Holstein Kiel feiert gegen Greuther Fürth zweiten Saisonsieg
Fußball-Zweitligist Holstein Kiel ist am Sonnabend mit dem zweiten Sieg der perfekte Saisonstart gelungen. Die "Störche" drehten die Partie gegen Greuther Fürth binnen weniger Minuten und siegten mit 2:1 (0:0). Der angedrohte Stimmungsboykott der Fans blieb aus.
Beim ersten Heimspiel der neuen Saison bekamen die 11.790 Zuschauer an der Förde eine unterhaltsame Partie geboten, in der das junge Kieler Team vor allem in der zweiten Hälfte eine überzeugende Leistung zeigte und sich trotz eines kuriosen Gegentors zurückkämpfte.
"Dass wir uns von dem Nackenschlag so erholt haben und mit dem Doppelschlag zurückkommen, ist bemerkenswert", sagte Trainer Marcel Rapp: "Diese junge Mannschaft macht Spaß, sie macht auch mal Fehler, aber sie gibt bis zum Schluss alles."
"Die Truppe hat einen sehr guten Charakter, das war ein super Start, so wollen wir weitermachen." Kiels Lewis Holtby
Seine Mannschaft war selbstbewusst gestartet. Gleich in der ersten Minute ließ der 21-jährige Jonas Sterner zwei Gegenspieler im rechten Mittelfeld stehen und setzte vor dem Strafraum einen Distanzschuss übers Fürther Tor. Die "Störche" gaben im heimischen Stadion zunächst das Tempo vor, ohne aber wirklich gefährlich zu werden.
Holstein Kiel erwischt besseren Start
Die größte Chance bot sich den Hausherren in der 19. Minute. Shuto Machino legte nach einer Flanke von rechts per Kopf für den nachgerückten Marco Komenda auf, dessen Direktschuss knapp am Pfosten vorbeiging. Der Abschluss wirkte auf die Gäste wie ein Weckruf: Die "Kleeblätter" legten ihre anfängliche Lethargie ab, waren nun spielbestimmend und erhöhten den Druck.
Tim Lemperle sorgte für die erste Großchance der Franken per Kopf, die KSV-Keeper Thomas Dähne noch vereiteln konnte (22.). Zehn Minuten vor der Pause waren die "Störche" im Glück, als der Freistoß von Julian Green die Unterkante der Latte traf. Kiel gelang es kaum noch, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien.
Kiel dreht Partie innerhalb weniger Minuten
Auch in der zweiten Hälfte erwischten die Gastgeber eigentlich den besseren Start. Doch beim Versuch, vor dem eigenen Strafraum per Grätsche zu klären, spielte Dähne den Ball direkt vor die Füße von Fürths Kapitän Branimir Hrgota, der aus der Distanz ins leere Tor traf (63.). Die Gastgeber antworteten prompt: Nach einem Angriff über links nutzte Sterner die Flanke von Tom Rothe zum Ausgleich (68.).
Mit seinen Einwechslungen in der 67. Minute bewies Rapp ein goldenes Händchen. Zuerst hatte der für Marko Ivezic gekommene Lewis Holtby den Angriff zum 1:1 eingeleitet, kurz darauf legte Ba-Muaka Simakala (für Steven Skrzybski) für Angreifer Machino auf, der im Strafraum von Torhüter Jonas Urbig gefoult wurde und mit dem anschließend verwandelten Foulelfmeter für die Kieler Führung sorgte (71.).
"Man hat in Braunschweig und auch heute eine Mannschaft gesehen, die auf dem Platz zusammenhält. Die kämpft und sich nicht aufgibt, selbst wenn ein Slapstick-Tor passiert", sagte Mittelfeldspieler Holtby.
Der Rückstand brachte den Tabellenführer des ersten Spieltages vollkommen aus dem Konzept. Von der Dominanz der ersten Halbzeit war bei den "Kleeblättern" nichts mehr zu sehen, stattdessen bestimmten die "jungen Wilden" aus Kiel die zweite Hälfte.
Fans verzichten auf Stimmungsboyskott
Die Kieler Fans hatten auf einen Stimmungsboykott verzichtet und unterstützten ihr Team lautstark. Dem Unmmut der Anhänger geht ein Streit mit den Holstein-Verantwortlichen voraus. Eine geplante LED-Bande verdeckt aus Sicht der Fans mögliche Choreografien, statt Spruchbändern wären hinter dem Tor Werbeanzeigen zu sehen.