Heimmacht Hannover: 96 schlägt 1. FC Kaiserslautern und klopft oben an
Hannover 96 hat seine weiße Heim-Weste in der 2. Fußball-Bundesliga gewahrt. Die Niedersachsen gewannen am Sonnabend auch ihr drittes Heimspiel der laufenden Saison gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 3:1 (1:0).
Am Ende war es ein verdienter Sieg für die insgesamt überlegenen "Roten", die durch die Treffer von Hyun-Ju Lee (7.), dem Eigentor von Kaiserslauterns Jannis Heuer (73.) und Thaddäus Momuluh (90.+4) im Niedersachsenstadion ohne Punktverlust bleiben. Ragnar Ache hatte in der 56. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste erzielt. Mit nun zehn Punkten aus fünf Spielen schlossen die Niedersachsen in der Tabelle zu den Aufstiegsrängen auf.
"Wie die Jungs das gemacht haben, war fantastisch!" 96-Trainer Stefan Leitl
96-Trainer Stefan Leitl war rundum zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. "Ich denke, es war ein hochverdienter Sieg. Wir waren über 90 Minuten das klar bessere Team, wir haben alles unter Kontrolle gehabt. Und nach dem Ausgleichstreffer haben meine Jungs eine gute Antwort gezeigt", sagte der 47-Jährige dem NDR.
Hannover startet mit Wucht
Die "Roten" starteten stürmisch in die Partie. Bereits nach 60 Sekunden hatte Jessic Ngankam die Führung auf dem Fuß, schob den Ball rutschend aber Zentimeter am Gehäuse vorbei. Drei Minuten später köpfte Nicolo Tresoldi den Ball nach einer Ecke wuchtig über das Tor. In der siebten Minute durften die 96-Fans dann dank des VAR jubeln: Lee traf im zweiten Versuch nach einer Ecke, doch Schiedsrichter Robert Kampka erkannte eine Abseitsstellung des Südkoreaners. Der Videoassistent schaltete sich ein, kassierte die vermeintliche Abseitsposition von Lee ein und erkannte das 1:0 von Hannover an.
Nach einer sehr guten und druckvollen Anfangsviertelstunde ließen die Gastgeber etwas nach, und Kaiserslautern fand sich besser zurecht. Ache prüfte in der 19. Minute Ron-Robert Zieler, der diesen Versuch parieren konnte. Dieser Torabschluss blieb nicht die einzige Chance der "Roten Teufel" im ersten Spielabschnitt. In der 39. Minute scheiterten Boris Tomiak und erneut Ache in einer Doppelchance an Zieler - die Führung der Niedersachsen wackelte bedenklich.
Tresoldi und Wdowik verpassen höhere Führung
Und dennoch konnten auch die Gäste froh sein, "nur" mit einem 0:1 in die Kabine zu gehen. Ngankam legte für Tresoldi auf, der aus kurzer Distanz an Lautern-Keeper Julian Krahl scheiterte (44.). Sekunden vor der Pause tankte sich Bartlomiej Wdowik in den Strafraum, sein Abschluss konnte ebenfalls von Krahl pariert werden (45.+1). Damit endete eine unterhaltsame und ereignisreiche erste Hälfte.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Gastgeber erneut schwungvoll, ohne allerdings zu klaren Aktionen vor dem gegnerischen Tor zu kommen. Umso überraschender war die kalte Dusche, die sich in der 56. Minute über die Gastgeber ergoss: Jan Elvedi kam nach einer Ecke der "Roten Teufel" frei zum Kopfball, Zieler lenkte den Ball an die Latte, und der einlaufende Ache drückte den Ball wuchtig zum 1:1 hinter die Linie.
96 kurz geschockt - und dann im Glück
Die Gastgeber brauchten ein paar Minuten, um sich von dem Rückschlag zu erholen. Kaiserslautern zog sich wieder zurück, die Niedersachsen taten sich schwer, zurück in die Partie zu finden. Ein Abschluss von Ngankam (70.) leitete die nächste Offensiv-Welle der 96er ein, an deren Ende die erneute Führung stand - unter Mithilfe der Pfälzer. Nach einer Ecke sprang Max Christiansen im gegnerischen Strafraum am höchsten, seinen Kopfball lenkte Lauterns Heuer unhaltbar für den eigenen Keeper Krahl zum 2:1 ins Tor (73.).
Die Endphase des Spiels wurde noch einmal zur Zittterpartie, da die Gastgeber ihre Kontermöglichkeitern lange nicht sauber ausspielten und so die Pfälzer in der Partie hielten. Doch der "Lucky Punch" der Lauterer blieb aus, stattdessen erhöhte Momuluh auf 3:1 (90.+4) - und Hannovers Fans durften feiern.