Keine Punkte bei den "Knappen": Hannover 96 verliert auf Schalke
Hannover 96 hat im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga am Sonnabend einen Rückschlag erlitten. Die "Roten" verloren am elften Spieltag mit 2:3 (0:1) bei Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 und bleiben bei ihren 18 Punkten stehen.
Zunächst einmal war auf den Kapitän Verlass. Nach acht Minuten war Ron-Robert Zieler gefordert, und der Torhüter der "Roten" erledigte seine Arbeit prächtig. Der 34-Jährige war flugs zur Stelle, als Schalkes Stürmer Bryan Lasme an der linken Ecke des Fünf-Meter-Raumes Maß nahm. Seiner Mannschaft tat diese Rettungstat gut. Sie gewann an Stabilität, bremste den anfänglichen Elan der "Knappen" aus und spielte selbst jetzt sicher kombinierend nach vorne.
Vieles lief dabei über Derrick Köhn auf der linken Außenbahn, der mit schnellen Bewegungen ein ums andere Mal seinen Gegenspieler Henning Matriciani narrte. Die favorisierten Niedersachsen hatten nach einer Viertelstunde die Partie im Griff und kamen durch Marcel Halstenberg (18.) und Cedric Teuchert (20.) zu guten Gelegenheiten.
96 gerät kurz vor der Pause in Rückstand
Aber: Das Team von 96-Coach Stefan Leitl ließ es danach etwas schleifen, holte den Gegner wieder in die Partie zurück und bekam dafür kurz vor der Pause die Quittung. Nach einer Flanke von Matriciani kam im Strafraum zwar Hannovers Halstenberg mit dem Kopf etwas früher an den Ball als Gegenspieler Kenan Karaman, doch die Rettungsaktion glückte nicht. Die Kugel fiel Lasme praktisch vor die Füße, der direkt abzog und zum 1:0 für S04 traf (42.). Damit ging es auch in die Pause.
Leopold macht Hannover Hoffnung,...
Schon bald nach Wiederanpfiff stellte sich die Lage für die Norddeutschen als deutlich erfreulicher da. Auch dank gütiger Mithilfe von Matriciani. Schalkes Abwehrspieler schaffte es nicht, den Ball am herannahenden Köhn vorbei nach vorne zu schlagen. Der Hannoveraner blockte die Kugel, passte danach zu Mitspieler Enzo Leopold, und der traf ins untere rechte Eck zum 1:1 (52.).
...doch Schalke gelingt ein Doppelschlag
Keine 20 Minuten später der nächste Rückschlag: Dem starken S04-Mittelfeldspieler Lino Tempelmann wurde von der 96-Defensive zu viel Raum gelassen. Aus 20 Metern zog er einfach mal ab und traf zum 2:1 (72.) - auch, weil Zieler diesmal nicht gut positioniert war. Der Ball schlug recht mittig im Tor ein.
"Klar, es mag blöd aussehen." 96-Torhüter Ron-Robert Zieler
"Ich habe den Ball sehr spät gesehen, die Sicht war verdeckt, er war auch hart geschossen. Aber klar, es mag natürlich blöd aussehen, aber aus Torhütersicht war es nicht so einfach", sagte Zieler dem NDR. Und es kam noch schlechter: Nachdem Derry Murkin ein Zuspiel von 96-Angreifer Andreas Voglsammer geblockt hatte, landete der Ball bei Karaman, der Zieler zum 3:1 überwand (77.).
Halstenbergs Tor per Strafstoß ist zu wenig
Es sah nicht mehr danach aus, als könnten die "Roten" noch einmal herankommen. Doch kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit bekamen sie per Strafstoß die Top-Chance dazu. Schalkes Keeper Ralf Fährmann hatte beim Wegfausten des Balles auch rustikal Voglsammer abgeräumt - die Entscheidung auf Foulelfmeter war nachvollziehbar. Halstenberg trat an und verkürzte sicher auf 2:3 (90.).
Sechs Minuten betrug die Nachspielzeit, doch mehr ging nicht für die Leitl-Mannschaft, die jetzt vor dem Niedersachsenderby steht. Am 5. November ist Eintracht Braunschweig zu Gast. Zieler: "Wir hatten uns gegen Schalke schon einiges ausgerechnet, aber es muss ja jetzt auch weitergehen. Wir haben nächste Woche ein wichtiges Derby vor der Brust, und da wollen wir uns neu sammeln und die drei Punkte holen."