Nullnummer gegen Verl: VfB Lübeck wie ein sicherer Absteiger
Für den VfB Lübeck dürfte es das schon gewesen sein. Im Spiel der vielleicht letzten halbwegs realistischen Chance auf den Klassenerhalt in der 3. Fußball-Liga reichte es am Sonnabend nur zu einem 0:0 gegen den SC Verl. Und dieses Ergebnis war für den Aufsteiger auch noch sehr schmeichelhaft.
Nach der zweiten Enttäuschung im zweiten Spiel unter dem neuen VfB-Trainer Jens Martens ist die Hoffnung an der Trave praktisch dahin. Und dies ist angesichts der Situation in der Tabelle auch absolut nachvollziehbar: Lübeck steht mit jetzt 27 Punkten auf dem vorletzten Rang. Und es bleiben nun nur noch sechs Spieltage, um jetzt sogar zehn Punkte auf einen Nichtabstiegsrang aufzuholen.
VfB Lübeck ängstlich und ideenlos
Es wurde schnell ziemlich ernüchternd für die Fans des VfB Lübeck. Von der eigenen Elf bekamen sie offensiv lange Zeit rein gar nichts zu sehen. Verl bestimmte eindeutig das Geschehen gegen die Travestädter, die sich bei Ballbesitz der Gäste stets ehrfürchtig in die eigene Hälfte zurückzogen.
Nachdem zwei Flachschüsse der Gäste durch Marcel Benger (3.) und Michel Stöcker (4.) jeweils knapp das Tor verfehlt hatten, verhinderte der 19 Jahre alte Keeper Yannic Stein mit einer guten Parade beim Versuch von Lars Lokotsch den Rückstand (12.).
Noch knapper war es in der 32. Minute. Nach seinem Kopfball aufs VfB-Tor jubelte Yari Otto bereits, doch Janek Sternberg verhinderte mit einer starken Rettungstat die eigentlich längst verdiente Führung für den SC Verl.
Die Schleswig-Holsteiner, die ja unbedingt gewinnen mussten, kamen in der ersten Hälfte auf genau eine gute Chance: Robin Velasco zog nach Ablage von Jan-Marc Schneider aus zehn Metern sofort ab, doch SC-Kapitän Tore Paetow blockte den Flachschuss (29.). Das 0:0 zur Pause war für die Gastgeber sehr schmeichelhaft.
Torwart-Talent Stein eindeutig der beste Lübecker
Und auch nach Wiederanpfiff war nichts davon zu erkennen, dass ein Ruck durch das VfB-Team gehen würde. Es war einfach nur erschreckend harmlos, was die Lübecker zustande brachten. Dafür hatten sie reichlich Glück: Nach einem zunächst geblockten Freistoß schoss Verls Tom Baack die Kugel an den Pfosten (60.). Benger knallte zudem nur sieben Minuten später einen Freistoß aus 25 Metern an die Latte.
Aber nicht nur auf das Aluminium konnten sich die Norddeutschen verlassen - auch auf ihren jungen Keeper Stein. Der verhinderte mit weiteren Glanzparaden bei einem Freistoß von Benger (76.) und einem Kopfball von Lokotsch (77.) den Rückstand. Lübecks Leon Sommer hatte sogar noch die Chance auf den "lucky punch" (90.), sein Schuss ging aber knapp am Tor vorbei. Es blieb bei der Nullnummer.