Alexandra Popp bejubelt ein Tor im Nationalteam. © IMAGO / ActionPictures

Alexandra Popp ist Fußballerin des Jahres - und macht vorerst weiter

Stand: 28.08.2023 08:15 Uhr

Alexandra Popp, Kapitänin der bei der WM so früh gescheiteren DFB-Auswahl, ist Deutschlands Fußballerin des Jahres. Die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg setzte sich klar durch - und will ihre Nationalmannschaftskarriere zumindest vorerst fortsetzen.

Alexandra Popp brauchte eine Auszeit. Nach der bitteren WM-Enttäuschung floh die Anführerin der Nationalmannschaft vor all dem Trubel, gönnte sich "abseits der Zivilisation" Ruhe pur. Zehn Tage legte sie ihr Handy in die Ecke - und schaltete es nun gerade rechtzeitig für eine frohe Botschaft wieder ein: Denn Popp ist zum dritten Mal zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt worden. Bereits 2014 und 2016 hatte die Kapitänin des VfL Wolfsburg triumphiert.

"Es ist eine Anerkennung meiner Leistungen in den vergangenen zwölf Monaten. Das macht mich sehr stolz", sagte Popp, die bei der WM in Australien vier Tore erzielt hatte und als eine der ganz wenigen in der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg überzeugen konnte.

Popp will Nationalmannschaftskarriere vorerst fortsetzen

Ihre Karriere in der Nationalmannschaft will sie trotz der herben WM-Enttäuschung zumindest vorerst fortsetzen. "Im September geht’s ja schon weiter in der Nations League in Dänemark und in Bochum gegen Island. Und Stand jetzt werde ich hinfahren", sagte Popp dem "kicker". Auf die Frage nach der längerfristigen Planung in der DFB-Auswahl habe sie aber "noch keine abschließende Antwort". Einen Zeitrahmen habe sich Popp nicht gesetzt: "Erst mal will ich die WM verkraften."

In der Nations League geht es für die deutschen Fußballerinnen nach der desolaten WM in diesem Sommer um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. "Das ist noch weit weg. Die Qualifikation, also die Nations League, wird schon schwer genug. Ich bin ja 2016 in Rio de Janeiro schon Olympiasiegerin geworden. Aber wenn ich zu einem Turnier fahre, will ich auch um den Titel mitspielen", sagte die 32-Jährige mit Blick auf eine mögliche Olympia-Teilnahme.

Wolfsburgerin gewinnt Abstimmung klar

Bei der Abstimmung zur Fußballerin des Jahres erhielt Popp 257 Stimmen und landete damit vor ihrer Wolfsburger Mannschaftskollegin Lena Oberdorf (39) und Vorjahressiegerin Lea Schüller vom FC Bayern München (9). Die Wolfsburgerin war vom "kicker" - als erste Frau überhaupt - bereits zur Persönlichkeit des Jahres 2022 gekürt worden.

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Streitbarer Geist und Vorbild

Die Angreiferin gilt seit der EM in England im vergangenen Jahr, bei der sie sechs Tore erzielte, als das Gesicht ihres Sports - und als streitbarer Geist. Regelmäßig setzt sich Popp in der Öffentlichkeit für den Fußball der Frauen ein, unverblümt meist, wie es ihre Art ist. Ihr Wolfsburger Club und der DFB konnten sich vor Medienanfragen für ihren Star in den vergangenen zwölf Monaten kaum retten.

In ihrem Leben habe sich seit dem vergangenen Sommer "extrem etwas verändert", sagte Popp einmal. "Es ist natürlich brutal viel geworden mit Terminen, die dazu gekommen sind." Anfang des Monats erschien ihre Autobiografie. Der Titel: "Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz." So hält es Popp auch trotz der vielen Anforderungen angesichts ihrer gestiegenen Popularität: Auf dem Rasen geht sie voran und haut sich rein.

Erstmals Bundesliga-Torschützenkönigin

Popp stand in der vergangenen Saison mit Wolfsburg im Finale der Champions League (2:3 gegen den FC Barcelona). In der Bundesliga musste der VfL zwar dem FC Bayern München den Titel überlassen - Popp wurde mit 16 Treffern aber erstmals Torschützenkönigin. Dabei spielte sie nicht immer als Sturmspitze, sondern öfter auch im Mittelfeld.

Bei den Männern hatte Nationalspieler Ilkay Gündogan vom FC Barcelona Anfang August gewonnen, die Wahl bei den Frauen war wegen der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland nachgezogen worden.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 27.08.2023 | 13:17 Uhr

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