Fin Bartels von Holstein Kiel © imago images/Holsteinoffice

Holstein Kiels Fin Bartels: Gekommen, um aufzusteigen?

Stand: 12.12.2020 10:27 Uhr

2007 verließ Fin Bartels Holstein Kiel, um die große Fußballwelt zu entdecken. 13 Jahre später ist der Offensivspieler zurückgekehrt - und greift mit den "Störchen" oben an.

Als der heute 33-Jährige seine Geburtsstadt verließ, waren die Arbeitsbedingungen noch semiprofessionell, das Stadion war angestaubt - kurzum, Kiel zu klein für den talentierten Angreifer. Doch seitdem ist nicht nur in Bartels' Leben viel passiert. Während er in der Zwischenzeit für verschiedene Clubs - allesamt im Norden - mehr als 300 Spiele in der Ersten und Zweiten Liga absolviert hat, ist sein Heimatverein kaum wiederzuerkennen.

"Kiel hat in den letzten Jahren sehr viel richtig gemacht. Sie haben sich sowohl infrastrukturell als auch fußballerisch weiterentwickelt, ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren", lobt Bartels, der bei Hansa Rostock, dem FC St. Pauli und zuletzt bei Werder Bremen unter Vertrag stand.

Und nachdem er in der Saison 2019/2020 mit den Bremern haarscharf am Abstieg vorbeigeschrammt ist, könnte es nun mit Holstein Kiel eine Etage höher gehen. Die "Störche" führen die Zweitliga-Tabelle vor dem Auswärtsspiel heute bei Jahn Regensburg (13 Uhr/im NDR Livecenter) überraschend an.

Höhenflug der "Störche" trotz schweren Auftaktprogramms

Davon will der Routinier aber noch nichts wissen: "Dafür ist es viel zu früh in der Saison." Allerdings sprechen die Fakten eine deutliche Sprache. Das Team von Trainer Ole Werner hat bereits gegen die drei ärgsten Verfolger gespielt und stellt trotzdem mit lediglich neun Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Der jüngste Auftritt beim 3:1-Erfolg im Spitzenspiel gegen den VfL Bochum zeugte zudem von einer enormen Effizienz. Dabei erzielte auch Bartels seinen ersten Treffer seit der Rückkehr.

2018 in der Relegation an Wolfsburg gescheitert

"Aktuell läuft es sehr gut, wir stehen defensiv stabil und machen vorne zum richtigen Zeitpunkt die Tore, hatten allerdings auch hier und da das Quäntchen Glück auf unserer Seite", betont Bartels allerdings auch und nennt die Tabellenführung "eine schöne Momentaufnahme". Eine Aussagekraft habe sie für ihn nicht, dafür sei die Liga einfach zu eng.

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Dass die Kieler auch über eine ganze Saison konstant auf hohem Niveau spielen können, zeigten sie vor zwei Jahren, als sie erst in der Relegation am VfL Wolfsburg scheiterten. Die KSV scheiterte damit 2018 denkbar knapp daran, der erste Bundesliga-Club aus Schleswig-Holstein zu werden.

"Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen"

Damals war Bartels noch Zuschauer aus der Ferne. Jetzt ist er wieder mittendrin und erklärt: "Alles ist professioneller geworden, das Trainingsgelände wurde sukzessive ausgebaut, die Mitarbeiterzahl auf der Geschäftsstelle und auch im Trainer- und Funktionsteam ist größer geworden, das Stadion hat sich entwickelt. Und diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen."

Mögliche Aufstellungen

Jahn Regensburg: Meyer - Saller, Elvedi, Nachreiner, Wekesser - Vrenezi, Besuschkow, Moritz, Stolze - Albers, Caliskaner
Holstein Kiel: Gelios - Dehm, Wahl, Thesker, van den Bergh - Meffert - Mees, Mühling, Lee, Bartels - Serra

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Bundesligashow | 12.12.2020 | 13:00 Uhr

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