Heimsieg gegen Augsburg: Werder Bremen verschafft sich Luft
Werder Bremen darf im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga etwas durchatmen. Die Grün-Weißen siegten am Sonnabend mit 2:0 (1:0) gegen den FC Augsburg. Marvin Ducksch bereitete ein Tor vor und traf selbst einmal.
Dank des vierten Sieges im achten Heimspiel dieser Saison sieht es für die Grün-Weißen in der Tabelle wieder erfreulicher aus. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner hat nach 14 Spieltagen nun 14 Punkte auf dem Konto. Allein 13 Zähler davon holte Werder im heimischen Weserstadion, wodurch sich auch das große Problem des Teams offenbart: die Auswärtsschwäche. Nächste und zugleich letzte Chance in diesem Jahr zum Aufpolieren der schwachen Bilanz: am kommenden Freitag in Mönchengladbach.
"Wir haben intern keinen Druck gespürt." Werder-Stürmer Marvin Ducksch
"Wir wollten das Spiel einfach ziehen - mit hundertprozentigem Einsatz, mit Willen, mit Leidenschaft, mit den ganzen Tugenden. Und ich glaube, dass uns das heute richtig gut gelungen ist und wir auch verdient gewonnen haben", sagte Neu-Nationalspieler Ducksch im Interview mit dem NDR. Bremen feierte nach zuvor vier Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg wieder einen Dreier.
Werner bestätigte seinem Team, "eine gute Antwort" auf ein schwächeres Spiel in Stuttgart gegeben zu haben. "Wir haben die schwere Aufgabe gegen Augsburg bewerkstelligt, weil wir sehr stark bei uns geblieben sind und uns gut auf die Partie vorbereitet haben", sagte der gebürtige Preetzer.
Werder-Keeper Zetterer nach Fauxpas im Glück
Gegen Augsburg plätscherte das Spiel lange vor sich hin. Zunächst war Werder überlegen und hatte eine Chance durch Jens Stage (9.), dann hatten die Fuggerstädter Vorteile und kamen durch Niklas Dorsch (23.) zu einer ganz ordentlichen Gelegenheit. Insgesamt machten die beiden Defensivreihen aber einen soliden Eindruck. Es bahnte sich auch nichts an, als Werder-Keeper Michael Zetterer den Ball durch den Strafraum führte - bis FCA-Stürmer Phillip Tietz angestürmt kam und Zetterer die Kugel mit dem linken Fuß wegschlagen wollte.
Dies misslang dem 28-Jährigen, der Jiri Pavlenka aus dem Tor verdrängt hat, aber gründlich. Mit dem Standbein berührte er das Spielgerät, sodass er direkt danach mit dem linken Fuß slapstickartig ein Luftloch schlug. Tietz nahm Maß - und verfehlte mit seinem Lupfer knapp das Tor der Norddeutschen (28.). Durchatmen bei den grün-weißen Fans und den Bremer Spielern - insbesondere bei Zetterer.
Bremen trifft erstmals nach einer Ecke
Und bald darauf durften sie sogar ihre Freude hinausschreien - über den ersten Treffer in dieser Saison nach einer Ecke, der Nummer 49 insgesamt. Ducksch hatte den Ball von der linken Eckfahne an den Fünfmeterraum geschlagen, wo Abwehrspieler Niklas Stark hochstieg, mit dem Scheitel die Flugbahn des Balles leicht veränderte und direkt danach das 1:0 bejubelte.
"Ich habe nur das Netz ein bisschen wackeln sehe und dachte mir: geil!", sagte Stark dem NDR. Mit dieser - zu diesem Zeitpunkt noch glücklichen - Führung ging Bremen auch in die Pause.
Ducksch macht Bremer Sieg klar
Zwölf Minuten nach Wiederbeginn ging der Vorsprung dann in Ordnung, weil Werder zwei richtig gute Chancen hatte. Genutzt wurden sie aber nicht: Stage verpasste knapp mit einem Schuss aus der Drehung (53.), Romano Schmid setzte den Ball aus halblinker Strafraumposition über das Tor (57.). Im dritten Anlauf passte es: Nach schöner Flanke von Mitchell Weiser köpfte Ducksch entschlossen zum 2:0 ein (65.).
Es war auch ein Wirkungstreffer. Von Augsburg kam lange Zeit offensiv nichts. Bis Arne Engels in der 86. Minute einfach mal von der Strafraumgrenze abzog und die Latte traf. Es war aber nur ein ganz kurzer Moment. Bremen gewann letztlich völlig verdient. Der FCA kassierte die erste Niederlage im siebten Spiel unter Coach Jess Thorup.