Machtlos gegen Marmoush: Holstein Kiel verliert gegen Frankfurt
Nach dem ersten Bundesliga-Punktgewinn in Bochum hat Aufsteiger Holstein Kiel zu Hause den nächsten Dämpfer hinnehmen müssen. Die Schleswig-Holsteiner verloren am Sonntag 2:4 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt und bleiben Tabellenletzter.
Die Kieler waren gegen den Europa-League-Teilnehmer keineswegs chancenlos, präsentierten sich wie schon zuvor phasenweise auf Augenhöhe. Allerdings trafen sie zum einen auf einen an diesem Tag überragenden Omar Marmoush aus Frankfurt (zwei Tore, zwei Vorlagen) und präsentierten sich zum anderen in der Abwehr erneut viel zu anfällig.
"Phasenweise war es ordentlich, aber in der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr auf Topniveau gespielt, da müssen wir besser werden", sagte Kiels Coach Marcel Rapp dem NDR.
18 Gegentreffer in fünf Bundesligaspielen macht im Schnitt 3,4 Gegentore pro Spiel für den Aufsteiger. Geht es so weiter, wird es für die Rapp-Mannschaft in der Ersten Liga keinen Blumentopf zu gewinnen geben.
Machino trifft für Kiel doppelt
Marmoush erzielte in die erste Frankfurter Sturm- und Drangphase hinein die Führung für die Gäste. Bei dem Flachschuss des ehemaligen Wolfsburgers ins kurze Eck sah Kiels Keeper Timo Weiner nicht gut aus (25.). Der Schlussmann der Gastgeber wusste es selbst und ärgerte sich entsprechend.
Seine Vorderleute hatten in einer intensiven Partie aber eine Antwort parat. Nach einem Foul an Lewis Holtby im Strafraum verwandelte Shuto Machino sicher vom Punkt zum 1:1 für die "Störche" (31.). Bitter für die Schleswig-Holsteiner: Das Tor zum vermeintlichen 2:1 wieder von Machino pfiff Schiedsrichter Tobias Stieler wegen eines vorangegangenen Foulspiels von Armin Gigovic zurück. Eine strittige Entscheidung.
Bei der Eintracht strahlte zu diesem Zeitpunkt nur Marmoush Gefahr aus. Kurz vor der Pause war Weiner bei einem Flachschuss des Frankfurters ins lange Eck aber blitzschnell unten und lenkte den Ball um den Pfosten - Weltklasse (45.).
Weiner stark, aber Marmoush besser
Nach der Pause ging es weiter munter hin und her im Holstein-Stadion. Igor Matanovic brachte die Gäste nach Marmoush-Vorlage bereits in der 47. Minute wieder in Führung, erneut Machino gelang nur drei Minuten später der erneute Ausgleich für die Norddeutschen.
Frankfurt war nun aber das zielstrebigere Team und Kiel durfte sich beim bärenstarken Weiner bedanken, dass es nach einer Stunde noch remis stand. Der "Störche"-Schlussmann packte gegen Hugo Larsson eine herausragende Handabwehr aus (61.).
Doch gegen Marmoush war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Das 3:2 besorgte der Ägypter mit einem abgefälschten Schuss selbst (65.), das 4:2 für die Gäste von Tuta (74.) bereitete er vor. Für weitere Antworten fehlten den Gastgebern danach die Überzeugung und ein Spieler von Marmoushs Klasse.