Holstein Kiel verliert auch bei Greuther Fürth
Holstein Kiel hat auch das zweite Rückrundenspiel der 2. Fußball-Bundesliga verloren. Im Verfolgerduell bei der SpVgg Greuther Fürth unterlagen die Norddeutschen am Sonntag mit 1:2 (0:0) und sind nun Dritter hinter Spitzenreiter St. Pauli und dem Kontrahenten.
Die punktgleichen Fürther haben gegenüber Kiel eine um einen Treffer bessere Tordifferenz. Nach der überraschenden 3:4-Heimniederlage des HSV gegen Karlsruhe sind die "Störche" aber immerhin noch auf dem Relegationsrang - mit einem Zähler Vorsprung auf die Hamburger.
Die Niederlage in Fürth haben sich die Kieler selbst zuzuschreiben, weil sie lange viel zu abwartend agierten und zudem einige Großchancen fahrlässig vergaben. Fürth hingegen spielte vor allem in der zweiten Hälfte deutlich druckvoller und verdiente sich den Dreier durch die Treffer von Armindo Sieb und Branimir Hrgota. Patrick Erras hatte zwischenzeitlich für die KSV ausgeglichen.
Holtby: "Berappeln, Gas geben und wieder effizient werden"
Die personelle Lage - in der Woche waren einige Spieler krank, Steven Skrzybski und Marvin Schulz fielen gegen Fürth aus - wollte der Torschütze im interview nicht als Ausrede gelten lassen: "Fürth hat einfach auch gut verteidigt, da ist es natürlich auch schwer, noch einmal den Ausgleich zu erzielen." Auch Kapitän Lewis Holtby sah seine Mannschaft auf Augenhöhe und erklärte: "Jetzt müssen wir uns berappeln, im Training Gas geben und wieder effizient werden."
Am kommenden Freitag (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) geht es für Holstein mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg weiter - dann allerdings ohne Tom Rothe, der in Fürth seine fünfte Gelbe Karte sah und daher für die Partie gesperrt ist.
Machino und Rothe fahrlässig
Eine halbe Stunde lang ging nicht viel im Fürther Ronhof: Zwar schaltete Kiel nach Balleroberung schnell um, genauso schnell verpufften die Angriffe jedoch wieder, ehe der gegnerische Strafraum erreicht war. Weil auch den Hausherren gegen die gut stehende Defensive der "Störche" wenig gelang, sahen die 11.000 Zuschauer wenig Torraumszenen.
Zum Ende der ersten Spielhälfte wurde es besser - und turbulent: Erst bewahrte Kiels Keeper Timon Weiner seine Mannschaft dreimal binnen weniger Minuten vor einem Rückstand, als er gegen Hrgota (34.) und zweimal Julian Green (35., 39.) zur Stelle war.
Dann vergab Shuto Machino auf der Gegenseite die Riesenmöglichkeit zur Führung: Nach einem feinen Steckpass von Holmbert Fridjonsson lief der Japaner alleine auf Fürths Torwart Jonas Urbig zu, drosch den Ball aber kläglich über die Latte (41.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte es Rothe in ähnlicher Situation wenig besser, sein Schuss wurde ins Toraus abgefälscht (45.+1).
Erras kontert Siebs Führungstreffer
Der zweite Durchgang begann deutlich schwungvoller, was vor allem an den Gastgebern lag. Tim Lemperles Schuss parierte Weiner (47.), Rothe war in höchster Not vor Sieb am Ball (50.). Wenig später gelang dann nach einem schnellen Gegenstoß das überfällige 1:0 für Fürth: Hrgota bediente Sieb, der überlegt von der Strafraumgrenze ins lange Eck traf (59.).
Doch Kiel schlug nur sechs Minuten später zurück. Nach einem Eckball war Erras per Kopf zur Stelle und glich zum 1:1 aus (65.). Kurz darauf hätte die KSV die Partie beinahe gedreht, aber Rothes Kopfball touchierte nur den Pfosten (67.), ebenso wie der Schuss von Finn Porath (72.).
Hrgota schießt Fürth zum Sieg
Der Kieler Chancenwucher rächte sich: Bei Hrgotas Direktabnahme aus 20 Metern war dem Gästekeeper die Sicht versperrt, und so hieß es 2:1 für die Franken (76.). Die Schlussoffensive der "Störche" brachte außer einem Schuss von Machino (86.) nichts mehr - so war die zweite Niederlage der Norddeutschen in Folge perfekt und angesichts der Spielanteile auch verdient.