukrainer ins Stadion gehen". Der Innensenator freut sich auf "eine richtig klasse Kulisse".

Champions-League-Comeback im Volkspark nach 17 Jahren

Das Volksparkstadion feiert damit nach 17 Jahren sein Champions-League-Comeback. Die bis dato letzte "Königsklassen"-Partie in Hamburg hat es am 6. Dezember 2006 gegeben. Damals bezwang der HSV am letzten Spieltag der Gruppe G ZSKA Moskau vor 49.649 Fans mit 3:2. Die vorigen fünf Partien hatte das damals von Thomas Doll trainierte Team allerdings alle verloren, sodass der Einzug in die nächste Runde klar verpasst wurde.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 18.08.2023 | 18:00 Uhr

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