Holstein Kiel gewinnt packende Partie bei Eintracht Braunschweig
Holstein Kiel ist zu Beginn des 21. Spieltages der 2. Fußball-Bundesliga zu einem knappen Auswärtserfolg gekommen. Die "Störche" gewannen am Freitagabend mit 3:2 (2:0) bei Eintracht Braunschweig.
Nach dem Schlusspfiff einer packenden Partie, die Holstein dank der Tore von Fabian Reese, Holmbert Fridjonsson und Timo Becker gewann, gerieten die Spieler beider Teams auf dem Rasen kurz aneinander. Die Braunschweiger waren nicht nur tief enttäuscht. So mancher fühlten sich auch benachteiligt, wie etwa Jasmin Fejzic. "Ich weiß nicht, was wir gerade verbrochen haben, dass die Schiedsrichter uns benachteiligen", sagte der Keeper dem NDR.
"Vor dem zweiten Tor ist ein klares Foul an Manuel Wintzheimer. Ich frage den Schiedsrichter, ob er sich das nicht mal ansehen will, und dann kriege ich dafür Gelb." So ähnlich sei es auch schon gegen Darmstadt gewesen, so Fejzic: "Aber wir sind ja auch nur das kleine Eintracht Braunschweig - mit uns kann man das ja machen."
In jedem Fall reichten dem BTSV die Treffer durch Maurice Multhaup und Danilo Wiebe nicht zu einem Punktgewinn. Der kämpferisch starke, nie aufgebende Aufsteiger erlitt somit einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Dagegen ging es für Kiel in der Tabelle mit jetzt 31 Punkten zumindest vorübergehend auf den siebten Rang hinauf.
Kiels Reese war äußerst zufrieden mit der Leistung des Teams - und auch mit sich selbst. "Tor gemacht, Vorlage gemacht, das andere Tor eingeleitet, Kopfballchance gehabt - offensiv würde ich mir fast eine 1 geben", sagte der Offensivspieler nach seinem 150. Zweitligaspiel dem NDR.
Reese und Fridjonsson treffen für Holstein
Braunschweig war recht vielversprechend in die Partie gestartet. Nach Vorarbeit von Anton Donkor verpasste im Strafraum Anthony Ujah den Ball nur knapp (9.). Aber das war es dann auch erst einmal mit den "Löwen" - die "Störche" übernahmen das Kommando. Und die erwiesen sich als ziemlich kompromisslos, wenn sich ihnen Gelegenheiten boten. Beim Führungstor der Gäste trug die Abwehr der Niedersachen allerdings auch ihren Teil dazu bei. Eine Flanke von der rechten Außenbahn von Philipp Sander ging per Aufsetzer durch zwei Eintracht-Verteidiger hindurch - hinter ihnen vollendete Reese zum 1:0 für die KSV (14.).
Für die Braunschweiger war das ein Wirkungstreffer. Kiel war nun eindeutig bestimmend und hätte durch Steven Skrzybski (17.) und Sander (19.) schon erhöhen können. Holmbert Fridjonsson tat es dann wenig später. Einen Schuss von Skrzybski konnte Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic noch abwehren, beim Abstauber des Isländers war er aber machtlos, und so führte Holstein mit 2:0 (22.). Kiel ruhte sich in der Folgezeit etwas zu sehr auf der Führung aus, und das brachte die Gastgeber ins Spiel zurück. Sie näherten sich im restlichen Verlauf der ersten Hälfte dem Tor der Schleswig-Holsteiner an, zu einer richtigen Torchance reichte es vor der Pause aber nicht.
Becker erhöht für Kiel auf 3:0
Eintracht-Coach Michael Schiele nahm vor Beginn der zweiten Hälfte drei Wechsel vor: Multhaup, Robin Krauße und Lion Lauberbach kamen für Jan-Hendrik Marx, Keita Endo und Ujah. Nur: Die Aufbruchstimmung war schnell dahin. Kiel sorgte dafür - durch das dritte Tor. Es entstand durch einen mustergültigen Konter. Nach einem Einwurf der "Löwen" eroberten die Gäste im eigenen Strafraum den Ball, und dann ging es ganz fix. Nach einem Spurt auf der linken Außenbahn bewies Reese eine starke Übersicht und flankte in den Lauf von Timo Becker, der kühl Fejzic überwand (48.).
Eintracht kämpft sich auf 2:3 heran, aber mehr geht nicht
War es das schon? Nein, denn die Eintracht antwortete schon bald. "Joker" Multhaup zog aus 18 Metern einfach mal ab und traf zum 1:3 (57.). Rapp reagierte, er wechselte die Routiniers Alexander Mühling und Lewis Holtby ein (60.). Aber viel Stabilität brachte dem Spiel der Gäste diese Maßnahme nicht. Die Eintracht drängte mit Macht und verkürzte durch Wiebe sogar auf 2:3 (69.), Schlussmann Fejzic verhinderte mit einer Glanztat einen weiteren Reese-Treffer (77.). Die Niedersachsen versuchten noch einmal alles, doch der Ausgleich gelang nicht mehr.