Muheim-Hammer reicht nicht: HSV verliert Rang drei nach Remis in Fürth
Der HSV hat in der 2. Liga Relegations-Rang drei am 27. Spieltag verloren: Das Team von Trainer Steffen Baumgart spielte am Sonntag bei Greuther Fürth trotz zwischenzeitlicher Führung nur 1:1 (0:0).
Miro Muheim hatte die Hamburger mit einem Traumtor in Führung gebracht (56.). Mit einem ebenso schönen Distanzschuss aber sorgte der kurz zuvor eingewechselte Jomaine Consbruch für Ernüchterung bei den Norddeutschen (77.), die sich nicht für ihre deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang belohnten und eine Reihe bester Torgelegenheiten zum möglichen Sieg ausließen.
Coach Baumgart resümierte nach der Partie, dass "wir ein überlegen geführtes Spiel nicht gewonnen haben". Bei seinem Team beklagte er die mangelhafte Chancenverwertung: "Du musst die Chancen, die du hast, nutzen. Das haben wir nicht gemacht." Trotz des Verlustes des Relegationsranges gab sich der 52-Jährige kämpferisch: "Es geht weiter!"
HSV verliert Rang drei an Düsseldorf
Dennoch ist das Unentschieden ein Rückschlag für den ambitionierten Club. Die Norddeutschen, bei denen Top-Stürmer Robert Glatzel kurzfristig ausfiel und durch Andras Nemeth ersetzt wurde, verpassten es, sich Rang drei von Fortuna Düsseldorf zurückzuholen. Die Rheinländer hatten am Sonnabend 3:1 beim 1. FC Kaiserslautern gewonnen - dem nächsten Gegner des HSV am kommenden Sonnabend (13 Uhr, im NDR Livecenter) im Volksparkstadion.
In der Tabelle sieht es für die Hamburger im Aufstiegsrennen immer düsterer aus: Mit nun 45 Punkten steht die Baumgart-Elf einen Zähler hinter den Rheinländern - und mittlerweile zwölf hinter Stadtrivale St. Pauli (2:1 gegen Paderborn) sowie sieben hinter Holstein Kiel (2:0 gegen Hansa Rostock). Zudem rückte Hannover 96 durch den Erfolg in Magdeburg bis auf zwei Punkte heran.
Baumgart-Elf zweimal im Glück
In den ersten Minuten war die Partie am Ronhof äußerst zerfahren und so brauchte es Hamburger Fehler für die ersten Torchancen der Begegnung: Zunächst spielte Torhüter Matheo Raab einen schlampigen Ball in die Füße von Fürths Regisseur Branimir Hrgota, der Armindo Sieb mit einem herrlichen Heber bediente. Der Stürmer köpfte aber über das verwaiste Tor (7.)
In der 16. Minute dann passte Ludovit Reis, der erneut defensiv als rechter Außenverteidiger auflief, in den Lauf Hrgotas, der dieses Mal Lukas Petkov in Szene setzte. Dessen Schuss aber war zu ungenau. Zweimal Glück für den HSV, der durch Immanuel Pherai in der 20. Minute selbst zur ersten eigenen Gelegenheit kam: Jonas Urbig im Tor der Franken entschärfte den strammen Schuss aus spitzem Winkel aber stark.
Hamburg zu inkonsequent
Die Hamburger wurden in der Folge dominanter, drängten die Gastgeber immer tiefer in deren Hälfte, ließen aber noch die letzte Konsequenz vermissen: Erst blockte Simon Asta den Schuss von Ransford-Yeboah Königsdörffer nach schöner Vorarbeit von Nemeth (28.). Dann bediente der Flügelstürmer den Ungarn. Doch auch dessen Versuch wurde kurz vor dem Tor noch abgewehrt (29.).
Und da zehn Minuten später auch Muheims Versuch aus 18 Metern nach schöner Passstafette am Tor vorbeirauschte und Raab einen von Kapitän Sebastian Schonlau abgefälschten Ball gut hielt (45.+1), ging es mit 0:0 in die Kabinen. Das logische Ergebnis einer bis hierhin von beiden Seiten insgesamt zu statisch und risikolos geführten Partie.
Consbruch kontert Muheim-Hammer traumhaft
Direkt nach Wiederanpfiff wurde der HSV zielstrebiger - und belohnte sich: Zunächst scheiterte Nemeth an einem Blitz-Reflex von Urbig (48.) und Bakery Jatta per Kopf am Pfosten (53.), dann aber bediente Laszlo Benes bei einer Ecke Muheim, der den Ball aus gut 20 Metern in den Winkel hämmerte (56.).
Der Treffer brachte den Norddeutschen spürbar Sicherheit. Mit hohem Pressing schnürten sie die Gastgeber in der eigenen Hälfte ein - und verpassten in der 70. Minute das 2:0: Nemeth aber scheiterte freistehend erneut an Urbig.
Das rächte sich, weil Consbruch aus 25 Metern einfach mal draufhielt und ebenso schön wie überraschend zum Ausgleich traf (75.). Ohne wirkliche Torchance kamen die Gastgeber zum Erfolg und zum aus ihrer Sicht glücklichen Punktgewinn.
Suhonen und Jatta verpassen den Sieg
Denn der HSV rannte in der Folge zwar mit dem Mute der Verzweiflung an, doch der eingewechselte Anssi Suhonen (79.) und Jatta (85.) vergaben die letzten Gelegenheiten - und die Hamburger verloren an diesem Ostersonntag mit dem Remis Relegations-Rang drei an die Fortuna.