Sendedatum: 11.11.2012 22:50 Uhr

Porträt Wolfsburg: Mit Magath zur Meisterschaft

Stürmer Siggi Reich (r.) im Trikot des VfL Wolfsburg © picture-alliance / dpa
Der ehemalige Torjäger des VfL Wolfsburg Siggi Reich (r.).

Im Konzert der großen Vereine hat sich der VfL Wolfsburg vergleichsweise spät etabliert. Erst in den 90er Jahren setzten sich die "Wölfe" dauerhaft in der zweiten Bundesliga fest. Am 11. Juni 1997 errangen die Wolfsburger mit einem 5:4-Sieg am letzten Spieltag über den FSV Mainz 05 die Vizemeistermeisterschaft und stiegen nach ihrer fünften Zweitligasaison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf. Dort hat sich der von Volkswagen finanzkräftig unterstützte Verein mittlerweile etabliert. Bereits im zweiten Jahr im Oberhaus des deutschen Fußballs gelang die Qualifikation für den UEFA-Cup, wo in der dritten Runde gegen den spanischen Traditionsverein Atletico Madrid (2:3, 1:2) das Aus kam. In der Folgezeit versank der Werksclub trotz teurer Einkäufe wie zum Beispiel Stefan Effenberg oder Andres D'Alessandro im Mittelmaß oder musste sogar um den Klassenerhalt kämpfen.

Mit den VW-Millionen in die Champions League

Felix Magath reckt die Meisterschale in die Höhe. © fishing 4
Hat sich mit dem Gewinn der ersten Meisterschaft für den VfL unsterblich gemacht: Trainer Felix Magath, den es anschließend zum FC Schalke 04 zog.

Mit der Verpflichtung von Felix Magath im Sommer 2007 vollzog die Vereinsführung einen radikalen Schnitt. Der zweifache Double-Gewinner mit dem FC Bayern München erhielt als Geschäftsführer, Sportdirektor und Trainer in Personalunion eine Machtfülle, wie sie der deutsche Fußball bis dato noch nicht gesehen hatte. Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Magath krempelte mit Hilfe der VW-Millionen die Mannschaft komplett um und zog 2008 in den UEFA-Cup ein. Der große Coup gelang den Niedersachsen ein Jahr später: Dank einer sensationellen Rückrunde sicherte sich der VfL die erste Meisterschaft seiner Vereinsgeschichte. Magath, der sich frei nach dem Motto "besser kann es nicht werden" in Richtung FC Schalke 04 verabschiedete, hatte die Vorgabe des VW-Konzerns für dessen sportliches Aushängeschild erfüllt: den Einzug in die Champions League - dem Konzert der ganz großen Vereine.

Erfolg doch nicht käuflich

Dass man Erfolg nicht kaufen kann, mussten die Wolfsburger in der Saison 2010/2011 lernen. Trotz teuren Transfer-Coups wie zum Beispiel den Kauf von Diego, der aus Turin kam, retteten sich die "Wölfe" erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg. Übrigens mit Meister-Trainer Magath an der Seitenlinie, der in einer denkwürdigen Aktion während der Saison aus Schalke nach Wolfsburg zurückkehrte. In der darauffolgenden Spielzeit verpassten die Niedersachsen die Qualifikation zur Europa League nur knapp, im Oktober 2012 war die zweite Amtszeit von Magath schon wieder vorbei: Nach dem Sturz auf den letzten Tabellenplatz wurde der Trainer und Manager beurlaubt.

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 11.11.2012 | 22:50 Uhr

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