Sveindis Jane Jonsdottir (Wolfsburg, 23), Lena Sophie Oberdorf (Wolfsburg, 5), Spielerinnen vom VfL Wolfsburg, enttäuscht nach der Niederlage bei der TSG Hoffenheim © imago / foto 2 press

Meistertraum ade? Wolfsburger Frauen verlieren in Hoffenheim

Stand: 16.03.2024 13:59 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben in der Bundesliga am Freitag einen herben Dämpfer kassiert. Das Team von Trainer Tommy Stroot unterlag bei der TSG Hoffenheim mit 1:2 (0:1). Zumindest erlitt Kapitänin Alexandra Popp keine strukturelle Verletzung im Knie. Doch der Rückstand auf den FC Bayern beträgt nun vier Punkte.

von Tobias Knaack

Vier Tage nach der 4:0-Gala gegen RB Leipzig fanden die Wolfsburgerinnen im Dietmar-Hopp-Stadion erst in der zweiten Hälfte so richtig in die Partie - über weite Teile der Begegnung aber fehlte ihnen die Durchschlagskraft und letzte Überzeugung. Paulina Krumbiegel (21.) und Michaela Specht per Handelfmeter (70.) trafen für die TSG. Jule Brand gelang für die Gäste kurz vor Schluss in Überzahl nur noch der Anschlusstreffer (88.). Hoffenheims Franziska Harsch war in der 77. Minute mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen.

Bayern kann bis auf vier Zähler davonziehen

Für die "Wölfinnen", bei denen Nationalstürmerin Popp im ersten Durchgang verletzt ausgewechselt werden musste, könnte die Niederlage beim Tabellendritten bereits das Ende aller Meisterträume bedeuten: Gewinnt der FCB seine Partie am Sonnabend gegen Leipzig, hätten die Münchnerinnen vor dem Spitzenspiel gegen den VfL in der kommenden Woche (23. März, 17.45 Uhr, live im Ersten) bereits vier Zähler Vorsprung. Selbst bei einem Wolfsburger Sieg im Topspiel würden sie dann die Tabellenführung halten.

Weitere Informationen
Wappen der Fußball-Bundesliga der Fraueb

Fußball - Bundesliga Frauen 2023/2024

Ergebnisse, Tabelle, Spielplan und Teams der Fußball Bundesliga Frauen im Überblick. mehr

Krumbiegel bringt Hoffenheim in Führung

Der VfL war in Hoffenheim zunächst dominant in die Partie gestartet und hatte nach acht Minuten die erste Chance: TSG-Torhüterin Martina Tufekovic konnte weit vor ihrem Tor nicht sauber klären. Popp schnappte sich den Ball, verzog aus großer Distanz aber klar. Auf der anderen Seite geriet der Schuss von Mara Alber aus 14 Metern zu zentral (12.).

Die Gastgeberinnen waren in der Folge das aktivere Team und gingen verdient in Führung, weil die "Wölfinnen" zu lax verteidigten: Dominique Janssen klärte per Kopf genau vor die Füße von Krumbiegel, die den Ball per Dropkick aus 17 Metern ins Netz hämmerte (21.).

Entwarnung bei Popp: keine strukturelle Verletzung

Die Stroot-Elf spielte nicht gut - und musste dann auch noch die Verletzung ihrer Kapitänin hinnehmen. Ohne erkennbare Einwirkung einer Gegenspielerin verletzte sich Popp beim Aufkommen an der rechten Wade und musste unter Schmerzen vom Platz (34.). Am Samstagmorgen gab es Entwarnung: Eine MRT-Untersuchung ergab, dass sie sich keine strukturelle Verletzung im Knie zugezogen hat. Sie kann in einigen Tagen wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen.

Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs steigerten sich die Niedersächsinnen wieder - und hatten Pech, dass Brand nur die Latte traf (43.).

Wolfsburg kommt mit Druck, doch die TSG trifft

Im zweiten Durchgang drückten die Wolfsburgerinnen auf den Ausgleich. Die für Popp eingewechselte Fenna Kalma kam rechts im Strafraum aus kurzer Distanz zum Abschluss, aber Tufekovic parierte stark (54.). Die Niedersächsinnen schnürten die TSG in der eigenen Hälfte ein, oft fehlte aber die Präzision: Eine Vielzahl an Flanken landete in den Armen der Hoffenheimer Keeperin. Erst ein weiterer Kalma-Schuss brachte wieder ein wenig Gefahr (66.).

Und vier Minuten später stand es 0:2 aus VfL-Sicht: Marina Hegering blockte einen Schuss von Fabienne Dongus im Sechzehner mit der Hand, Specht verwandelte den Strafstoß souverän.

Brand kann nur noch verkürzen

Die Stroot-Schützlinge rannten mit dem Mute der Verzweiflung an und waren ab der 77. Minute in Überzahl, nachdem Harsch wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt worden war. Elf Minuten später gelang Brand per Kopf der Anschluss nach einem Einwurf. Für mehr reichte es aber nicht - und die "Wölfinnen" mussten die lange Heimreise aus dem Kraichgau mit einer dicken Enttäuschung im Gepäck antreten.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 15.03.2024 | 21:17 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bundesliga

VfL Wolfsburg

Mehr Fußball-Meldungen

HSV-Trainer Steffen Baumgart © Witters/TimGroothuis

"Druck auf dem Kessel": Baumgarts angeschlagener HSV empfängt Schalke

In der Partie gegen die "Königsblauen" geht es darum, die eigene Ergebnisskrise zu überwinden - und auch um den Job von Trainer Steffen Baumgart? mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?