Niclas Füllkrug: Via Katar und Köln in den Kraichgau?
Für Fußball-Bundesligist Werder Bremen steht heute Abend das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln auf dem Programm. Viele Augen werden dabei auf Niclas Füllkrug gerichtet sein, der sich durch seine guten Leistungen bei der WM in Katar noch mehr in das Blickfeld anderer Clubs gespielt hat.
Zum 108 Mal wird der Torjäger heute (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) in der Partie bei den "Geißböcken" in einem Pflichtspiel das Werder-Trikot tragen. Ob noch sehr viel mehr Einsätze im grün-weißen Jersey mit dem Werbeaufdruck eines Geflügelwirtschaft-Unternehmens dazukommen werden, ist momentan noch ungewiss. Denn Füllkrug ist derzeit fast so begehrt wie die Fleischwaren des Bremer Hauptsponsors. Nahezu täglich wird der 29-Jährige mit anderen Clubs in Verbindung gebracht.
Dass "Lücke", wie er gerufen wird, jüngst seine Berateragentur gewechselt hat, heizte die Gerüchte um einen Wechsel zusätzlich an.
Bayern, Everton und Gladbach angebliche Interessenten
Branchenprimus FC Bayern München wurde bereits unmittelbar nach dem Ende der Winter-Wüsten-WM in Katar nachgesagt, ein Auge auf Füllkrug geworfen zu haben, der im Emirat als einer der wenigen deutschen Auswahlspieler zu überzeugen wusste. Eine Offerte vom Serienmeister mit dem bekanntlich gut gefüllten Festgeldkonto ist bei Werder aber offenbar noch nicht eingegangen.
Ebenso nicht vom FC Everton, Borussia Mönchengladbach oder der TSG Hoffenheim, die in der Gerüchteküche ebenfalls als potenzielle neue Arbeitgeber des Angreifers gehandelt werden.
Fritz geht von Füllkrug-Verbleib aus
"Aktuell ist es ruhig. Und ich gehe davon aus, dass er auch in der Rückrunde für uns spielen wird", erklärte Clemens Fritz, Leiter Profifußball bei den Hanseaten. Der Ex-Verteidiger machte aber auch keinen Hehl daraus, unter bestimmten Bedingungen gesprächsbereit zu sein: "Wenn ein wirtschaftlich und sportlich interessantes Angebot reinkommen sollte, werden wir uns damit beschäftigen, wenn das gewünscht ist."
Lockt Hoffenheim Füllkrug mit den Rutter-Millionen?
Nicht auszuschließen, dass Fritz in den kommenden Tagen einen Anruf von seinem geschätzten Hoffenheimer Kollegen Alexander Rosen bekommt. Der 42-Jährige bekleidet bei der TSG den Posten Direktor Profifußball, ist bekannt für sein gutes Händchen bei Transfers und hat nach dem Verkauf von Jung-Stürmer Georginio Rutter zum englischen Premier-League-Club Leeds United kolportierte 28 Millionen Euro mehr in der Vereinskasse als vor Beginn der Winterpause.
Zwar wurde in dem Dänen Kasper Dollberg nach dem Rutter-Verkauf ein neuer Stürmer geholt. Ob die Leihgabe vom französischen Erstligisten OGC Nizza ein adäquater Ersatz für den 20-Jährigen sein kann, muss aber abgewartet werden. Beim FC Sevilla, zu dem Dollberg zuletzt ausgeliehen war, lief es so gar nicht rund für ihn.
Also sollen sie beim Club aus dem Kraichgau Medienberichten zufolge über Füllkrug nachdenken.
Wechsel zur TSG würde sportlich kaum Sinn machen
Bei der TSG würde der Nationalspieler auf Coach André Breitenreiter treffen, den er bereits aus gemeinsamen Tagen bei Hannover 96 kennt. Man könnte also hin und wieder in Erinnerungen schwelgen. So weit, so gut. Gewiss würde Füllkrug bei den Hoffenheimern auch ein höheres Gehalt als aktuell bei Werder beziehen. Doch sportlich wäre ein Wechsel in den Kraichgau Stand jetzt sogar eine Verschlechterung für den 29-Jährigen: Die TSG rangiert als Tabellenelfter zwei Plätze hinter den Bremern.
Und weil der Stürmer bis dato auch noch nirgendwo offiziell verkündet hat, eine besonders emotionale Beziehung zur TSG zu haben und früher in der Bettwäsche der Turn- und Sportgemeinschaft geschlafen zu haben, sprechen eher wenige Argumente für seinen Wechsel zu den Hoffenheimern.
Coach Werner: "Plane mit ihm"
Füllkrug macht derzeit ohnehin nicht den Eindruck, als wolle er den Verein verlassen. Am Donnerstag trainierte er bestens gelaunt mit seinen Bremer Mannschaftskameraden. Und auch Trainer Ole Werner glaubt nicht, dass die Gerüchte um seine Person den Torjäger in seinem Auftreten und seinen Leistungen beeinträchtigen werden. "Ich nehme da keine Veränderungen wahr", sagte der Coach. "Ich freue mich, dass ich mit ihm planen kann."
Klingt nicht danach, als würde "Lücke" in diesem Winter eine Lücke in den Bremer Kader reißen.
So könnten sie spielen:
1. FC Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot, Hector - Skhiri, Martel, Duda, Kainz - Maina, Tigges
Werder Bremen: Pavlenka - Stark, Veljkovic, Friedl - Weiser, Groß, Jung, Bittencourt, Gruev - Ducksch, Füllkrug